Better Life: Musikinstrument spielen – hat das einen gesundheitlichen Vorteil im Alter?
Fit bis ins hohe Alter – das wünscht sich mancher. Ob dabei das Spielen eines Musikinstruments helfen kann, untersuchten Forschende nun im Rahmen einer Studie.
Wer rastet, der rostet, sagt ein Sprichwort. Dass es wichtig ist, auch mit zunehmendem Alter beweglich zu bleiben, ist allgemein bekannt. Das gilt nicht nur für die körperliche Fitness, sondern auch für die geistige.
Ob auch Musikinstrumente eine Rolle spielen können, die kognitive Gesundheit im Alter zu erhalten, untersuchten Forschende der University of Exeter und dem Kings College London in Zusammenarbeit mit dem National Health Service (NHS) des Vereinigten Königreichs nun im Rahmen einer Studie.
Forscher bewerteten die musikalische Erfahrung
Für die sogenannte PROTECT-Kohortenstudie wurden mehr als 1100 Teilnehmer ab einem Alter von 40 Jahren befragt, die keine Demenz-Diagnose hatten. Die Gruppe bestand zu 83 Prozent aus Frauen mit einem Durchschnittsalter von 67,82 Jahren.
Die Teilnehmer wurden gebeten, angepasste Fragebögen des Edinburgh Lifetime Musical Experience Questionnaire (ELMEQ) auszufüllen, damit ihre musikalische Erfahrung und ihr lebenslanger Kontakt mit Musik bewertet werden konnte. Die Befragung bestand aus vier Abschnitten: Spielen eines Musikinstruments, Singen, Notenlesen und Musikhören.
78 Prozent hatten eine musikalische Ausbildung
Die Studienteilnehmer sollten etwa angeben, ob sie jemals ein Musikinstrument gespielt haben oder noch immer spielen, ob sie Noten lesen können, schon einmal in einem Chor gesungen haben oder eine Sologesangausbildung haben.
78 Prozent der Teilnehmer erklärten, schon einmal für zwei bis fünf Jahre eine formelle musikalische Ausbildung erhalten zu haben. Die meisten gaben an, nur für eine begrenzte Anzahl von Jahren Musik gespielt zu haben, 37 Prozent hatten in dieser Zeit zwei bis drei Stunden geübt. 71 Prozent hatten schon einmal an einer Gesangsgruppe teilgenommen und 15 Prozent eine formelle Soloausbildung erhalten. 83 Prozent gaben an, das Notenlesen erlernt zu haben.
Keyboard, Holz- und Blechblasinstrumente besonders positiv
Um die geistige Leistung der Personen beurteilen zu können, nutzten die Wissenschaftler ein computergestütztes kognitives Testsystem der PROTECT-Studienplattform, das die Teilnehmer drei Mal jährlich absolvieren mussten.
Ergebnis: Die Analyse ergab, dass es einen Zusammenhang zwischen Musikalität und Kognition gibt. Die Teilnehmer, die Musikinstrumente spielten, erbrachten deutlich bessere Leistungen bei Tests des Arbeitsgedächtnisses und der exekutiven Funktion. Besonders gut schnitten diejenigen ab, die Keyboard oder Holz- und Blechblasinstrumente spielten. Ob Teilnehmer mehrere Instrumente spielten machte keinen Unterschied.
Zudem wurden auch signifikante Zusammenhänge zwischen Gesang und exekutiver Funktion sowie zwischen der allgemeinen musikalischen Fähigkeit und dem Arbeitsgedächtnis festgestellt.
Für die Wissenschaftler ist dies abschließend ein Beweis, dass Musik zur geistigen Gesundheit beiträgt: "Unsere Ergebnisse bestätigen frühere Literatur und unterstreichen den potenziellen Wert von Bildung und Engagement für musikalische Aktivitäten während des gesamten Lebens als Mittel zur Nutzung kognitiver Reserven als Teil eines schützenden Lebensstils für die Gesundheit des Gehirns."
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