Better Life: Weihnachtsgewürze – so gesund sind Zimt, Ingwer und Co.

Zimt, Ingwer, Gewürznelken, Kardamom und Vanille sind typische Gewürze der Adventszeit. Sie verleihen Speisen, Glühwein und Gebäck nicht nur den wunderbar weihnachtlichen Geruch und Geschmack, sondern haben auch gesundheitsfördernde Eigenschaften.

Gewürze zur Weihnachtszeit
Während der Weihnachtszeit verfeinern Gewürze wie Zimt, Nelken oder Ingwer viele Gerichte.

Die Weihnachtszeit gilt als Zeit der Besinnung und der Menschlichkeit. Sie ist aber zweifellos auch die Zeit des Genießens und der unzähligen weihnachtlichen Köstlichkeiten. Was könnte weihnachtlicher sein als der Duft von frisch gebackenen Keksen oder das fruchtig-würzige Aroma von Punsch und Glühwein? Verantwortlich dafür sind vor allem die besonderen Gewürze. Sie sorgen für das typische Aroma und wecken sofort Erinnerungen an längst vergangene Weihnachtstage. Doch die typischen Weihnachtsgewürze sind nicht nur wunderbar aromatisch, sondern auch gesund.

Zimtstangen
Ceylon-Zimt ist durch seinen niedrigeren Cumarin-Gehalt gesünder als Cassia-Zimt.

Zimt

Zimt verleiht Speisen nicht nur einen weihnachtlichen Geschmack, er unterstützt auch die Verdauung. Studien zufolge soll Zimt außerdem antibakteriell, entzündungshemmend und sogar krebshemmend wirken. Zimt könnte möglicherweise auch präventive Eigenschaften im Hinblick auf Diabetes haben. Laut einer Studie des Joslin Diabetes Center in Boston verhinderte das Gewürz, dass sich bei Personen mit einer Vorstufe von Diabetes Typ 2 tatsächlich die Krankheit entwickelte.

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Wichtiger Hinweis: Wie gesund Zimt ist, hängt stark von der Sorte ab. Cassia-Zimt, der aus China stammt und kostengünstiger ist, enthält besonders viel Cumarin, einen natürlichen Aromastoff. Er kann in hohen Mengen leberschädigend wirken und hat in Tierversuchen sogar Krebs ausgelöst. Daher ist es ratsam, Cassia-Zimt nur in moderaten Mengen zu verwenden. YOPI (Young Old Pregnant Immuno-compromised), also Kinder, ältere Menschen, Schwangere und Personen, deren Immunabwehr durch schwere Vorerkrankungen geschwächt ist, sollten besonders vorsichtig sein. Eine bessere Wahl: Ceylon-Zimt aus Sri Lanka. Er enthält weniger Cumarin.

Ingwer
Ingwer enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Eisen, Kalzium, Zink und ätherische Öle.

Ingwer

Ingwer ist reich an Gingerol. Dieser Inhaltsstoff ist auch für den scharfen Geschmack verantwortlich. Er wirkt antiinfektiös und entzündungshemmend. Außerdem wird die Knolle seit langem als Mittel gegen Übelkeit, Blähungen und Völlegefühl geschätzt. Das konnte auch wissenschaftlich durch den Ausschuss für pflanzliche Arznei­mittel der europäischen Arznei­mittel­behörde Ema bestätigt werden: Demnach kann Ingwer zur Vorbeugung von Übel­keit und Erbrechen bei Reisekrankheit sowie zur Linderung der Symptome angewendet werden (Bericht zur medizinischen Anwendungen von Ingwerwurzelstock).

Tipp: Nach einem üppigen Weihnachtsessen hilft ein frisch aufgebrühter Ingwertee bei der Verdauung. Vorsicht allerdings bei Sodbrennen oder einem empfindlichen Magen: Die Scharfstoffe der Knolle reizen den gestressten Verdauungstrakt dann nur noch mehr.

Nelken
Gewürznelken gehören traditionell in fast jedes Lebkuchen- und Glühwein-Rezept.

