Umweltfreundlicher Frühjahrsputz: Natürliche Reinigungsmittel, die man selbst herstellen kann

Leicht, günstig und grün!

Für den Frühjahrsputz muss es nicht die Chemiekeule sein - mit selbstgemachten Putzmitteln geht er auch umweltfreundlich (Symbolbild: Getty Images)
Für den Frühjahrsputz muss es nicht die Chemiekeule sein - mit selbstgemachten Putzmitteln geht er auch umweltfreundlich (Symbolbild: Getty Images)

Frühling lässt sein blaues... Reinigungsmittel wieder fließen ins Grundwasser - scharfe, chemische Düfte, streifen ahnungsvoll durch die Wohnung: Für das große Reinemachen holen gerade viele die Chemiekeule raus. Doch geht Frühjahrsputz nicht auch umweltfreundlich und natürlich?

Tatsächlich kann die Wohnung auch mit natürlichen Haus- und Reinigungsmitteln sauber werden, die nicht nur besser für die Umwelt sind, sondern auch für die eigene Gesundheit. Chemische Dämpfe von WC-Reiniger, Scheuermilch und Kalkentferner können schließlich auch die Atemwege belasten und die Haut reizen. Hinzu kommen jede Menge Plastikmüll sowie aggressive Inhaltsstoffe wie Tenside, Phosphate oder Lösemittel, die im Abwasser landen.

Umweltfreundliche, schonendere und dennoch effektive Reiniger für den Frühjahrsputz kann man sich allerdings auch ganz leicht und günstig aus natürlichen Inhaltsstoffen zuhause herstellen.

Die "Zutaten": Fünf Hausmittel, die nahezu alle Reinigungsmittel ersetzen können

Die Basis hierfür bilden fünf Hausmittel, die für sich schon als Allzweckwaffen für einen umweltfreundlichen Frühjahrsputz gelten können. Diese reinigenden Zutaten sollten daher in keinem Haushalt fehlen:

  • Essig: Ein altbewährtes Mittel gegen Kalk, Schmutz oder Rost, das sich auch als natürlicher Ersatz für Weichspüler oder Fensterputzmittel eignet. Aufgrund der Säure nicht zum Gebrauch auf Naturstein oder Gummifugen geeignet.

  • Natron: Ebenso eine bekannte Allzweckwaffe, die eingebrannte Ablagerungen im Backofen, in Töpfen und Pfannen entfernt, Flecken und Gerüche aus Textilien bekommt und Silber poliert. Aufgrund der scheuernden Wirkung sollten Glasflächen und andere kratzempfindliche Oberflächen nicht damit geschrubbt werden.

  • Zitronensäure: Sie wirkt aufgrund ihrer Säure ähnlich wie Essig. Zitronensäure, die es als Flüssigkeit oder in Pulverform zu kaufen gibt, wird zudem gerne als Toilettenreiniger und zum Entfernen von Schweißflecken auf weißer Wäsche verwendet (Vorsicht: feine Materialien wie Seide können dabei Schaden nehmen). Weniger konzentriert und damit effektiv, aber noch sanfter ist Zitronensaft.

  • Kernseife: Ist vor allem für seine fettlösende Kraft bekannt und wird daher zum Waschen, Geschirrspülen oder Putzen aller Oberflächen im Haus verwendet. Sogar zur Körper- und Haarwäsche nutzen einige sie, doch da Kernseife keine rückfettenden Eigenschaften hat, kann sie die (Kopf-)Haut austrocknen. Wer der Umwelt wirklich etwas Gutes tun will, sollte bei diesem altbewährtem Reinigungsmittel darauf achten, dass kein Palmöl enthalten ist.

  • Soda: Nicht zu verwechseln mit Backsoda (Natron) - bei Waschsoda handelt es sich um Natriumcarbonat, das auch Haut, Schleimhäute und Atemwege reizen kann, aber als Abflussreiniger, Schweißgeruchentferner, Mittel gegen Schimmel oder Grünbelagentferner auf Steinböden deutlich umweltfreundlicher ist als die Reinigungsmittel, die solche Arbeiten normalerweise erledigen. Vorsicht: Kann bleichend wirken und ist nicht für dunkle Stoffe, Marmor, Aluminium oder Glas geeignet.

Achtung: Diese Hausmittel sollten niemals wahllos mit herkömmlichen Reinigungsmitteln vermischt werden, da es zu unvorhersehbaren chemischen Reaktionen kommen kann.

