Wegen dieser Krankheit beendet Jürgen Drews seine Karriere

Jürgen Drews hat sein Karriereende angekündigt. Grund dafür ist eine tückische Nervenerkrankung. Was man über seine Krankheit Polyneuropathie wissen muss.

So behalten ihn die Fans in Erinnerung: Jürgen Drews bei einem Auftritt im Europa-Park Rust im Jahr 2013.
So behalten ihn die Fans in Erinnerung: Jürgen Drews bei einem Auftritt im Europa-Park Rust im Jahr 2013. (Bild: Peter Bischoff/Getty Images)

Die deutsche Schlagerszene ohne Jürgen Drews ist kaum vorstellbar. Doch der 77-Jährige verkündete tatsächlich am vergangenen Samstagabend (9. Juli) das Ende seiner langen Karriere. Bei der ARD-Show "Die große Schlagerstrandparty 2022 - Es geht wieder los!" war Drews in einem Einspieler zu sehen und erklärte seine Entscheidung: "Da ich in einem Alter bin, in dem andere schon lange Rentner sind, habe ich auch mir gesagt: Irgendwann ist mal gut." Hinter dem Rückzug steckt vor allem die Nervenerkrankung Polyneuropathie, unter der Drews leidet. Die Krankheit kann dazu führen, dass die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt wird.

"Der schleichende Prozess ist nicht aufzuhalten"

In einem Post auf seinem Instagram-Account hatte der Schlagerstar seinen Fans bereits im Mai angekündigt, dass er kommende Auftritte absagen müsse. Er habe feststellen müssen, "dass mich die Begleiterscheinungen des älter werdens immer schneller einholen und der schleichende Prozess meiner Polyneuropathie leider nicht völlig aufzuhalten sind."

"Vor allem aber um mein gesundheitliches Wohlbefinden weiterhin zu erhalten, musste ich schweren Herzens die Entscheidung treffen, einige anstehende Termine abzusagen, um wieder Energie tanken zu können," schrieb Drews an seine Fans gerichtet. Dieser Post löste große Sorge über ein mögliches Karriereende bei den treuen Anhänder*innen aus, die dann in der Sendung von Florian Silbereisen tatsächlich bestätigt wurde.

Abschied eines Stars: "Irgendwann ist mal gut"

In dem Einspieler zur ARD-Show sagte Drews, es gehe ihm gut. An die Fans gerichtet sagte er, er gehe "ohne zu murren". "Ich habe meine Ramona. Es geht mir gut. Ich bin gesund. Also warum nicht jetzt, wann dann?" Bevor er wirklich zusammenbreche, wolle er sich lieber vorher verabschieden: "Mich beim Schicksal bedanken. Bei Ihnen, bei euch. Es war eine schöne Zeit." Er müsse nun lernen, mit der neuen Situation und seinen körperlichen Grenzen umzugehen.

Das bedeutet die Erkrankung

Polyneuropathie ist eine tückische Erkrankung der Nerven. Die Symptome variieren stark von Patient zu Patient. Meistens sind motorische Nerven stärker betroffen, oft vor allem Hände und Füße. Es kommt jedoch auch vor, dass zusätzlich auch sensible Nerven oder sogar vegetative Nerven betroffen sind. Je nachdem, welche Nervenfasern betroffen sind, entstehen zunehmende Einschränkungen für die Patient*innen.

Die auftretenden Sensibilitätsstörungen beginnen zunächst oft mit einem Kribbeln der betroffenen Gliedmaßen. Dies kann sich jedoch oft zu einem Taubheitsgefühl bis hin zu einem brennenden Schmerz verändern. Selbst sanfte Berührungen können dann als sehr unangenehmer Reiz empfunden werden. Durch die Beeinträchtigung der Nervenfasern kann es zu Koordinationsstörungen kommen. So können sich Patient*innen beispielsweise nicht mehr mit geschlossenen Augen sicher fortbewegen. In schlimmeren Fällen kann es sogar zu Lähmungen kommen.

Wie genau eine Behandlung aussieht, hängt stark von den individuellen Symptomen, aber auch von dem ursächlichen Auslöser der Polyneuropathie ab. Die Ursachen für die Erkrankung sind ebenfalls relativ vielfältig und individuell, was die Diagnose oftmals erschwert.

Im Video: Jürgen Drews: "Meine Beine tragen mich noch"