10 Fakten über Hundetrainerin Ellen de Sousa Marques

Sie ist bekannt aus der VOX-Sendung "Der Hundeprofi – Rütters Team" und betreibt eine Hundeschule in Köln: Ellen de Sousa Marques ist mit Hunden aufgewachsen und liebt die Arbeit mit Mensch und Tier. Yahoo Life stellt die Hundetrainerin vor.

Hundetrainerin Ellen de Sousa Marques ist Teil des Teams um Hundeprofi Martin Rütter und leitet eine eigene D.O.G.S.-Schule in Köln. (Bild: Mediengruppe RTL; RTL+)
Hundetrainerin Ellen de Sousa Marques ist Teil des Teams um Hundeprofi Martin Rütter und leitet eine eigene D.O.G.S.-Schule in Köln. (Bild: Mina TV/VOX, TVNOW / Guido Engels)

Kommunikation spielt im Leben von Ellen de Sousa Marques seit jeher eine große Rolle: Die studierte Kommunikationswissenschaftlerin arbeitete fünf Jahre lang in einer Werbeagentur, ehe sie eine berufliche 180-Grad-Wendung vollzog. Auslöser: ihr Boxerrüde Carlino.

Mit der Ausbildung und Erziehung befasste sich die heute 39-Jährige intensiv, tauchte ein in Fachliteratur und sog alle Informationen rund um das Thema Mensch-Hund-Beziehung auf wie ein Schwamm.

Natürlich kreuzten auch TV-Sendungen von und mit Hundeprofi Martin Rütter ihren Weg – und schließlich absolvierte Ellen de Sousa Marques 2010 eine Ausbildung zum selbstständigen D.O.G.S.-Coach. Außerdem ist sie seit einigen Jahren in unterschiedlichen TV-Formaten wie "Die Welpen kommen" oder "Der Hundeprofi – Rütters Team" zu sehen.

So tickt die Hundetrainerin aus Köln:

Tattoos: Geschichten, die unter die Haut gehen

Dass Hunde nicht nur Haustiere sind, wissen all die Menschen, die mit einer Fellnase zusammenleben – oder sogar bereits einmal einen geliebten Vierbeiner haben gehen lassen müssen. Ein Hund ist ein Familienmitglied, und auch der Verlust von Carlino im Jahr 2018, ihrem geliebten Boxerrüden, der Ellen de Sousa Marques damals buchstäblich an der Leine auf ihren neuen beruflichen Weg gezerrt hatte, traf die Hundetrainerin besonders.

Wer sich ein wenig durch den Instagram-Kanal von Ellen de Sousa Marques klickt, wird sicher gemerkt haben, dass nicht nur Hunde, sondern auch Tattoos zu ihren großen Leidenschaften gehören. Es war also naheliegend, ihrer Liebe zu Carlino über den Tod hinaus Ausdruck zu verleihen – und so ließ sich die Kommunikationstrainerin eine Erinnerung an die schöne gemeinsame Zeit mit ihrem Vierbeiner unter die Haut stechen.

Das Besondere an diesem Tattoo, das den kompletten Rücken einnimmt: Ellen de Sousa Marques trägt ihren Herzenshund tatsächlich immer bei sich, denn Carlino wurde nach seinem Tod eingeäschert – die Asche wurde anschließend mit den Braun- und Schwarztönen für die Tätowierung von Carlino gemischt.

C & C: Ellens Hunde

Carlino – ihr Lebenshund – begleitete Ellen de Sousa Marques über zehn Jahre und der Boxerrüde war so gesehen auch dafür verantwortlich, dass sein Frauchen ihrer beruflichen Laufbahn in einer Werbeagentur Adieu sagte, um sich fortan der Kommunikation mit Vierbeinern zu widmen. Auf den Welpen Carlino hatte sich de Sousa Marques intensiv vorbereitet und war mit ihm natürlich auch in der Hundeschule – hatte aber ihre Probleme mit klassischem "Sitz-Platz-bei-Fuß"-Training. Eine Fortbildung bei Martin Rütter samt augenöffnendem Vortrag, bei dem es eher um Fragen wie "Warum macht mein Hund dies oder jenes (nicht)?" und "Was muss ich selbst verändern?" ging, weckte das Bedürfnis, nicht mehr (erfolglos) an den Symptomen zu arbeiten, sondern den Ursachen auf den Grund zu gehen.

Als Ellen de Sousa Marques im Jahr 2018 ihren Carlino schweren Herzens gehen lassen musste, brauchte sie fast ein Jahr, um sich emotional wieder auf einen neuen Hund einlassen zu können – zu tief saßen der Schmerz und die Trauer über den Verlust. Carlino hatte eine große Lücke hinterlassen …

Doch einem Hund gelang es, Ellens Herz höher schlagen zu lassen: Camo, ebenfalls ein Boxerrüde, kam vor vier Jahren aus dem Tierheim zu ihr. Die beiden hatten, so erzählt die Hundetrainerin es auf ihrem Instagram-Profil, Startschwierigkeiten miteinander und mussten sich erst zusammenraufen; in der Talkshow "3nach9" bezeichnete sie Camo auf die Frage, ob er schon immer so brav gewesen sei, süffisant als "Ex-Hooligan". Wie gut, dass Ellen die Sprache der Hunde fließend spricht – denn inzwischen scheint die Kommunikation zwischen den beiden hervorragend zu funktionieren.

