Better Life: Helfen Hustenbonbons wirklich gegen Husten?
Wenn es im Hals kratzt und Husten den Körper durchschüttelt, greifen wir gerne zu Hustenbonbons. Doch helfen die wirklich? Und gibt es Nebenwirkungen?
Bei Reizhusten oder zähem Schleim, bei Halsschmerzen, oder einfach wegen des Geschmacks: Hustenbonbons sind eine Verheißung. Doch was taugen sie wirklich – und vor allem wie? Und können Hustenbonbons auch schaden? Yahoo Life ist der Sache nachgegangen.
Wie helfen Bonbons gegen Husten?
Das Lutschen von Bonbons regt die Speichelbildung an. Und das ist schon einmal gut. Mehr Speichel im Mund bedeutet häufigeres Schlucken, und das hilft gegen Husten und Halsschmerzen. Die Wirkung tritt nicht nur bei akutem Husten auf, sondern dient auch zur Vorbeugung. Auf befeuchteten Schleimhäuten siedeln sich Bakterien weniger gern an als auf zu trockenen Oberflächen.
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Doch denselben speichelfördernden Effekt wie Hustenbonbons haben auch saure Drops und andere Bonbons, die nicht mit dem Wort "Husten" werben. Auch das Kauen von Kaugummis und das Trinken von Tee sorgen für die Befeuchtung der Atemwege.
Reizhusten vs. Schleimhusten
Was ist also das Alleinstellungsmerkmal von Hustenbonbons? Sie enthalten Kräuter, die eine heilende Wirkung haben. Der bei einschlägigen Produkten gerne verwendete Eukalyptus etwa wirkt leicht desinfizierend und schleimlösend. Andere Kräuter wie Spitzwegerich und Malve beinhalten hingegen Schleimstoffe. Sie sollen sich wie ein Schutzfilm über gereizte Schleimhäute legen. Sie helfen daher eher bei trockenem Reizhusten.
Generell muss man zwischen zwei Arten von Husten und deshalb auch von Hustenbonbons unterscheiden: einmal der trockene Reizhusten, der beim klassischen Verlauf einer Erkältungskrankheit eher früh auftaucht, und dann gibt es den Schleimhusten, der gegen Ende einer Erkältung auftritt. Hier helfen schleimlösende Mittel, die den zähen Schleim verflüssigen und somit beim Abhusten helfen.
Das Problem: Die Heilkräuter sind in Hustenbonbons in sehr niedriger Dosis enthalten. Laut Stiftung Warentest werden sie Bonbons oft auch nur für den Geschmack zugesetzt. Dann haben sie nur eine placebohafte Wirkung – die man allerdings auch nicht unterschätzen sollte.
Kalorien, Karies und Krämpfe: Die Gefahren von Hustenbonbons
Die tatsächliche Wirkung von Hustenbonbons ist jenseits der Anregung des Speichelflusses also eher gering. Doch können die köstlichen Drops auch schaden? Die gute Nachricht: in Maßen genossen, nein. Die schlechte Nachricht: Übertreibt man es mit dem Genuss von Hustenbonbons, sind Nebenwirkungen möglich.
Hustenbonbons beinhalten trotz diverser Kräuter und anderer Geschmacksstoffe vor allem Zucker. Wer wegen der schnell verklingenden lindernden Wirkung also ein Bonbon nach dem anderen lutscht, führt seinem Körper ständig Kalorien zu. Der Insulinspiegel wird immer wieder hochgejagt. Außerdem droht Karies an den Zähnen.
Es gibt in Apotheken, Drogerien und Supermärkten aber auch zuckerfreie Alternativen. Sie basieren auf Zuckeraustauschstoffen wie Isomalt und Xylit. Doch auch hier sollte man nicht zu viele Bonbons konsumieren. Eine "Überdosis" kann zu Blähungen, Bauchkrämpfen oder Durchfall führen.
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