Darum sind Haferflocken so gesund
Was steckt drin - und wie isst man sie am besten?
Ob mit Joghurt und frischem Obst im Müsli am Morgen, in praktischer Riegelform zum snacken unterwegs oder über Nacht gequollen für Overnight Oats - Haferflocken sind nicht nur unglaublich vielseitig, sondern auch schnell zubereitet und vor allem lecker. Und das Beste: Dabei sind sie auch noch sehr gesund, denn sie enthalten viele wichtige Nährstoffe, die zu einer vollwertigen Ernährung beitragen können.
Aber was genau macht die kleinen Power-Flocken so gesund, wie sollte man sie am besten essen, um möglichst viele ihrer Nährstoffe zu sich zu nehmen, und was ist dran an den Mythen, die zeitweise im Netz kursieren, dass Haferflocken dick machen oder den Darm schädigen? Wir haben uns das beliebte Frühstücks-Food einmal genauer angeschaut.
Was sind Haferflocken eigentlich - und was enthalten sie?
Haferflocken werden, wie der Name schon verrät, aus Rohhafer hergestellt. Dafür wird der Hafer zunächst gereinigt, dann mit Dampf und trockener Hitze behandelt und anschließend werden die Haferkerne abgetrennt. Auf dem sogenannten Flockierstuhl werden die Kerne zwischen zwei Walzen plattgedrückt und bekommen so ihre spätere Form. Bei diesem Prozess bleiben weitgehend alle Nährstoffe enthalten.
Genau aus diesem Grund sind sie auch so gesund, wie das "Zentrum der Gesundheit" erklärt: Haferflocken sind nicht nur reich an Vitaminen, besonders Vitamin K, B1 und B6, Calcium und Zink, sie sind auch ballaststoffreich, was sie gut für die Verdauung macht. Sie machen lange satt, sorgen für die Vermehrung guter Darmbakterien und können außerdem Verstopfungen vorbeugen.
Verschiedene Studien haben nachgewiesen, dass der lösliche Ballaststoff Beta-Glucan zudem auch den Blutzucker- und Cholesterinspiegel senken kann. Durch Beta-Glucan wird mehr cholesterinhaltige Galle ausgeschieden. Gleichzeitig bindet es die zu verdauende Masse im Magen mit Wasser, was sie zähflüssiger macht und die Aufnahme von Fett und Cholesterin verlangsamt, sowie für eine langsamere Entleerung sorgt, wodurch weniger Glucose vom Blut absorbiert wird.
Zu guter Letzt sind Haferflocken auch reich an Antioxidantien, die viele verschiedene positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. So sollen Avenanthramide, die es nur in Hafer gibt, die Produktion von Stickstoffmonoxid im Körper erhöhen, was die Blutgefäße erweitert und den Blutdruck senkt. Auch Entzündungen und Juckreiz sollen sie entgegenwirken.
Was ist dran an der Kritik an Haferflocken?
Grundsätzlich scheint also eindeutig: Haferflocken sind gesund. Warum aber kursieren dann immer wieder vor allem auf Social Media Theorien, die das Gegenteil behaupten? Da heißt es dann, Haferflocken würden dick machen, dem Körper Nährstoffe rauben oder gar den Darm schädigen? Dieser Frage ist die Barmer-Krankenkasse nachgegangen.
Zwar stimme es, dass Haferflocken als Getreideprodukt recht viele Kalorien haben, allerdings sorgen die zuvor bereits erwähnten Ballaststoffe, allen voran Beta-Glucan, dafür, dass sie kein wirklicher Dickmacher sind - ganz im Gegenteil. Dadurch, dass das Sättigungsgefühl lange anhält und der Insulinspiegel nur langsam steigt, sind Haferflocken sogar für eine Diät gut geeignet. Auch die anderen Kritikpunkte teilt die Krankenkasse nicht, zwar enthalte Hafer Phytinsäure, die es dem Körper erschwert unter anderem Eisen, Zink, Kalzium und Magnesium aufzunehmen, allerdings in einer so geringen Menge, dass es nicht relevant ist.
Was sie hinter dem ganzen vermuten: "In den sozialen Medien gibt es in schöner Regelmäßigkeit Kampagnen gegen bestimme Nahrungsmittel oder Inhaltsstoffe, so auch jüngst gegen Haferflocken. Selbsternannte Ernährungs-Gurus verunsichern mit ihren Aussagen Userinnen und User, die sich gesund ernähren möchten. Oftmals lässt sich dahinter eine plumpe Masche vermuten: Die angeblichen Fachleute wollen ihre eigenen Ernährungs- und Fitnesscoachings oder Nahrungsergänzungsmittel verkaufen."
So isst man Haferflocken am besten
Haferflocken kann man vielseitig zubereiten, so dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Grundsätzlich empfiehlt sich, sie ungekocht zu essen, da durch den Kochvorgang viele Vitamine und Spurenelemente zersetzt werden. Wer das Beste aus seinen Flocken herausholen will, kann sie vor dem Verzehr auch noch mindestens 30 Minuten, oder besser noch über Nacht, einweichen lassen. Dadurch wird nicht nur die enthaltenen Phytinsäure abgebaut, sondern das Einweichen führt auch zu einer höheren Bioverfügbarkeit der enthaltenen Mineralstoffe, wie Eisen und Zink.
Aufgepimpt mit anderen Super-Foods, wie Kurkuma oder Blaubeeren hat man so am nächsten Morgen ganz ohne viel Aufwand ein gesundes und leckeres Frühstück!