Better Life: Verbrennungen - wirksame Maßnahmen gegen den Schmerz und was du vermeiden solltest

Wer sich schon einmal verbrannt hat, weiß, dass auch kleine Verbrennungen sehr schmerzhaft sein können. Doch auch wenn es plausibel klingt und eine weit verbreitete Maßnahme ist, sollte man auf keinen Fall Eiswürfel oder Kühlbeutel auf eine Verbrennung geben. Wir erklären, warum man sich damit mehr schadet als nützt und was man stattdessen tun sollte.

Zwei Arme mit Verband
Bei leichten Verbrennungen ist ein Verband nicht zwingend nötig. (Bild: Getty Images)

Einmal kurz nicht aufgepasst und schon hat man sich am Herd, Bügeleisen oder einer Kerze verbrannt. Doch was passiert dabei eigentlich? Eine Verbrennung entsteht, wenn die Haut oder auch tieferliegendes Gewebe durch übermäßige Hitzeeinwirkung verletzt wird. Die menschliche Haut kann vorübergehend Temperaturen bis etwa 50 Grad Celsius ausgleichen.

Bei höheren Temperaturen kommt es zu einer Schädigung des Gewebes. Mit zunehmender Hitze und längerer Einwirkungsdauer nimmt die Schädigung des Hautgewebes zu und betrifft immer tiefere Hautschichten. Neben Hitze können auch Chemikalien, Strom, Sonnenstrahlung, Kälte ("Eisbrand") oder starke Reibung Verbrennungen verursachen. In der Folge entsteht eine Nekrose, das heißt, es kommt zu einem Absterben des Gewebes.

Symptome von Verbrennungen

Je nach Schwere der Verbrennung kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Gerötete Haut, die sich auch schälen kann

  • Blasen

  • Schwellungen

  • Weiße oder verkohlte Haut

  • Schmerzen

Eine Verbrennung ersten Grades, wie einen Sonnenbrand, werden die meisten von uns wahrscheinlich schon einmal gehabt haben. (Symbolbild: Getty)
Eine Verbrennung ersten Grades, wie einen Sonnenbrand, werden die meisten von uns wahrscheinlich schon einmal gehabt haben. (Symbolbild: Getty)

Schweregrad von Verbrennungen

Man unterscheidet bei Verbrennungen verschiedene Schweregrade:

  • Verbrennung 1. Grades: Oberflächliche Verbrennungen, die nur die äußerste Hautschicht (Epidermis, Oberhaut) betreffen. Sie sind durch Rötungen, Schwellungen und leichte Schmerzen gekennzeichnet. Es kann zu leichten Hautabschälungen kommen. Sonnenbrand ist ein typisches Beispiel für eine Verbrennung ersten Grades.

  • Verbrennung 2. Grades: Eine Verbrennung 2. Grades wird in Abhängigkeit ihrer Tiefe nochmals unterteilt. Eine Verbrennung 2. Grades Typ a betrifft lediglich die oberen Schichten der Lederhaut (Dermis, zweite Hautschicht). Sie äußert sich häufig mit geschlossenen Brandblasen. Darunter befindet sich ein nässender Wundgrund, der rötlich und sehr schmerzempfindlich ist. Nach dem Abheilen sind meist keine Narben sichtbar. Eine Verbrennung 2. Grades Typ b dehnt sich bis in die tiefen Schichten der Lederhaut aus. Es kommt hier zu Brandblasen, die aufgerissen sind. Typische Merkmale sind eine weiße Basis, Wundränder, die sich leicht rau anfühlen, und eine Rötung, die kaum verblasst, wenn Druck ausgeübt wird. Die betroffene Fläche weist weniger Glanz auf als beim Typ a und der Schmerz ist weniger intensiv. Verbrennungen dieser Art hinterlassen meist Narben.

  • Verbrennung 3. Grades: Bei einer Verbrennung dritten Grades kommt es zu einer vollständigen Zerstörung von Oberhaut und Lederhaut Die Haut ist trocken, lederartig verdickt und färbt sich weiß bis bräunlich. Zudem sind die Schmerzsensoren in der Haut nicht mehr funktional. Berührungen werden also nicht als schmerzhaft empfunden. Verbrennungen dritten Grades sind meist relativ unauffällig und sind deshalb nicht leicht zu erkennen.

