Das steckt hinter dem Beauty-Trend „Morning Shed“ – und: Welche Pflege macht über Nacht wirklich Sinn?
Was hinter dem Beauty-Trend „Morning Shed“ steckt – und die Antwort auf die Frage: Welche Pflege macht über Nacht wirklich Sinn?
Gene Lester/Getty Images,Beauty-Trends von Social Media gibt es mittlerweile etliche (Broccoli Freckles etwa oder Boyfriend Blush), einer der allerneusten heißt: Morning Shed. Ins Deutsche übersetzt klingt der Hype nicht wirklich ästhetisch. Was er verspricht, ist allerdings verheißungsvoll. Perfektionierte Haut nach dem Aufwachen nämlich, eine Auferstehung, oder eher ein Aufstehen, à la Phoenix aus der Asche sozusagen. Dafür nötig sind diverse Schritte innerhalb der Beauty-Routine plus Sheet-Masks, Patches gegen Augenringe, Mundpflaster (durch die Nasenatmung soll angeblich der Schlaf verbessert werden), Bauchgurte oder Schlafhauben.
Selbstoptimierung ist eines der Buzzwords unserer Zeit und somit scheint auch dieser Beauty-Trend – der verspricht, das Beste aus der eigenen Schönheit herauszuholen – absolut zeitgemäß. Man könnte Morning Shed aber auch kritisch betrachten. Grenzt eine maximal ausgedehnte Abendroutine im Badezimmer nicht schon an Über-Optimierung und setzt falsche Schönheitsstandards?! Wie viel Pflege am Abend sinnvoll ist, im Folgenden.
Der Beauty-Trend „Morning Shed“: maximaler Pflege-Aufwand vor dem Zubettgehen
Schlafen hat etwas Friedliches und Intimes. Die letzten Stunden vor dem Zubettgehen sollten daher im besten Fall ruhig und erholsam sein. Eine Beauty-Routine, die reinigt und die Haut auf die Nacht vorbereitet, kann ebenfalls den Geist beruhigen. Mit Herunterfahren hat der Beauty-Trend Morning Shed aber eher nichts gemein. Im Gegenteil: Zum Ende des Tages wird in Sachen Schönheit noch einmal alles gegeben. Damit einher gehen neben einer ganzen Menge Beauty-Produkten und Gadgets, die ihre Wirkung über Nacht entfalten sollen, auch Regeln wie „Ausschließlich-auf-dem-Rücken-schlafen“ oder „Unbedingt-eine-Schlafmaske-tragen“, die eine optimale Schlafhygiene garantieren sollen. „The uglier you go to bed, the hotter you wake up“, lautet das Tik-Tok-Motto des Trends.
Zur Ruhe kommt man mit diesem Schönheitstrend meiner Meinung nach nicht. Ich empfinde ihn vielmehr als eine ziemlich unbequeme, allabendlich starre Routine, die letztlich auch nichts anderes macht, als Druck aufzubauen und erhöhte Erwartungen an das Aussehen hervorzurufen. So als würde irgendetwas Furchtbares passieren, wenn man auf der Seite schläft, oder vergisst, die Maske gegen Augenringe aufzulegen. Sie lesen es vielleicht bereits heraus, ich stehe diesem Trend kritisch gegenüber. Das moderne Leben beinhaltet, wie ich finde, genug Regeln und eine Beauty-Routine muss keine Wissenschaft für sich sein, um zu wirken. Für mich sollte Pflege, vor allem die finale des Tages, Spaß machen, sich gut anfühlen und dem persönlichen Außen UND Innen Gutes tun. Klinge ich damit altmodisch? Vielleicht, aber bisher schlafe und wache ich ganz gut mit einem Gesichts-Pflegeritual auf, das nicht 27 Schritte beinhaltet, dafür aber die nachfolgenden …
Manche Beauty-Steps am Abend (wie Mouth Taping, das wissenschaftlich übrigens nicht belegt ist) darf man vergessen, andere, etwa eine gründliche Reinigung, sind durchaus sinnvoll
Getty Images, Sergey MironovWelche Pflege-Steps machen am Abend Sinn?
An erster Stelle steht nach jedem Tag das Abschminken beziehungsweise: reinigen des Gesichtes. Auch wenn man kein Make-up trägt, sammeln sich über den Tag hinweg Schmutzpartikel auf der Haut, die zum Beispiel zu Unreinheiten führen können, wenn man sie nicht gründlich beseitigt. Nach der Reinigung machen folgende Pflegeschritte Sinn:
Peelen: Ein Peeling ein- bis zweimal die Woche entfernt abgestorbene Hautschüppchen und hilft der Haut dabei, sich zu erneuern. Die Hautoberfläche wirkt dadurch geglättet, Poren werden verfeinert und Unreinheiten reduziert. Das passende Peeling wählt man je nach Hautbeschaffenheit. Für empfindliche Haut eignen sich nicht-mechanische Enzympeelings.
Vorbereiten: Mit einem Toner bereitet man die Haut auf die nachfolgenden Pflegeschritte vor. Inhaltsstoffe können von der Haut besser aufgenommen werden. Optimalerweise versorgt bereits der Toner die Haut mit Feuchtigkeit und stärkt die Hautbarriere.
Zusätzlich pflegen: Optionale Produkte innerhalb der abendlichen Pflegeroutine sind Seren. Das kann zum Beispiel ein Retinol-Serum sein, welches Fältchen verringern und die Textur der Haut optimieren kann.
Mit Feuchtigkeit versorgen: Die ideale Creme am Abend spendet Feuchtigkeit, klar. Wunderbar ist es, wenn sie zusätzlich die Hautbarriere stärkt und je nach Hauttyp entzündungshemmend und beruhigend wirkt. Für reifere und sehr trockene Haut sind reichhaltige Texturen ideal.