Konfliktherd: die Beziehung zwischen Mensch und Hund

Wie in jeder Beziehung, so beschreibt es Ellen de Sousa Marques, sei es auch in der Mensch-Hund-Beziehung sehr wichtig, dass man sich sein "Standing" erarbeitet. Sprich: Die Rangordnung im Rudel muss geklärt sein, der Hund soll sich am Menschen und dessen Grenzen orientieren.

Oftmals stellt sich heraus: Das Training für Hunde ist eigentlich ein Coaching für den Menschen. Was de Sousa Marques des Öfteren in ihrer Hundeschule beobachtet: Der Mensch lässt sich von seinem Hund verhältnismäßig viel gefallen (Anspringen, etc.), fordert auf der anderen Seite aber absoluten Gehorsam bei Standards wie "Sitz, Platz, Fuß". Grenzen setzen sei dabei das grundlegende Thema, worauf sich Hundehalter*innen konzentrieren müssten. Die Grundsignale seien quasi nur Tricks, die der Hund lernt, am wichtigsten sei aber, dass das Tier den Menschen ernst nimmt.

Ihre Philosophie

Die Abkürzung D.O.G.S. steht für "Dog Orientated Guided System" und der Name ist Programm: Das Training richtet sich nach dem Hund und nicht der Hund nach einem vorher eindeutig festgelegten, starren Konzept. Sprich: Wer zu Ellen de Sousa Marques kommt, bekommt ein ganz individuell zugeschnittenes Training, denn "jeder Jeck is anders", heißt es in Köln so schön – und das trifft auch auf Mensch und Hund zu.

Bei diesem Trainingskonzept wird nicht nur von einigen herkömmlichen Maßregelungsmaßnahmen bewusst Abstand genommen. Die Philosophie orientiert sich an der natürlichen Veranlagung des Hundes zum Aufbau von Sozialstrukturen. Der Mensch muss also lernen, seinen Fellfreund "zu lesen", zu verstehen, warum das Tier so oder eben nicht reagiert, und die entsprechende Art der Kommunikation zur Verständigung mit dem Hund nutzen.

Better Life: Warum Hunde keine Markknochen fressen sollten

Hunde bewegen sich von Natur aus in hierarchischen und keinesfalls in demokratischen Sozialstrukturen, dies gilt es beim Training und der Hundeerziehung zu beachten. Martin Rütter fasst das D.O.G.S-Konzept wie folgt zusammen: "Das Team Mensch-Hund ist das Ziel. Ein Team, in dem sich beide Partner aufeinander verlassen können, ihren Platz und ihre Regeln kennen und sich vertrauen."

Die D.O.G.S. Hundeschule in Köln

Im Anschluss an die D.O.G.S.-Hundetrainerinnen-Ausbildung im Jahr 2010 gründete Ellen de Sousa Marques eine eigene Hundeschule in Köln, leitet diese seitdem und ist innerhalb des D.O.G.S.-Netzwerkes Trainerin und Dozentin für angehende Hundetrainer*innen in Deutschland, Österreich und Schweiz.

In ihrer Hundeschule steht die Beziehung und vor allem Kommunikation zwischen Mensch und Hund im Fokus; gelernt werden kann bei Ellen aber vom Welpen-ABC über Möglichkeiten zur geistigen und körperlichen Auslastung des Hundes alles, was ein harmonisches Zusammenleben zwischen zwei- und vierbeinigem Freund wichtig ist. Auch bei schwerwiegenderen und alltagsbestimmenden Problematiken wie Aggression, ausgeprägtem Jagdinstinkt oder Angst des Hundes steht die Hundetrainerin mit ihrem Team mit Rat und Tat zur Seite.

Soziales Engagement für Hunde

"Hunde adoptieren statt produzieren", so die klare Empfehlung und Einstellung von Ellen. Ihrer Meinung nach werden viel zu viele Hunde ("pro Jahr Tausende") in Tierheimen abgegeben. Die Pandemie habe dieses Problem nochmal verschärft, und de Sousa Marques findet: Damit muss endlich Schluss sein!

Auch die Hundetrainerin gibt zu, dass sie Respekt vor einem Vierbeiner aus dem Tierheim hatte – zu oft hört man Geschichten von Hunden, die durch schlechte Erfahrungen traumatisiert, schwer erziehbar oder eben nichts für unerfahrene Menschen seien. Ellen de Sousa Marques' Hund Camo kommt aus dem Tierheim – und sie selbst sei so froh, den Gang dorthin gemacht zu haben, auch wenn sie zugibt: Einfach sei es nicht gewesen – aber das ist es mit einem Welpen, der nicht stubenrein ist und alles erst lernen muss, auch nicht.