Gewürznelken

Gewürznelken werden aus den getrockneten Blütenknospen des Nelkenbaumes gewonnen. Wegen ihres kräftigen Geschmacks passen Gewürznelken besonders gut zu deftigen Weihnachtsgerichten. Süßen Leckereien verleihen sie eine kräftige, aromatische Tiefe. Gewürznelken enthalten bis zu 15 Prozent ätherische Öle, davon 70 bis 85 Prozent Eugenol. Eugenol hemmt das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Viren. Außerdem wirkt es schmerzstillend, örtlich betäubend und entzündungshemmend. Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder bei Zahnschmerzen hat sich Nelkenöl daher bewährt. Sie ist schon seit Jahrtausenden ein wichtiges Heilmittel in der chinesischen und ayurvedischen Heilkunde.

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Bei Zahnschmerzen einfach etwas Nelkenöl auf einen mit Wasser getränkten Wattebausch träufeln. Da Nelkenöl unverdünnt stark reizend wirkt, ist es wichtig, es zu verdünnen. Dann das Wattepad vorsichtig gegen den Zahn drücken oder leicht darauf kauen.

Gewürznelken können auch bei Blähungen und Völlegefühl eingesetzt werden, da Eugenol krampflösend und verdauungsfördernd wirkt. Vorsicht: Während einer Schwangerschaft sollte auf hochkonzentrierte Nelkenöl-Präparate verzichtet werden, da sie Wehen auslösen können. Darüber hinaus gibt es Anzeichen dafür, dass Eugenol die Blutgerinnung beeinflussen kann. Personen, die entsprechende Medikamente einnehmen müssen, sollten vor der Anwendung von Nelkenöl Rücksprache mit ärztlichem Fachpersonal halten.

Kardamom
Durch das enthaltene Gingerol kann Kardamom gegen Übelkeit und Verdauungsprobleme helfen.

Kardamom

Kardamom, neben Safran und Vanille eines der teuersten Gewürze der Welt, enthält ebenfalls viele ätherische Öle. Außerdem Mangan, Eisen und verschiedene Antioxidantien. Er gehört zur Familie der Ingwergewächse und hat neben einer blumig-fruchtigen Note durch das enthaltene Gingerol einen leicht scharfen Geschmack. Dadurch passt Kardamom gut zu süßen, aber auch zu herzhaften Speisen.

Doch Kardamom wird nicht nur beim Kochen benutzt. Im manchen Ländern ist es üblich, nach einem reichhaltigen Essen eine Kardamom-Kapsel zu kauen. Warum das sinnvoll ist, konnte eine Studie belegen: Kardamom hilft nicht nur gegen Mundgeruch, das Gewürz tötet auch kariesfördernde Bakterien ab. Zudem soll das Kauen von Kaugummi mit Kardamom-Geschmack Raucher*innen bei der Rauchentwöhnung unterstützen.

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Vanilleschote
Vanille ist nach Safran das zweitteuerste Gewürz der Welt.

Vanille

Vanille verleiht nicht nur Vanillekipferln ihren verführerisch süßen Duft. Auch in der Kosmetik- und Parfümindustrie wird die "Königin der Gewürze" gerne verwendet. Die Echte Vanille (Vanilla planifolia) besteht aus rund 400 Inhaltsstoffen, wobei der Hauptaromastoff, der auch für den typischen Geruch verantwortlich ist, das Vanillin ist. Der süßen Vanille wird seit langem eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Eine mögliche Erklärung: Vanillin ist den menschlichen Pheromonen (Sexuallockstoffen) chemisch sehr ähnlich.

Zudem weisen Studien darauf hin, dass Vanilleduft sich positiv auf Stress, Angstzustände, Schlafstörungen und depressive Verstimmungen auswirken kann.

Aber aufgepasst: Nicht überall, wo Vanille draufsteht, ist auch Vanille drin: Das aromatische Innere der Vanilleschoten, das Vanillemark, löst sich beim Backen und Kochen in unzählige kleine schwarze Punkte auf. So kann man erkennen, ob tatsächlich echte Vanille verwendet wurde oder nur künstliches Vanillin, das nur etwa fünf Prozent des Preises von echter Vanille kostet. Im Gegensatz zu echtem Vanillin wird synthetisches Vanillin oft als eindimensionaler wahrgenommen. Die vielen Bestandteile der echten Vanille tragen hingegen zur Tiefe und Komplexität des Vanillearomas bei. Es lohnt sich also, in Echte Vanille zu investieren.

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