Schon für sich sind Zitronensäure, Essig, Natron und Co. tolle Putzhelfer, lassen sich aber zu zweckgebundenen Reinigern mischen (Symbolbild: Getty Images)
Schon für sich sind Zitronensäure, Essig, Natron und Co. tolle Putzhelfer, lassen sich aber zu zweckgebundenen Reinigern mischen (Symbolbild: Getty Images)

Natürliche Reinigungsmittel selbst gemacht: 6 Rezepte

Miteinander kann man sie jedoch mischen, um effektive und natürliche Reinigungsmittel für bestimmte Zwecke zu erhalten. Hier ein paar Rezeptbeispiele:

Allzweckreiniger

Ein Allzweckreiniger für die schnelle Säuberung aller Oberflächen darf in keinem Haushalt - und bei keinem Frühjahrsputz - fehlen. Für etwa einen halben Liter braucht man:

  • 1 EL Natron in Pulverform

  • 1 EL geraspelte Kernseife

  • 1/2 Liter warmes Wasser

  • 1 TL Zitronensaft

Zunächst die Kernseife in dem warmem Wasser auflösen, dann Natron und Zitronensaft hinzufügen, gut durchschütteln, und schon ist der Allzweckreiniger fertig. Bei stärkerer Verschmutzung kann das Natron durch Soda ersetzt werden. Für angenehmen Duft können ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzugefügt werden - ebenso wie synthetische Duftstoffe können diese jedoch Allergien auslösen.

Geschirrspülmittel

Mit ganz ähnlichen Zutaten lässt sich auch ein Mittel zur Reinigung von Geschirr herstellen. Diese Zusammensetzung hat das natürliche Spülmittel:

  • 1/2 Liter warmes Wasser

  • 20 Gramm geraspelte Kernseife

  • 4 Teelöffel Natron

Die Seife im Wasser auflösen, danach das Natron hinzufügen, gut durchschütteln - fertig! Das Mittel lässt sich in eine leere Spülmittel-Flasche füllen, die damit gleich ein zweites Leben bekommt.

Rohrreiniger

Schon separat sind Essig und Natron tolle Schmutzlöser, doch vermischt ergibt sich eine chemische Reaktion, die sogar Rohre freikriegt und dabei schonend zu Material und Umwelt ist. Achtung: Dieser Reiniger lässt sich nicht auf Vorrat herstellen, sondern reagiert beim Vermischen sofort. Und so geht's:

  • 1 Päckchen Natron

  • 1/2 Tasse Tafelessig

  • heißes Wasser

Das Natron in den Abfluss streuen und direkt den Essig nachgießen. Mindestens eine halbe Stunde sollte man das Gemisch wirken lassen, bevor man mit heißem Wasser nachspült.

Glasreiniger

Ganz simpel geht der Glasreiniger, für den man lediglich weißen Essig und Wasser zu gleichen Teilen mischen muss und mittels einer Sprühflasche wie herkömmlichen Glasreiniger verwenden kann.

Badreiniger

Ebenso leicht geht der Badreiniger, für den man lediglich Zitronensäure verdünnen muss, und zwar in folgendem Verhältnis:

  • 2 Tassen lauwarmes Wasser

  • 50 Gramm Zitronensäure (in Pulverform)

Das Wasser direkt in eine Sprühflasche geben, die Zitronensäure darin auflösen und das Gemisch gut durchschütteln. Auch hier gilt: bei Bedarf und keiner Neigung zu Allergien gerne wenige Tropfen ätherisches Öl hinzufügen.

WC-Reiniger

Etwas aufwändiger ist die Herstellung von WC-Reiniger, der jedoch ebenso effektiv und weitaus weniger aggressiv wie handelsübliche Chemiekeulen ist. Das brauchst du dazu:

  • 2 EL Speisestärke

  • 2 EL Zitronensäure

  • 10 Milliliter Flüssigseife (alternativ feste Seife in Wasser lösen)

  • 600 Milliliter Wasser

In 500 Milliliter Wasser die Speisestärke einrühren und unter Rühren aufkochen, bis eine zähe, milchige Masse entsteht. Das restliche Wasser abkochen und gut abkühlen lassen, dann die Zitronensäure hinzugeben. Die Flüssigseife in das Wasser-Zitronensäure-Gemisch geben und im Anschluss mit der Stärkemischung vermengen. Das Mittel lässt sich in eine leere, saubere WC-Reiniger-Flasche füllen und so auch unter dem Toilettenrand verteilen.