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Alltagsfrage: Hält ein Apfel am Tag wirklich gesund?

“An apple a day keeps the doctor away“: Inwiefern stimmt das Sprichwort wirklich – und was macht den Apfel eigentlich so gesund, dass er den Arztbesuch ersparen soll?

Erspart einem der Apfel am Tag wirklich den Arztbesuch? (Symbolbild: Getty Images)
Erspart einem der Apfel am Tag wirklich den Arztbesuch? (Symbolbild: Getty Images)

“Ein Apfel am Tag und der Doktor bleibt, wo er mag“: So in etwa könnte man das bekannte englische Sprichwort übersetzen – doch stimmt das eigentlich wirklich oder wie viel des bei den Deutschen so beliebten Obsts ist gesund? Wir haben den Apfel unter die Lupe genommen.

Was steckt drin?

Ballaststoffe, Flavonoide, außerdem natürlich Vitamin A1, B1, B2, C, E und Kalium: Im Apfel stecken zahlreiche Spurenelemente, Vital- und Mineralstoffe, die der Körper braucht, um sich von Stoffwechselgiften zu befreien, das Immunsystem zu stärken und Energie zu schöpfen. Selbst als Ersatz für die Wasserflasche kann der Apfel im Notfall herhalten – sein hoher Wassergehalt (rund 85 Prozent!) sorgt außerdem für eine niedrige Kalorienanzahl, was den Apfel auch zu einem beliebten Snack und zur gesunden Alternative für Kuchen und zuckrigen Desserts macht.

Studie: Über 100 Millionen Bakterien pro Apfel

Doch reichen gesunde Inhaltsstoffe schon aus, um den Arztbesuch zu ersparen? Zahlreiche Studien sind dieser Frage nachgegangen. Das Resultat: Äpfel können punktuell dazu beitragen, bestimmte Beschwerden kurzfristig zu lindern und bestimmten Krankheiten generell vorzubeugen – doch als Allheilmittel dürfen sie nicht verstanden werden.

Studien sagen: Bei diesen Beschwerden kann der Apfel helfen

Der Apfel wird seit jeher als Allroundtalent für die Gesundheit eingesetzt. Frisch gerieben, als Ganzes, als Saft oder Mus hat er zum Beispiel Einfluss auf die Verdauung, wie eine Studie vom Lebensmittel-Forschungsinstitut der Universität Kopenhagen zeigte. Dafür verantwortlich sind Pektine – Ballaststoffe, die der Körper nicht verdauen kann und die den Darmbakterien bei der Reinigung des Darmtraktes helfen.

Pektine sollen einer Studie der Florida State University zufolge auch die Cholesterinwerte des Bluts senken, außerdem wird den Stoffen nachgesagt, dass sie sättigend wirken und demnach beim Abnehmen helfen können. Eine Studie der Oxford-Universität belegte, dass das tägliche Essen eines Apfels über einen Zeitraum von 50 Jahren Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose und Schlaganfällen vorbeugen kann.

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Wissenschaftler der Cornell University attestierten dem regelmäßigen Genuss von Äpfeln außerdem eine Steigerung der Gedächtnisleistung. Besondere Bedeutung kommt demnach auch den enthaltenen Flavonoiden zu: Die zur Gruppe der Polyphenole gehörenden sekundären Pflanzenwirkstoffe, besonders das im Apfel enthaltene Quercetin, wirken entzündungshemmend und sollen das Tumorwachstum hemmen. Natürlich, so warnen Ärzte, sollten aufgrund dieser oft an Laborratten durchgeführten Studien Äpfel keinesfalls im Selbstversuch als Wundermittel in der Krebstherapie, bei anhaltenden Verdauungsbeschwerden oder Gedächtnisverlust herangezogen werden.

Zum Zahnarzt sollte man trotz regelmäßigem Apfelgenusses (Symbolbild: Getty Images)
Zum Zahnarzt sollte man trotz regelmäßigem Apfelgenusses (Symbolbild: Getty Images)

Der Apfel ersetzt den Arztbesuch nicht

Der Apfel unterstützt die Gesundheit, aber ersetzt nicht den Arzt – auch nicht den Zahnarzt: Apfelkauen kann zwar oberflächliche Beläge von den Zähnen holen und hilft demnach in gewisser Weise auch bei der Zahnreinigung, außerdem wird bei knackigen Äpfeln durch das Kauen das Zahnfleisch trainiert. Das Zähneputzen oder gar den Zahnarztbesuch ersetzt der Apfel jedoch nicht.

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Wie viel Apfel ist gesund?

In der Rangfolge der gesündesten Obst- und Gemüsesorten stehen Äpfel ganz weit oben, da sie mehr Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten als andere Früchte. Wer allerdings ausschließlich Äpfeln als einziges Obst zu sich nimmt, ernährt sich nicht nur langweilig, sondern auch einseitig.

Viele Mediziner empfehlen aufgrund des hohen Fructosegehalts vieler Früchte eine Menge von rund 300 Gramm Obst am Tag. Diabetiker sollten wegen des hohen Fruchtzuckergehalts auf den übermäßigen Genuss von Äpfeln verzichten. Ansonsten aber ist dem Verzehr von Äpfeln als gesundem Snack, als Unterstützer von Wohlbefinden und Gesundheit keine Grenzen gesetzt – freie Fahrt also für das Lieblingsobst der Deutschen!

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