„Where's Wanda?“: Heike Makatsch über ihre Hauptrolle in der ersten deutschen Apple-Serie
Die erste deutschprachige Apple-Serie „Where's Wanda?“ vereint das geballte Können der deutschen Schauspiel-A-Liga. Allen voran: die wunderbare Heike Makatsch! Die 53-Jährige spielt Wandas Mutter, Carlotta Klatt, und muss einiges mitmachen. Denn seit ihre 17-jährige Tochter nach einem üblichen Teenie-Streit spurlos verschwunden ist, versuchen die Eltern (nachdem die Polizei sich als unnütz herausgestellt hat), auf eigenen Faust ihr Kind zu finden. Erst mit Schmiere stehen und durch Vorgärten schleichen, dann – dank ihres technisch versierten Sohnes Ole – mit Überwachungsgeräten und jeder Menge Bildschirmen im Keller.
„Where's Wanda?“ auf Apple TV+: Deshalb macht die Serie Spaß
Was als Klamauk daherkommt und eher nach deutscher Comedy aussieht, entwickelt sich schnell zu einer rasanten Geschichte. Denn in der verschlafenen Kleinstadt Sundersheim läuft gehörig was schief. Die kriminellen Machenschaften reichen von der halben Nachbarschaft bis in die Reihen der Polizei hinein. Es dauert aber erschütternd lange, ehe sich alle Puzzelteile zusammenfügen. Und klar wird: Irgendein gigantisches Geheimnis wird hier massiv gehütet! Neben Heike Makatsch und Axel Stein glänzen Stars wie Devid Striesow, Palina Rojinski, Kostja Ulmann, Nikeata Thompson, Jasmin Shakeri, Leo Simon und Lea Drinda und bringen die Story wie ein perfekt abgestimmtes Blumen-Bouquet zum Leuchten. Schön ist auch zu sehen, wie Familie Klatt trotz all der Streitereien und ihrer Unfähigkeit an ihren Aufgaben wächst. Und am Ende leider komplett richtig liegt mit ihrem Misstrauen und die Abgründe in Sundersheim immer tiefer zu werden scheinen...
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Das sagt Heike Makatsch über „Where's Wanda?“
Elle: Sie sind selbst dreifache Mutter. Was ging Ihnen bei dem Drehbuch als erstes durch den Sinn?
Heike Makatsch: Natürlich habe ich direkt versucht, mich in diese Situation – die jugendliche Tochter ist spurlos verschwunden – hineinzuversetzen. Und in die Tatsache, dass das Leben auf eine amputierte Art und Weise weitergeht und man ohnmächtig hinnehmen muss, dass es keine Erklärung für ihr Verschwinden zu geben scheint. Dass es dann zu einer Obsession werden kann, die Hoffnung nicht aufzugeben und jeden Stein umzudrehen, um nicht verrückt daran zu werden, das konnte ich gut nachvollziehen.
Was ist für Sie das Besondere an der Serie?
H.M.: In dieser Serie funktioniert tränenreiches Drama neben skurrilem Humor und fesselnder Spannung, die den Zuschauer auf der Sofakante sitzen lässt. Man wird in eine Realität gezogen, die ganz nach ihren eigenen Rahmenbedingungen funktioniert, aber darin sehr tight und stimmig ist – jede Figur, jedes Ereignis, jede Emotion wird auf eine Art ernst genommen, die mir häufig in Serien fehlt.
Was mögen Sie an ihrer Serienfigur Carlotta besonders?
H.M.: Carlotta ist für mich wahnsinnig nachvollziehbar. Wenn sie verzweifelt und weint, wenn sie um sich schlägt, wenn sie liebt, kämpft, und wenn sie ihre Familie zusammenhält – ich würde es immer genauso tun wie sie.
Der Vorort des Serienpaares spielt eine große Rolle. Haben Sie sich schon mal mit Nachbarn angelegt?
H.M.: Glücklicherweise habe ich sehr angenehme Nachbarn, mit denen man mögliche Konflikte schnell beilegen kann. Jedoch schaue ich von meiner Wohnung direkt auf die fensterreichen Balkone dieser glücklichen Familien und frage mich dann auch, was wohl hinter den Fassaden so abgeht. Wir haben doch alle unser kleines Geheimnis.