Better Life: Darum sollte man bei Knopfzellen so vorsichtig sein

Knopfbatterien sollten immer unzugänglich für Kinder aufbewahrt werden. Werden sie verschluckt, kann es nämlich wirklich gefährlich werden. (Bild: Getty Images)
Knopfbatterien sollten immer unzugänglich für Kinder aufbewahrt werden. Werden sie verschluckt, kann es nämlich wirklich gefährlich werden. (Bild: Getty Images)

Kleine Kinder nehmen bekanntlich alles, was sie so in der Welt um sich vorfinden, in den Mund – und schlucken es dann eventuell runter. Gefährlich wird es, wenn das verschluckte Ding nicht in den Magen durchrutscht und so auf natürlichem Weg wieder zum Vorschein kommt. Und besonders brenzlig wird es, wenn das Kind eine Knopfbatterie verschluckt hat, die in der Speiseröhre festhängen und sich dort entladen kann.

Im Zweifel nicht zögern und ab ins Krankenhaus: Denn wenn kleine Kinder Knopfbatterien verschlucken, sollte man schnell handeln. Wir erklären, wie Honig im Notfall helfen kann, und worauf man in einer solchen Situation sonst noch achten sollte.

Darum sind Knopfzellen in der Speiseröhre so gefährlich

Gerade größere Knopfzellen von einem Durchmesser über 20 Millimeter sind gefährlich. Sie bleiben besonders oft in der engen Speiseröhre von Kleinkindern stecken.

Wenn kleinere Batterien in den Magen durchrutschen, entsteht meistens keine gesundheitliche Gefahr. Hier reicht es in der Regel, dem Kind entschlackende Kost zu füttern und dann zu kontrollieren, ob der Fremdkörper mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Dies sollte innerhalb von 24 Stunden passieren.

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In der Speiseröhre kann die Knopfzelle dagegen an der Schleimhaut haften bleiben. Durch den Kontakt mit dem Speichel wird die Batterie aktiviert. Das heißt: Es fließt Strom. Durch den permanenten Stromfluss entstehen Hydroxid-Ionen, die die Speiseröhre verätzen können.

Achtung: Auch vermeintlich leere Batterien sind problematisch, da sie eine Restspannung aufweisen können.

Kind hat Knopfbatterie verschluckt – was jetzt?

Wenn ein Kind eine Knopfzelle verschluckt hat, sollte man schnell handeln. Schon nach zwei Stunden können sich Verätzungen der Schleimhaut in der Speiseröhre bilden. Bleibt sie dort länger, können angrenzende Blutgefäße und die Luftröhre geschädigt werden. Dann handelt es sich erst recht um einen Notfall. Im schlimmsten Fall droht eine Blutvergiftung, wenn durch die poröse Speiseröhre Bakterien in den Blutkreislauf gelangen.

Haben Kinder eine Knopfbatterie verschluckt, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. (Symbolbild: Getty Images)
Haben Kinder eine Knopfbatterie verschluckt, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. (Symbolbild: Getty Images)

Eltern sollten also sofort ins Krankenhaus fahren. Dort wird das Kind geröntgt, damit der Arzt oder die Ärztin die genaue Position des Fremdkörpers bestimmen und ihn mit einem sogenannten Gastroskop entfernen kann.

Ein Notfall besteht übrigens auch, wenn sich Kinder eine Knopfbatterie in andere Körperöffnungen stecken, etwa Nase, Ohr oder Scheide.

Vorsicht mit Honig und Kind nicht zum Erbrechen bringen

Oft wird empfohlen, Kindern Honig einzuflößen, wenn sie eine Knopfbatterie verschluckt haben. Das ist auch durchaus sinnvoll. Der Honig legt sich als Schutzschicht über die Schleimhaut und besitzt einen leicht sauren pH-Wert. Hilfreich ist auch Sucralfat, ein Aluminiumsalz von Sacharosesulfat. Anders als Honig ist es aber im Haushalt selten greifbar.

Betroffene Eltern sollten ihrem Kind alle zehn Minuten zwei Teelöffel Honig geben. Aber Vorsicht: Honig kann nicht den möglichst schnellen Gang zum Arzt ersetzen. Honig also nur verwenden, wenn er schnell verfügbar ist. Muss er erst aus dem Keller geholt oder gar eingekauft werden, geht wichtige Zeit verloren.

Honig ist außerdem für Kinder unter einem Jahr nicht geeignet. Als Naturprodukt kann es Bakterien enthalten, die für Säuglinge lebensgefährlich sind.

Honig hilft provisorisch, aber man sollte hier dennoch vorsichtig sein. (Bild: Getty Images)
Honig hilft provisorisch, aber man sollte hier dennoch vorsichtig sein. (Bild: Getty Images)

Außerdem gilt: Auch wenn es auf den ersten Blick einleuchtend klingt, sollten Kinder, die eine Batterie verschluckt haben, nicht zum Erbrechen gebracht werden.

Symptome: So merkt man, dass Kinder eine Knopfzelle verschluckt haben

Es kann natürlich auch vorkommen, dass das Kind eine Knopfbatterie verschluckt, ohne dass die Eltern oder größere Geschwister es mitbekommen haben. Die ganz Kleinen können sich nicht artikulieren, so kann der Unfall unbemerkt bleiben.

Hier müssen Eltern also auf Symptome achten. Diese können sein: Beschwerden oder Schmerzen beim Schlucken, erhöhter Speichelfluss, Fieber, Husten, Erbrechen, Bauchschmerzen und Nahrungsverweigerung. Daher lieber einmal zu viel zum Arzt als einmal zu wenig.

Fazit: Knopfzellen lieber immer unerreichbar für Kinder aufbewahren

Vorbeugung ist auch hier alles. Knopfzellen sollten nicht für Kinder (oder Hunde!) greifbar herumliegen. Auch vermeintlich leeren Batterien bilden hier keine Ausnahme.

Bei Erwachsenen ist es übrigens auch schon vorgekommen, dass jemand eine Knopfzelle verschluckt hat. Zum Beispiel, wenn jemand seine Brille nicht aufhat und die kleine Batterie mit einer Tablette verwechselt. Auch hier gilt: Ab ins Krankenhaus, sollte die Batterie womöglich im Hals stecken geblieben sein.

Weitere Tipps und Ratgeber rund um die lieben Kleinen gibt es hier:

Im Video: Batterie voll oder leer? So findest du es heraus