4 Faktoren verkürzen das Leben drastisch: So können Sie dem "tödlichen Quartett" gegesteuern

In diesem Beitrag verrät Kardiologin Dr. Hümmelgen was das "tödliche Quartett" ist und wie Sie sich davor schützen können.

Das metabolische Syndrom ist eine eigenständige Krankheit, die aus vier spezifischen Erkrankungen und Risikofaktoren für das Herzkreislaufsystem besteht. Diese umfassen :

  1. Übergewicht mit vermehrtem Bauchfett

  2. Erhöhte Nüchternblutzuckerwerte

  3. Erhöhte Blutfettwerte, insbesondere erhöhte Triglyceridwerte

  4. Erhöhte Blutdruckwerte

Die Kombination dieser Erkrankungen erhöht das Risiko für Gefäßerkrankungen wie Atherosklerose, die wiederum häufig zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen, die in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen zählen. Es gibt Anzeichen dafür, dass das metabolische Syndrom auch das Risiko für Krebserkrankungen erhöhen kann.

Aufgrund der potenziell tödlichen Folgen dieser Krankheit hat sich der Begriff "tödliches Quartett" etabliert. Schätzungsweise sind etwa 15 Millionen Menschen in Deutschland vom metabolischen Syndrom betroffen. Es wird angenommen, dass das metabolische Syndrom die Lebenserwartung um etwa 10 Jahre verkürzt.

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Diagnose metabolisches Syndrom: Das können Sie tun

Wenn jemand am metabolischen Syndrom leidet, ist es wichtig, seine Ernährung umzustellen und körperlich aktiv zu sein. Eine langfristige Veränderung des Lebensstils, anstelle einer kurzfristigen Diät, ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung. Übergewicht und insbesondere überschüssiges Bauchfett sind wichtige Faktoren beim metabolischen Syndrom. Daher ist es wichtig, Gewicht zu verlieren und das Bauchfett zu reduzieren.

Um ein normales Gewicht zu erreichen und zu halten, ist es notwendig, eine gesunde Ernährung mit regelmäßiger Bewegung zu kombinieren. Eine Ernährungsumstellung kann auch helfen, erhöhte Blutzuckerwerte zu verbessern. Durch effektives Muskeltraining kann die Insulinsensitivität verbessert und der Blutzuckerspiegel gesenkt werden.

Es ist ratsam, den Kohlenhydratanteil in der Ernährung zu überprüfen und insbesondere schnell verdauliche Kohlenhydrate wie Süßigkeiten, Kuchen und Weißmehlprodukte zu meiden. Stattdessen sollten komplexe Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und unverarbeitetem Gemüse bevorzugt werden, da sie den Blutzucker langsamer ansteigen lassen. Durch die Reduzierung des Verzehrs von tierischen Fetten, insbesondere verarbeiteten tierischen Fetten wie in Wurstwaren, können erhöhte Blutfettwerte gesenkt werden.

Entzündungshemmende Lebensmittel wie hochwertige Pflanzenöle, Nüsse und Samen können zur Gesunderhaltung der Gefäße beitragen. Es wird auch empfohlen, auf Alkohol zu verzichten, um das metabolische Syndrom zu bekämpfen. Eine salzarme Ernährung kann bei der Behandlung von Bluthochdruck hilfreich sein.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt mindestens 150-300 Minuten moderates Sport und Bewegung pro Woche oder 75-150 Minuten intensiveren Sport plus mindestens zweimal wöchentlich Krafttraining. Dies ist eine sinnvolle Empfehlung zur Vorbeugung und Behandlung des metabolischen Syndroms. Gezieltes Muskelaufbautraining, insbesondere für große Muskelgruppen wie Oberschenkel, Po und Rücken, verbessert die Insulinwirkung und erhöht den Grundumsatz, was den Blutzuckerspiegel senkt.

Gezieltes Training kann auch dazu beitragen, das Bauchfett zu reduzieren, da in diesem Fett gefäßschädigende Hormone und Botenstoffe produziert werden. Regelmäßiges Ausdauertraining wie Nordic Walking, Joggen, Radfahren und Schwimmen kann den Blutdruck verbessern.

Das "tödliche Quartett": Anzeichen und Diagnose

Das metabolische Syndrom ist eine Erkrankung, die in der Anfangsphase oft unspezifische Symptome aufweist. Dies kann zu einer späten Diagnose und potenziellen Gefäßschäden führen. Daher ist es besonders wichtig, das Syndrom frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um solche Schäden zu vermeiden. Die Diagnose des metabolischen Syndroms erfolgt durch eine einfache Untersuchung. Dazu gehört die Messung von Körpergewicht, Bauchfett, Blutdruck sowie Blutuntersuchungen, um Blutfette und Blutzuckerwerte zu bestimmen.

Zusätzlich zu den spezifischen Symptomen der einzelnen Erkrankungen leiden viele Patienten mit metabolischem Syndrom an Müdigkeit, verminderte Lebensqualität und verkürzter Lebenserwartung.

Was hat der (erhöhte) Blutdruck damit zu tun?

Der Bluthochdruck spielt eine wichtige Rolle bei dieser Erkrankung und kann schwerwiegende Auswirkungen haben. Er verursacht Schäden an den Gefäßen in unserem Körper, was zu einer vorzeitigen Verkalkung der Gefäße führt, die als Atherosklerose bekannt ist. Diese Veränderungen beeinträchtigen die Durchblutung aller Organe, insbesondere die Gefäße, das Herz, das Gehirn, die Nieren und die Augen.

Ein vollständiger Verschluss der hirnversorgenden Gefäße kann zu einem Schlaganfall führen, während ein Verschluss der Herzkranzgefäße einen Herzinfarkt verursacht. Beide Zustände sind lebensbedrohlich und können oft tödlich enden. Darüber hinaus belastet der Bluthochdruck das Herz erheblich und führt zu vorzeitigen degenerativen Veränderungen der Herzklappen und einer Verdickung des Herzmuskels. Dies kann wiederum zu einer frühzeitigen Herzschwäche, auch bekannt als Herzinsuffizienz, führen.

Bluthochdruck verkürzt die Lebensdauer. Es ist wichtig, ihn frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um Gefäßschäden zu verhindern. Die anderen drei Krankheiten des metabolischen Syndroms stellen ebenfalls gefährliche Risikofaktoren für das Herz-Kreislauf-System dar, insbesondere für die Gefäße. Die Kombination aller vier Krankheiten kann die Gefäßschäden erheblich verstärken.


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