  • Verbrennung 4. Grades: Im schwersten Stadium einer Verbrennung sind auch Muskeln, Sehnen, Knochen und Gelenke betroffen. Die Haut ist verkohlt und schwarz verfärbt. Betroffene empfinden keine Schmerzen, da die Nervenfasern in der Haut nicht mehr intakt sind.

Als Faustregel gilt: Verbrennungen ersten und zweiten Grades, die kleiner sind als eine halbe Handfläche, gelten als leichte Verbrennungen und können zu Hause behandelt werden. Größere Verbrennungen, Verbrennungen höheren Grades oder Verbrennungen auf Grund von Strom, Chemikalien oder Eisbrände erfordern ärztliche Hilfe.

Aufgrund der geringeren Dicke der kindlichen Haut im Vergleich zur Haut Erwachsener führen Verbrennungen bei Kindern zu tieferen Verletzungen, selbst wenn die sichtbare betroffene Fläche relativ klein ist. Kinder sollten deswegen bei Verbrennungen immer in die Hände von ärztlichem Fachpersonal.

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Erste Hilfe bei Brandverletzungen: richtig kühlen

Das A und O bei einer Brandverletzung ersten oder zweiten Grades ist die sofortige Kühlung, idealerweise mit lauwarmem oder kaltem Wasser (15 - 20° Celsius, rund 20 Minuten). So werden Hautschäden begrenzt und die Schmerzen gelindert.

Am besten kühlt man mit Hilfe eines feuchten Tuchs oder einem mit Wasser gefüllten Behälter. Auch wenn es verlockend ist: Finger weg von Eiswürfeln oder Kühlbeuteln aus dem Gefrierschrank! Denn die können bei Verbrennungen mehr schaden als nutzen. Ihre Kühlwirkung ist zu stark und das verbrannte Gewebe kann zusätzlich geschädigt werden. Vorsicht: Bei Neugeborenen und Säuglingen darf keinesfalls eine Kühlung durchgeführt werden. Es besteht die Gefahr einer lebensgefährlichen Unterkühlung. Sollte es hier zu Verbrennungen kommen, sofort ärztliches Fachpersonal aufsuchen.

Erste Hilfe bei Brandverletzungen: Druck vermeiden

Neben sofortiger sanfter Kühlung sollten Schmuck oder enge Kleidungsstücke in der Nähe der Verbrennung abgelegt werden. So verhindert man, dass etwa durch eine entstehende Schwellung zusätzlich Druck auf die Wunde ausgeübt wird.

Erste Hilfe bei Brandverletzungen: richtig verbinden

Ein Verband ist nicht zwingend erforderlich. Wer die Brandwunde verbinden möchte, sollte das mit einem lockeren Verband tun, der kühlend wirkt. Feuchte Gaze ist dafür gut geeignet. Auch Salben sind optional. Falls Salben verwendet werden, sollte man zu spezifischen Brandsalben wie Flammazine greifen. Diese etwa einen Zentimeter dick auftragen, verbinden und mehrmals täglich wiederholen.

Erste Hilfe bei Brandverletzungen: Brandblasen nicht aufstechen

Sollten durch eine Verbrennung Brandblasen entstehen, diese keinesfalls selbst aufstechen. Das sollte lediglich ein Arzt vornehmen, da die Wunde anschließend gründlich desinfiziert und versorgt werden muss.

Erste Hilfe bei Brandverletzungen: keine Hausmittel anwenden

Der Deutsche Feuerwehrverband und die Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin raten von der Verwendung von verschiedenen Hausmitteln wie Zahnpasta, rohen Kartoffeln, Mehl, Backpulver, Essig, Öl, Bananenschalen oder Honig ab. Wer Brandwunden mit diesen Hausmittelchen behandelt, riskiert, dass die Wunde verschmutzt wird und sich im schlimmsten Fall entzündet.

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