Gemeinsam mit anderen Organisationen wie beispielsweise @casa.cainelui engagiert sich Ellen auch im Ausland für Tierschutzhunde und es ist immer wieder herzerfüllend, wenn – wie im Fall der Hündin Lilia – eine Fellnase aus schlimmsten Verhältnissen gerettet und an ein liebevolles Zuhause vermittelt werden kann.

Instagram-Kanal: Aufklärung über Hunde-Mythen

Eine Checkliste für den Hundekauf, die Must-haves für die Gassirunde, Tipps zum Apportieren oder das Einmaleins der Hundebegegnungen: Auf ihrem Instagram-Account ist es der 39-Jährigen ein Anliegen, Aufklärungsarbeit zu leisten, für wichtige Themen zu sensibilisieren und auf Missstände aufmerksam zu machen.

Über 30.000 Menschen verfolgen den Kanal der Hundetrainerin, die dort immer wieder lehrreiche Videos postet, Snippets aus ihrem Alltag mit den Fellnasen zeigt oder einen Blick hinter die Kulissen der Dreharbeiten für die TV-Formate, in denen sie zu sehen ist, gewährt.

In den Kommentarspalten entwickelt sich zu den jeweiligen Themen unter den Hundebesitzer*innen oftmals ein spannender Austausch und auch Ellen selbst nutzt ihr Profil gerne, um mit ihrer Community ins Gespräch zu kommen.

Herzensthema: der sichere Rückruf

Bei diesem Thema könnte man bei Ellen schon fast von Besessenheit sprechen: Der Rückruf des Hundes – eigentlich eine der essenziellen Basis-Übungen, die aber leider oft nicht wirklich sitzt ist, wie man bei einem Blick in Parks oder auf Hundespielwiesen beobachten kann.

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"Ja, es ist sehr basic, aber ich bin da wirklich fanatisch, superstreng und pingelig", gibt de Sousa Marques in einem Podcast-Interview zu. Der Grund ist weniger die absolute Kontrolle über das Tier, sondern das Gegenteil: Ein sicherer Ab- bzw. Rückruf ermöglicht Hunden und ihren Besitzer*innen mehr Freiheit und Bewegungsradius. Es mache alles einfacher, man habe keine ängstlichen Kinder mehr, keine gefährdeten Wildtiere, deutlich weniger Stress – eine Lektion, "die gehört einfach zur Hundeerziehung dazu!"

Wie für Ellen ein sicherer Rückruf aussieht: "Ich pfeife – und der Hund kommt. Sofort!" Egal, ob der Vierbeiner gerade ein Eichhörnchen gesichtet oder eine läufige Hündin erschnuppert hat oder dem liebsten Ball hinterherjagt.

Ihr Steckenpferd: die Nasenarbeit

Ähnlich wie beim Menschen gilt auch beim Hund: Körper und Geist müssen in Balance und beide Bereiche gefördert, gefordert und ausgelastet sein. Sind Hunde im Alltag sehr bewegungsaktiv und eher schwer "runterzufahren", kann eine geistige Beschäftigung eine gute Möglichkeit sein, das Tier schonend, aber dennoch anspruchsvoll arbeiten zu lassen. Auch gestresste Hunde, die "unter Strom stehen" oder vierbeinige Senior*innen profitieren von der langsamen, aber hochkonzentrierten Nasenarbeit.

Komödiantisches Talent

Auf ihrem Instagram-Kanal zeigt sich auch, dass Ellen de Sousa Marques sich selbst nicht zu ernst nimmt, sie herzliche über sich selbst lachen kann – und ein komödiantisches und schauspielerisches Talent besitzt: In der Video-Serie "Mensch vs. Hund" nimmt Ellen mit ihrer Kollegin Conny Sporen (ebenfalls Hundetrainerin) die Eigenheiten der Vierbeiner aufs Korn und überträgt diese auf den Menschen. Überspitzt und sehr unterhaltsam wird also zum Beispiel dargestellt, wie rüpelhaft sich manche Hunde in fremden Wohnungen benehmen, der Hund Herrchen oder Frauchen zur Begrüßung wild anspringt oder fast umschubst – parodiert von den beiden Frauen, die sich verhalten, als wären sie Hunde.

Natürlich kann man das Verhalten der Hunde nicht 1:1 auf den Menschen übertragen, aber die Botschaft ist: "Zum einen wünschen wir uns, dass sich der Hundehalter viel mehr mit dem Thema Körpersprache und Kommunikation seines 'Lebenspartners Hund' auseinandersetzt, und zum anderen möchten wir auch zeigen, wie sich mancher Hund fühlt, wenn er von seinem Menschen alleingelassen oder missverstanden wird, wie zum Beispiel bei dem berühmten Satz 'Das regeln die schon unter sich!'. Wir möchten den Hundemenschen zum Lachen, aber auch zum Nachdenken bringen."

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