Von Briefmarken bis Nationalhymne: Was sich jetzt in Großbritannien ändern wird

Der Tod der britischen Königin versetzt Großbritannien in Schockstarre. Doch im Hintergrund läuft eine ganze Maschinerie an Neuerungen an – denn Banknoten, Reisepässe und Co. müssen in Zukunft auf König Charles III. umgemünzt werden.

Briefmarken, Banknoten und sogar Reisepässe müssen mit der Krönung von Charles III. geändert werden. (Bild: Getty Images)
Briefmarken, Banknoten und sogar Reisepässe müssen mit der Krönung von Charles III. geändert werden. (Bild: Getty Images)

Nach 70 Jahren Herrschaft hat sich das Bild der englischen Königin nicht nur in die Herzen der Bevölkerung eingebrannt – sondern auch in unzählige Gegenstände des täglichen Lebens. Auf Banknoten und Münzen ist seit Jahren und Jahrzehnten die Queen zu sehen. Auf Briefmarken? Auch Elizabeth. Der dunkelblaue britische Reisepass wurde vom Passamt Ihrer Majestät ausgestellt. Und natürlich hieß es in der Nationalhymne "God save the Queen". Soll das nun alles umgeändert werden auf den König?

Die kurze Antwort: Ja. Denn künftig sollen alle genannten Gegenstände aus öffentlicher Hand das Bild und den Namen von King Charles III. tragen. Doch solche Änderungen dauern – und müssen behutsam und bedacht eingeführt werden, um fälschungssicher und nachhaltig anwendbar zu sein.

Das Gesicht von Elizabeth II. ist unter anderem auf dem 20-Pfund-Schein zu sehen. (Bild: Getty Images)
Das Gesicht von Elizabeth II. ist unter anderem auf dem 20-Pfund-Schein zu sehen. (Bild: Getty Images)

Die britische Währung mit Elizabeths Abbild auf Münzen und Scheinen könnte noch Jahre im Umlauf sein, bis die Geldmittel mit dem Abbild von Charles III. gedruckt bzw. geprägt wurden.

König Charles III. wird nach links blicken

Der Beratende Ausschuss der Royal Mint muss dafür Empfehlungen an den Kanzler senden und die königliche Zustimmung einholen. Dann werden Entwürfe ausgewählt und die endgültigen Entscheidungen vom König genehmigt. Während Elizabeth auf den bestehenden Münzen übrigens immer nach rechts blickte, sollen die Bilder des neuen Königs nach links zeigen.

Auch britische Pässe werden künftig auf den Namen des neuen Königs ausgestellt und ihr Wortlaut wird geändert. Das Passamt Ihrer Majestät wird zum Passamt Seiner Majestät – diese Änderungen werden ebenfalls Schritt für Schritt eingeführt, um die Behörden nicht zu überlasten.

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Anwälte tragen künftig den Titel King's Counsel

Doch auch in der Öffentlichkeit weniger sichtbare "Spuren" der Queen müssen in Zukunft auf den König umgemünzt werden: So werden Anwältinnen und Anwälte, die vom Monarchen ernannt werden, ihren Titel von Queen's Counsel (QC) zu King's Counsel (KC) ändern.

Banner Queen. (Bild: Yahoo/Getty Images)
Banner Queen. (Bild: Yahoo/Getty Images)

Militärmedaillen mit dem Bildnis der Königin müssen auf den König umgeändert werden, Polizei- und Militäruniformen, die die Chiffre der Königin tragen – das "ERII" der Königin ist beispielsweise auf traditionellen Polizeihelmen zu sehen – werden ebenfalls wohl im Laufe der Zeit mit dem neuen Zeichen des Königs versehen werden. Das Monogramm wird auch auf allen auf königlichen und staatlichen Dokumenten eingeprägt sein.

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Der neue Text der Nationalhymne

Die größte Umgewöhnung für die Bevölkerung dürfte jedoch im neuen Text der Nationalhymne liegen: Künftig werden die Zeilen "God save our gracious King" lauten. Der Text muss selbstverständlich in allen gedruckten Versionen von Schulbüchern bis Grußkarten umgeändert werden.

Die Briefkästen der Royal Mail erinnern an alte Zeiten: an
Die Briefkästen der Royal Mail erinnern an alte Zeiten: an "Elizabeth Regina" (ERII) und "George Rex" (GR). (Bild: Getty Images)

Zumindest einige Dinge können jedoch unverändert bleiben und an die 70 Jahre dauernde Herrschaft der Königin erinnern: So soll das königliche Wappen, das schon seit der Herrschaft von Königin Victoria im Jahr 1837 besteht, voraussichtlich dasselbe bleiben. Und auch die Briefkästen der Royal Mail, die mit dem Zeichen "ERII" versehen sind, sollen verbleiben.

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Tatsächlich sind im Land auch noch einige alte Briefkästen mit dem Zeichen "GR" (für "George Rex", Elizabeths Vater King George VI) zu sehen. Dieser kleine Gruß aus der familiären Vergangenheit dürfte sicher nicht nur Charles III. erfreuen.

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