Vogeleier: Welche Alternativen zum Huhn gibt es?
Beinahe täglich isst jeder und jede Deutsche ein Hühnerei. Aber was ist eigentlich mit den Eiern anderer Vögel, wieso stehen die nicht regelmäßig auf dem Speiseplan?
Spiegelei, Rührei oder gekochtes Ei: 239 Hühnereier hat durchschnittlich jeder und jede Deutsche vergangenes Jahr gegessen – insgesamt waren das knapp 20 Milliarden. Verschwindend gering ist verglichen dazu der Verbrauch von anderen Vogeleiern. Aber warum?
Industrielle Produktion
Weil Hühner mehr und regelmäßig Eier legen, sie deshalb aus wirtschaftlicher Perspektive lohnender sind. MSN schreibt dazu: „Junge Hennen haben etwa alle 25 Stunden einen Eisprung. Unabhängig davon, ob das Ei befruchtet ist oder nicht, wird es ausgeschieden.“ Auf diese Weise würden junge Hennen pro Jahr auf 250 bis 300 Eier kommen.
Da die Tiere zudem weitgehend anspruchslos sind in ihrer Haltung – sie also trotz eingeschränkter Bewegungsmöglichkeit weiterhin Eier legen – werden sie für die industrielle Produktion genutzt.
Dafür wurden die Tiere außerdem über lange Zeit hinweg optimiert, also ertragssteigernd gezüchtet. Peta beschreibt das als „Qualzucht“, da die Tiere vor allem auf Legeleistung getrimmt wurden. Die Belastung, die damit einhergehe, mache eine beträchtliche Zahl der Tiere während ihrer kurzen Legeperiode von ungefähr einem Jahr schwer krank. Viele würden auch verenden.
Entenhaltung viel anspruchsvoller
Wer deshalb keine Hühnereier essen möchte, muss aber nicht auf Eier verzichten. Aber den Speiseplan saisonal anpassen – etwa bei Enteneiern. Die galten lange Zeit sogar als Delikatesse. Aber: Die Tiere legen nur im Frühjahr Eier. Dazu kommt, dass Haltung und Zucht weitaus anspruchsvoller sind als bei Hühnern – oder eher tierartgerechter sein müssen: Enten benötigen eine Möglichkeit zum Schwimmen und weitaus mehr Platz.
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Wer Enteneier probieren möchte, findet diese im Delikatessenladen oder in ausgewählten Onlineshops. Alternativ dazu gibt es auch Bauerhöfe, die Enten halten und Eier verkaufen. Häufig wird jedoch davor gewarnt, die Eier nicht roh zu verzehren, da sie häufig Salmonellen in sich tragen.
Gänseeier schmecken intensiver
Von Oktober bis Mai geht die Gänseei-Saison, in diesem Zeitraum legen die Tiere ungefähr 40 Eier. Die sind schwerer als Hühnereier – im Schnitt wiegen sie etwa 200 Gramm. Das wirkt sich auch auf die Kochzeit aus, die gut zehn Minuten dauern kann. Auch der Geschmack unterscheidet sich von Hühnereiern, der ist bei Gänseeiern weitaus intensiver. Dazu kommt, dass die Gänseeier Eiweiß-Allergiker*innen keine Probleme bereiten sollen. Kaufen kann man Gänseeier meist online.
Wachtelhaltung kaum reglementiert
Vor allem in der gehobenen Gastronomie landen sie immer wieder auf dem Teller: Wachteleier. Sie sind winzig, dunkel gesprenkelt, geschmacklich unterscheiden sie sich jedoch kaum von Hühnereiern. Dennoch erfreuen sie sich wachsender Beliebtheit, was sich auch darin zeigt, dass Wachteleier in immer mehr Supermärkten gekauft werden können.
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Das Problem: Die Haltungsbedingungen der Wachtelzucht unterliegen anders als bei Hühnern weniger Regularien und Transparenzvorschriften. Die Tierrechtsorganisation Albert Schweitzer Stiftung schreibt etwa: „Zusammengepfercht in kleinen Käfigen, in denen sie sich kaum aufrichten können, leben die Tiere ohne Tageslicht und mit teils blutigen Verletzungen und kahlen Stellen im Gefieder. Solche und ähnliche Haltungsbedingungen sind in Deutschland an der Tagesordnung.“
Eigentlich legen Wachteln nur rund 15 Eier pro Jahr. In der Zucht aber sind es in nicht einmal zehn Monaten bis zu 200 Eier.
Strauße: nicht an deutsches Klima gewöhnt
In Farmen gehalten werden in Deutschland seit einigen Jahren vermehrt: Strauße. Doch auch ihre Eier können nur saisonal gekauft werden. Meist beginnen die Hennen Mitte April mit der Eiproduktion, die dann bis in den Spätsommer reichen kann. Ein Vorteil ist, dass jedes Ei ein Gewicht von bis zu zwei Kilogramm hat – pro Ei also eine Mahlzeit.
Allerdings wird von einigen Seiten Kritik an der Tierhaltung erhoben. Der Tierschutzbund schreibt beispielsweise, dass die Gehege „nie so groß sein können wie es das Bewegungsbedürfnis der Strauße verlangt“. Dazu komme das Problem der klimatischen Bedingung in Deutschland, dass Strauße als „Bewohner der afrikanischen Tropen und Subtropen“ nicht an das kalte und nasse Winterwetter mit Regen, Schnee, Kälte und Glatteis angepasst sei.
Kein Wunder also, dass in Deutschland vor allem Hühnereier in Masse produziert, verkauft und gegessen werden. Sie sind die mit Abstand ökonomischsten Eier, auch wenn die Haltungsbedingungen nicht immer artgerecht sind. Andere Vögel sind in der Regel viel anspruchsvoller in der Haltung, dazu kommt, dass sie nicht ganzjährig über Eier legen.
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