Better Life: Neue Studie enthüllt wichtigen Risikofaktor für Demenz
Ob ein Menschen an Demenz erkrankt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, von den Genen bis hin zu diversen Umwelteinflüssen. So steht Luftverschmutzung schon lange im Verdacht, Demenz mitverursachen zu können - und eine neue, bedenkliche Studie bestätigt dies nun.
Der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zufolge leben schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland - Tendenz steigend. Expertenschätzungen zufolge könnten es 2050 bereits 2,8 Millionen Menschen sein, wie die Gesellschaft weiter schreibt.
Zu den Ursachen und Risikofaktoren - abgesehen von dem wichtigen Faktor Alter - wird laufend geforscht. Erwiesen ist mittlerweile eine genetische Komponente bei der Erkrankung an Demenz oder damit verwandten Erkrankungen. Zudem werden immer wieder weitere Risikofaktoren und damit verbundene Präventionsmaßnahmen vorgebracht, darunter mangelnder sozialer Kontakt oder durchblutungsschädigende Faktoren wie Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und Rauchen.
Auch Luftverschmutzung wird von der Wissenschaft seit einigen Jahren im Zusammenhang mit Demenz diskutiert, und eine neue Analyse unterstreicht dies nun erneut.
Feinstaub schädigt nicht nur die Lungen, sondern langfristig auch das Gehirn
Forscher der Harvard Chan School of Public Health haben 14 bisherige Studien zu diesem Thema ausgewertet und kamen zu der Schlussfolgerung, dass eine langfristige Feinstaubbelastung im Zusammenhang mit Demenz und Alzheimer steht.
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Dies ist ein Problem, wie Studienleiter Professor Marc Weisskopf im dazugehörigen Artikel im BMJ Medical Journal schreibt: "Jeder muss atmen, also ist auch jeder diesem Faktor ausgesetzt. Die Auswirkung auf die Bevölkerung könnte also enorm sein, da eine enorme Zahl an Menschen betroffen ist."
Dem Bundesumweltamt beträgt der Tagesgrenzwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit 50 Mikrogramm pro Kubikmeter, und die Empfehlung der US-Behörde Environmental Protection Agency beträgt sogar nur zwölf Mikrogramm pro Kubikmeter - doch der Harvard-Studie zufolge würde selbst bei einem Wert, der weit unter beiden dieser Vorgaben liegt, das Risiko für Demenz gefördert werden.
So gefährlich ist Feinstaub
Als Feinstaub werden Teilchen bezeichnet, die nicht sofort zu Boden sinken, sondern in der Atmosphäre verweilen, wie das Umweltbundesamt schreibt. Der Großteil hiervon ist menschengemacht und entsteht durch Emissionen, die durch Verbrennungsmotoren von Kraftfahrzeugen, Heizwerken, Heizungen in Wohnhäusern oder bei industriellen Verarbeitung wie beispielsweise bei der Metall- und Stahlerzeugung entstehen.
Was ist Luft eigentlich? Was gehört hinein und was nicht? Welche Schadstoffe beeinträchtigen die menschliche Gesundheit und was können wir dagegen tun. Mehr dazu im UBA-Magazin „Gesunde Luft“. https://t.co/Sg8pPuMrnY 5/5 pic.twitter.com/601fm7rvCN
— Umweltbundesamt (@Umweltbundesamt) February 15, 2023
Je nach Größe der Partikel kann Feinstaub beim Menschen in die Lungen und sogar in den Blutkreislauf eindringen und eine Vielzahl an Krankheiten auslösen und begünstigen, von Bronchitis und Asthma über Bluthochdruck und Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zu Lungenkrebs - und, wie sich zeigt, auch Demenz.
Sich davor zu schützen ist schwer, denn die Grenzwerte werden vor allem in Ballungsräumen Deutschlands häufig überschritten. Bei diesem Risikofaktor nun die Flinte ins Korn zu werfen, ist jedoch keine Option - die Studie plädiert für eine Senkung der Emissionen und sieht hierbei primär Politik und Industrie in der Verantwortung. "Je niedriger man den Wert kriegen kann, desto niedriger wird das Risiko, soweit wir das sehen", schreiben die Harvard-Forscher.
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