Better Life: Vegane Butter und Margarine - wo ist der Unterschied?

Als vegane Butter in Supermärkten auftauchte, waren viele Menschen stutzig: Gibt es den veganen Butterersatz nicht schon längst in Form von Margarine? Wir erklären den Unterschied.

Vegane Butter und Margarine sind nicht das gleiche - wir erklären den Unterschied (Symbolbild: Getty Images)
Vegane Butter und Margarine sind nicht das gleiche - wir erklären den Unterschied (Symbolbild: Getty Images)

Vegan ist längst nicht mehr nur eine nischige Ernährungsform, sondern ein immer weiter verbreiteter Trend - und für Hersteller damit ein Marketing-Kniff. Für immer mehr Produkte werden daher auch vegane Alternativen angeboten. Im Kühlregal findet sich daher auch vegane Butter, bei der sich viele jedoch am Kopf kratzen - schließlich gibt es schon seit langer Zeit Margarine als pflanzliche Alternative zur Butter. Doch tatsächlich ist Margarine und vegane Butter nicht unbedingt das gleiche.

Margarine ist nicht immer vegan

Während Butter ausschließlich aus tierischem Milchfett hergestellt wird, kann Margarine aus verschiedenen gehärteten Fetten bestehen. Die sind zwar zum Großteil pflanzlich, jedoch nicht immer ausschließlich. Wie die Verbraucherzentrale mitteilt, dürfen bis zu zwei Prozent der Inhaltsstoffe von Margarine tierischen Ursprungs sein.

Infografik: Pflanzliche Produkte im Schnitt 25% teurer als tierische | Statista
Infografik: Pflanzliche Produkte im Schnitt 25% teurer als tierische | Statista

Während Molke, Buttermilch oder Joghurtprodukte in der Zutatenliste noch leicht erkennbar sind, verstecken sich andere tierische Zutaten dem Magazin des Deutschen Tierschutzbunds Du und das Tier zufolge schon besser. Auf folgende Inhaltsstoffe sollte man demnach achten:

  • E322 (Lecithin): Dieser Zusatzstoff sorgt dafür, dass die Margarine beim Erhitzen nicht spritzt und nicht so schnell ranzig wird. Meist ist Lecithin pflanzlichen Ursprungs. Wird aber bei den Zutaten nicht angegeben, dass es sich um Sonnenblumen-, Raps- oder Sojalecithin handelt, stammt es wahrscheinlich eher aus einer tierischen Quelle wie Eigelb oder Molke. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich beim Hersteller erkundigen.

  • E471 (Mono- und Diglyceride): Auch hier hilft oft nur eine Nachfrage oder eine Absicherung durch ein seriöses Vegan-Siegel wie das V-Label oder die Vegan-Blume, da dieser aus Speisefettsäuren gewonnene Emulgator sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs sein kann.

  • Omega-3-Fettsäuren: Diese können sowohl aus Fischöl als auch aus Leinöl stammen - hier genau auf die Zutaten achten.

  • Vitamin D: Dies ist laut Tierschutzbund in den meisten Fällen nicht vegan, sondern stammt aus Wollwachs.

Wer ein veganes Produkt bevorzugt, sollte bei Margarine also genau auf die Zutaten achten und außerdem nach entsprechenden Vegan-Siegeln Ausschau halten.

Das V-Label gilt als verlässliches Siegel für vegane Produkte (Bild: V-Label GmbH)
Das V-Label gilt als verlässliches Siegel für vegane Produkte (Bild: V-Label GmbH)

Was ist vegane Butter?

Anders verhält es sich bei veganer Butter, die zwar auch aus diversen gehärteten Pflanzenölen wie Raps-, Sonnenblumen- oder Olivenöl und bisweilen auch festen Pflanzenfetten wie Palmfett, Kokosfett oder Sheabutter besteht, im Gegensatz zu vielen Margarine-Sorten jedoch keine tierischen Inhaltsstoffe hinzufügt.

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Im Gegensatz zur Margarine, die sich in der Regel als pflanzlicher Brotaufstrich oder Backzutat vermarktet, hat vegane Butter jedoch meist den Anspruch, eine geschmackliche Alternative zu echter Butter zu sein. Um dem milchigen Aroma und auch der festen Konsistenz von Butter so nahe wie möglich zu kommen, werden laut Verbraucherzentrale also häufig Emulgatoren für Festigkeit sowie Säuerungsmittel, Vitamine, Farbstoffe und Aromen für den Geschmack zugesetzt.

Vegane Butter will meist im Geschmack dem Original nahe kommen (Symbolbild: Getty Images)
Vegane Butter will meist im Geschmack dem Original nahe kommen (Symbolbild: Getty Images)

Vegane Butter oder Margarine: Was ist gesünder?

Echte Butter steht aufgrund der hohen Zahl der gesättigten Fettsäuren aus gesundheitlicher Sicht in Verruf. Doch auch vegane Butter und Margarine zählen zu den Lebensmitteln, die man generell lieber in Maßen genießen sollte - nährstofftechnisch können beide - abgesehen von den enthaltenen Fetten - ebenso wenig punkten wie Butter.

Welche Variante gesünder ist, hängt jedoch stark von den jeweiligen Inhaltsstoffen ab. Entscheidend ist vor allem die Art der Pflanzenfette - sind es (aus gesundheitlicher Sicht) minderwertige wie Palm- oder Kokosfett oder nährstoffreiche Öle aus Oliven, Sonnenblumen oder Avocado. Diese jedoch müssen zunächst künstlich gehärtet werden, wobei Transfette entstehen, die als besonders ungesund gelten - ein Minuspunkt für beide.

Margarine enthält aufgrund des oft enthaltenen Palmöls ebenfalls viele gesättigte Fettsäuren. Vegane Butter verzichtet aufgrund der schlechten Umweltbilanz häufig auf Palmöl, ist jedoch auch auf gehärtete Pflanzenöle angewiesen und enthält noch dazu meist mehr Zusatzstoffe wie Aromen oder Farbstoffe. Zudem enthalten auch Kokosfette vornehmlich gesättigte Fettsäuren.

Wer etwas für seine Gesundheit tun will, sollte sowohl bei veganer Butter als auch bei Margarine einen genauen Blick auf die Zutaten werfen. Wer ein veganes Produkt möchte, ist bei veganer Butter stets auf der sicheren Seite. Danach entscheiden am Ende - wie so oft - persönliche Vorlieben.

Auch über andere Lebensmittel sollte man sich gut informieren:

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