Superfood: Diese regionalen Alternativen sind günstiger und (mindestens) genauso gesund!

Der Hype um Superfoods wie Goji-Beeren, Chiasamen oder Avocados reißt einfach nicht ab. Was die wenigsten wissen: Auch hierzulande wachsen und gedeihen Samen, Beeren und Nüsse, die für wesentlich weniger Geld zu haben sind und unseren Körper mit den gleichen Nährstoffen versorgen.

Gesundes Essen kommt auch mit regionalen Obst- und Gemüsesorten auf den Tisch. (Bild: Getty Images)
Gesundes Essen kommt auch mit regionalen Obst- und Gemüsesorten auf den Tisch. (Bild: Getty Images)

Die Ökobilanz einer Avocado bezeichnet das Nachhaltigkeitsmagazin "Utopia.de" als "supermies". Dafür verantwortlich sind demnach unter anderem die langen Transportwege in Kühlcontainern, die illegale Abholzung von Wäldern, um mehr Anbauflächen zu schaffen und der extreme Wasserverbrauch, der für die Anzucht nötig ist (rund 5 bis 10 Badewannen für etwa 4 Früchte!). Auch wenn die Ökobilanz anderer Superfoods ein wenig besser ausfällt, gibt es eine Gemeinsamkeit: Goji-Beeren, Chiasamen und Co. werden um die halbe Welt verschifft, damit sie in deutschen Supermärkten feilgeboten werden können.

Alternativen zu Superfoods

Die Verbraucherzentrale Bremen hat fünf exotische Superfood-Sorten mit heimischen Alternativen verglichen und kommt zu einem gleichermaßen überraschenden wie lehrreichen Ergebnis: Viele heimische Lebensmittel sind genauso nährstoffreich und oftmals wesentlich preisgünstiger zu haben.

1. Leinsamen statt Chiasamen

Chiasamen gelten als verdauungsfördernd und sorgen durch ihr Aufquellen für ein anhaltendes Sättigungsgefühl, weshalb sie sich auch bei Diäten zum Einsatz kommen. In beiden Eigenschaften stehen ihnen Leinsamen in nichts nach.

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Allerdings enthalten Leinsamen mit 29 Gramm (pro 100 g) mehr Eiweiß als ihre exotischen Kollegen, die lediglich 22 Gramm aufweisen. Bei den Ballaststoffen halten sich Leinsamen (39 g) und Chiasamen (40 g) beinahe die Waage und mit 31 Gramm weisen Leinsamen weniger Fett auf als Chiasamen mit 33 Gramm.

2. Schwarze Johannisbeeren und Sanddorn statt Goji-Beeren

Laut Verbraucherzentrale Bremen enthalten die heimischen Beeren nicht nur mehr Vitamin C, sie sind auch deutlich preiswerter als getrocknete Goji-Beeren. Während die Schwarze Johannisbeere 175 Milligramm Vitamin C (auf 100 g) enthält, sind es bei getrockneten Goji-Beeren lediglich 48 mg. Zudem liegt der Kaloriengehalt der Exoten mit 343 kcal deutlich höher als der von Schwarzen Johannisbeeren (53 kcal).

3. Blaues Obst und Gemüse statt Açai-Beeren

Einen Ruf als Superfood haben sich die Açai-Beeren, die hauptsächlich in Südamerika angebaut werden, aufgrund ihres hohen Gehalts an Anthocyanen erarbeitet. Die dunklen Pflanzenfarbstoffe sollen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen, vor freien Radikalen und sogar vor Krebs schützen. Auch heimische rote, blaue oder violette Obst- und Gemüsearten wie Heidelbeeren, Himbeeren, Holunderbeeren, blaue Trauben oder Rotkohl enthalten diese Pflanzenstoffe. Bis zu 515 mg Anthocyane stecken laut Verbraucherzentrale Bremen beispielsweise in 100 Gramm Heidelbeeren – Açai-Beeren weisen demnach bis zu 358 mg auf.

Walnüsse müssen keine langen Lieferwege überstehen. (Bild: Getty Images)
Walnüsse müssen keine langen Lieferwege überstehen. (Bild: Getty Images)

Walnüsse statt Avocados

Avocados sind vor allem als Lieferant der gesunden ungesättigten Fettsäuren bekannt. Doch unsere heimischen Walnüsse schlagen die exotische Frucht mit der "supermiesen Ökobilanz" bei weitem!

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Bei den mehrfach ungesättigten Fettsäuren liegt die Avocado bei 2 Gramm (pro 100 Gramm) – die Walnuss bei stolzen 42. Bei den einfach gesättigten Fettsäuren hat wiederum die Avocado die Nase vorne – wenn auch nicht weit: Ihr Gehalt liegt bei 15 Gramm, das der Walnüsse bei 12 Gramm.

Hirse und Hafer statt Quinoa

Vor allem bei Veganern und Vegetariern ist Quinoa als Eiweiß- und Eisenquelle besonders beliebt. Tatsächlich können die heimischen Alternativen Hafer und Hirse (ebenfalls glutenfrei) locker mithalten. Liegt der Eisengehalt bei Quinoa bei 3 mg, so sind es bei Hirse satte 9 mg. Im Proteingehalt schlägt Quinoa mit 13 Gramm die deutsche Hirse (10 g) um 3 (zu verkraftende) Gramm.

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