Better Life: Das sollte man beim Schneiden von Obst und Gemüse unbedingt vermeiden
Kartoffeln, Möhren, Äpfel – wenn die in der Küche landen, sieht das nach gesunden Mahlzeiten aus. Doch es ist wichtig, Obst und Gemüse sorgsam zu verarbeiten, denn sonst können sogar lebensbedrohliche Erkrankungen drohen.
Dass man in der Küche stets sauber arbeiten sollte, ist allgemein bekannt. Wenn es um das Verarbeiten von rohem Fisch oder Fleisch geht, sind die meisten Menschen sehr vorsichtig. Utensilien wie Schneidbretter oder Messer werden nach der Verarbeitung ausgetauscht oder sorgfältig abgespült, bevor es an die Zubereitung weiterer Lebensmittel geht.
Fäkale Verunreinigungen durch Gießwasser
Dass aber auch bei Obst und Gemüse fiese Keime lauern können, ist weniger bekannt. Oft werden Kartoffeln, Paprika, Zwiebeln und Äpfel hintereinander verarbeitet, ohne Messer und Schneidbrett abzuspülen oder gar auszutauschen.
Das kann ein folgenschwerer Fehler sein, denn durch Vorgänge wie Ernten, Verpacken und Transportieren können die Produkte mit Bakterien wie Salmonellen, Listerien, Colibakterien und Campylobacter-Bakterien sowie Viren, beispielsweise Noroviren oder Hepatitis-A-Viren verunreinigt sein.
"Meist gelangen sie durch fäkale Verunreinigungen, etwa im Gießwasser, auf die Lebensmittel. Diese Krankheitserreger lösen überwiegend Magen-Darm-Symptome aus. Es sind aber auch lebensbedrohliche Erkrankungen möglich. Ein Beispiel dafür sind Infektionen mit Enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC). So ereignete sich 2011 in Deutschland ein großer Ausbruch mit Todesfällen. Infektionsquelle waren kontaminierte Sprossen", erklärt die AOK in ihrem Gesundheitsmagazin.
Schadstoffe im Gemüse? Mehr dazu im folgenden Video:
Keine Seife und viel fließendes Wasser
Auch Julian Bond, Chefkoch und Vizepräsident des Pacific Institute of Culinary Arts, warnt in einem Bericht der Huffpost vor unsachgemäßer Verwendung von Obst und Gemüse und rät: "Betrachten Sie Ihre Früchte und Gemüse als empfindliche Gäste. Gönnen Sie ihnen einen sanften Spa-Tag unter fließend kaltem Wasser. Benutzen Sie Ihre Finger oder eine weiche Bürste, um hartnäckige Stellen zu reinigen. Keine Seife nötig. Lassen Sie sie einfach die erfrischende Dusche genießen."
Das gilt für Obst und Gemüse mit harter Außenschale
Das gelte auch für Obst und Gemüse mit einer harten Außenschale, denn Messer, Brett oder Hände könnten Bakterien auf den essbaren Teil übertragen.
Oft lauern neben Bakterien auch Pestizide auf der Oberfläche von Obst und Gemüse. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) rät, Obst und Gemüse wiederholt zu waschen.
Dabei sollte die Wassertemperatur möglichst höher sein, als die Temperatur der zu verarbeitenden Lebensmittel. Auch sollte man die Produkte nicht nass liegen lassen. Eine effektive Keimreduzierung lasse sich zudem durch kurzzeitiges Blanchieren (eine Minute) erreichen. Auch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln lassen sich so wirksam reduzieren, so das LGL.
Pestizide mit Natron entfernen
In einer Studie der der University of Massachusetts wurde die Wirkung von Natron auf Pestizide untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass Natron bis zu 96 Prozent der Pestizide von Obst entfernen kann. Dafür muss das Obst 15 Minuten in einer Natron-Wasser-Mischung liegen, wobei im Verhältnis ein Esslöffel Natron auf einen Liter Wasser kommt.
Anschließend wird das Obst unter fließendem Wasser abgespült, um eventuelle Natron-Rückstände zu entfernen.
Besser Holz statt Plastik
Laut Bond kann auch die Wahl des Schneidebretts zu mehr Hygiene beitragen. Der Chefkoch setzt auf Holz: "Holzbretter haben natürliche antibakterielle Eigenschaften, die dazu beitragen können, dass Ihre Produkte sicherer bleiben." Zudem würden Holzbretter die Schärfe der Messer bewahren.
Und nach dem Kochen gilt: Alle Utensilien gründlich zu reinigen und zu trocknen, um Keimen keine Chance zu geben.
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