Better Life: Schwarzer Rettich – was man über das Lebensmittel wissen muss
Schwarzer Rettich ist während der kalten Jahreszeit nicht nur eine aromatische Bereicherung auf dem Teller, sondern auch sehr gesund. Was drinsteckt und wie man ihn am besten zubereitet.
Wer an Rettich denkt, hat meist eine große weiße Knolle vor Augen. Doch das Wurzelgemüse kommt auch in anderen Farben daher: Neben weißen Rettichen gibt es violette, rosafarbene rote und schwarze Sorten. Rettiche unterscheiden sich aber nicht nur in der Farbe, sondern auch in Form, Anbauzeit, Lagerfähigkeit und Geschmack.
Schwarze Schale, weißer Kern
Schwarzer Rettich, auch bekannt als Winterrettich, Kriebelrettich, Ackerrettich oder Kugelrettich, gehört zu den besonders aromatischen Sorten. Er ist ein Wurzelgemüse aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Damit ist er mit Meerrettich, Radieschen, Senf, Pak Choi und anderen Kohlarten verwandt. Schwarzer Rettich schmeckt schärfer und intensiver als die milden Sommerrettich-Sorten. Auch sein Fruchtfleisch ist fester. Seinen Namen erhält das Gemüse durch die Dunkelbraun- bis Schwarzfärbung der Schale. Das Fruchtfleisch darunter ist jedoch weiß.
So gesund ist Schwarzer Rettich
Heimischer schwarzer Rettich hat von Oktober bis Februar Saison und bereichert den Speiseplan im Winter um eine besonders vitaminreiche und schmackhafte Komponente. Das weiß auch Sabine Hülsmann, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern: "Schwarzer Rettich enthält viel Vitamin C und scharfe Senföle, die ihn gerade in der kalten Jahreszeit zu einem gesunden Lebensmittel machen." Die Senföle sind es auch, die dem Rettich seinen scharfen Geschmack verleihen. Sie sollen eine heilsame Wirkung auf Leber, Galle und Verdauung haben. Auch bei Erkältungskrankheiten können Senföle Linderung verschaffen: Sie wirken antientzündlich, antiviral, antibakteriell und schleimlösend.
Aus Schwarzem Rettich lässt sich ein wirkungsvoller und günstiger Hustensaft zubereiten:
Zutaten für 50 ml:
1 großer Schwarzer Rettich
70 ml Honig
Zubereitung:
Den Rettich aushöhlen, den Inhalt in kleine Würfel schneiden, mit dem Honig vermengen und wieder in den Rettich geben. Nun mehrere Stunden lang ziehen lassen. Dann bohrt man den Rettich unten leicht an, sodass der Hustensaft langsam in ein Gefäß tropfen kann. Den Hustensaft mehrmals täglich einnehmen.
Neben einer relevanten Menge Vitamin C (200 Gramm decken die Hälfte des Tagesbedarfs) und Senfölen enthält Schwarzer Rettich außerdem auch B-Vitamine und wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Natrium, Magnesium, Calcium, Phosphor und Eisen.
Verarbeitung von Schwarzem Rettich
Schwarzer Rettich lässt sich roh, mit oder ohne Schale, gut verarbeiten. In dünne Scheiben geschnitten schmeckt er beispielsweise als knackiger Brotbelag. Geraspelt oder fein gerieben lassen sich aus Rettich schmackhafte Salate (zum Beispiel mit Apfel, Karotte und einem Honig-Senf-Dressing) zubereiten. Süß-sauer eingelegt wird Schwarzer Rettich zu einer raffinierten Beilage.
Tipp: Wem die Senföle zu scharf sind, kann das Wurzelgemüse vor dem Verzehr leicht salzen. Das mildert den Geschmack. Auch durch Kochen verliert Rettich an Schärfe. Gekocht kann man Rettich mit anderen Wurzelgemüsen zu Suppen verarbeiten oder als würzige Beilage zu Fleischgerichten servieren.
Eine weitere Rettich-Alternative gibt's im Video:
Schwarzer Rettich feiert Revival
Ursprünglich stammt der Schwarze Rettich aus dem östlichen Mittelmeerraum und kann auf eine jahrtausendelange Geschichte zurückblicken. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts verlor das dunkel gefärbte Wurzelgemüse jedoch an Popularität und wurde vom weißen Rettich verdrängt. Heutzutage erfährt Schwarzer Rettich durch die Wiederentdeckung vergessener Gemüsesorten und das wachsende Interesse an einem gesunden Lebensstil ein Revival.
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