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Ungeschönt ist schön genug: Elena Carriere feiert Body Positivity auf Instagram

Jung, schlank und faltenfrei gilt auch im Jahr 2020 noch als Schönheitsideal, dem nicht nur User der sozialen Netzwerke eifrig nachzukommen versuchen. Weil das aber nicht nur langweilig, einengend und realitätsfern ist, posten inzwischen immer mehr Influencer, Models und Stars ungeschönte Bilder – und treffen damit einen lange vernachlässigten Nerv.

Die ehemalige GNTM-Kandidatin Elena Carriere setzt ein Zeichen für mehr Realität in den sozialen Netzwerken. (Bild: Getty Images)
Die ehemalige GNTM-Kandidatin Elena Carriere setzt ein Zeichen für mehr Realität in den sozialen Netzwerken. (Bild: Getty Images)

Mit ihren knapp 24 Jahren hat die ehemalige "Germany's Next Topmodel"-Kandidatin Elena Carriere einen Körper, um den sie sicher viele beneiden. Ihre schlanke Figur, die langen Beine, die markanten Gesichtszüge und das volle Haar setzt sie auf Posts für ihren Instagram-Account mit knapp 500.000 Followern regelmäßig gekonnt in Szene, wobei sie sich mehr traut als viele andere, die niemals ein Foto von sich veröffentlichen würden, ohne vermeintliche Makel zuvor mit einem Bildbearbeitungsprogramm zu entfernen.

"Die gute alte Orangenhaut"

Und so zeigt sich Elena Carriere in einem ihrer jüngsten Posts nur mit einer Unterhose bekleidet nackt vor einem Spiegel stehend, das Handtuch noch um die nassen Haare gewickelt, die Brust von einer Kaffeetasse verdeckt. Dazu schreibt sie: "Oh ja, die gute alte Orangenhaut", die sich bei ihr auf den Pobacken zeigt und die sie für ein weiteres Foto noch einmal in einer Nahaufnahme fotografiert hat.

“Body Positivity”-Bewegung: Mehr Selbstliebe und weniger Schönheitswahn

Noch ist real nicht normal

Weiter schreibt sie, sie selbst fände ihre Dehnungsstreifen und Cellulite, die viele als "nicht schön" betrachten würden, sogar "ziemlich süß". Und dann fragt sie ihre Follower direkt, ob diese sich von den "scheinbar perfekten" Fotos auf Instagram unter Druck gesetzt fühlten und ob sie sich mehr solcher ehrlichen Fotos wünschen würden. Ihren Post schloss sie mit der Aufforderung, solche nicht bearbeiteten Bilder in Zukunft "normal" werden zu lassen.

In neun Tagen bekam sie knapp 34.000 Likes für den Post, den die meisten Follower mit Kommentaren wie "Wundervolle ehrliche und authentische Frau" oder "So wie du aussiehst, bist du perfekt" feiern. Auch bekannte Gesichter wie Rebecca Mir, Cathy Hummels, Stefanie Giesinger und Bonnie Strange verliehen ihrer Begeisterung Ausdruck und schrieben Dinge wie "Liebe es!" und "Danke! Ich liebe dich!"

Eklig sind nicht Körper, sondern Beleidigungen

Karina Irby ist ebenfalls jemand, der sich für Body Positivity einsetzt, und das schon seit mehreren Jahren. Sie arbeitet als Model und Unternehmerin, die die Modelle ihrer Marke Moana Bikini gerne von Curvy Models bewerben lässt und nicht hinnehmen will, dass manche Menschen aufgrund ihres Aussehens beschimpft werden. Erst kürzlich teilte sie einen Hate-Post auf ihrem Instagram-Account, in dem sie ein User übelst beschimpft und u.a. geschrieben hatte, ihre "Schweinehaut" sei "widerlich". Irby leidet seit Jahren unter Ekzemen, die auf ihrer Haut Spuren hinterlassen. Dem Hater schrieb sie, es sei weit widerlicher, ein feiger Internet-Troll zu sein als ein guter Mensch mit Ekzemen.

Auch Promi-Mütter zeigen das reale Leben

Und dann gibt es da auch noch die Reihe an Promi-Müttern, die ihr Leben nach der Geburt so unglamourös zeigen, wie es eben ist und damit ebenfalls dazu beitragen, die Beiträge in sozialen Netzwerken realistischer zu machen. Inklusive Still-BHs und Milchpumpe, Schlafmangel, zerzausten Haaren, Cellulite und Dehnungsstreifen.

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Derart zeigte sich Katy Perry kürzlich in einer Insta-Story und auch Ashley Graham setzt sich seit langem dafür ein, weibliche Kurven, Dehnungsstreifen oder Kaiserschnittnarben nicht als Makel, sondern etwas ganz Natürliches und darum auch Schönes zu begreifen.

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