Das kann man im Alltag tun, um Mikroplastik zu vermeiden
Laut WWF sind drei Viertel des Plastiks, das in Deutschland in die Umwelt gelangt, Mikroplastik. Die kleinen Kunststoffpartikel verbreiten sich auf der Erde genauso wie in den Ozeanen und lassen sich längst auch in der Nahrungskette nachweisen. Dabei kann jeder dazu beitragen, den für Mensch und Natur so schädlichen Stoff zu vermeiden.
Stoffbeutel statt Papier- oder Plastiktüten
Plastiktüten sind mittlerweile in vielen Supermärkten verpönt, doch auch Papiertüten haben eine schlechte Umweltbilanz, wenn man sie nur ein oder höchstens ein paar Mal benutzt. Noch größer ist der CO2-Fußabdruck von Stofftaschen, die mit 1700 Gramm CO2 viel mehr Emissionen verursachen, als eine Plastiktüte mit 120 Gramm. Das relativiert sich aber, je öfter man die Taschen verwendet. Je nach Studie muss man sie hunderte bis tausende Male benutzen, dann aber schlagen sie die Tragetaschen aus anderen Materialien.
Kleidung aus Synthetikfasern
Kleidungsstücke, die Materialien wie Polyester, Mikrofaser, Elasthan oder Nylon enthalten, bestehen zu einem gewissen Teil aus Kunststoff. Fleece wird nicht selten sogar aus alten PET-Flaschen hergestellt. Ein löblicher Recycling-Prozess, doch Synthetikstoffe haben ihreTücken. Beim Waschen geraten winzige Faserteilchen ins Abwasser. Wie das meiste Mikroplastik sind sie zu klein, um in Kläranlagen gefiltert werden zu können und landen so irgendwann in den Unmengen an Plastikabfällen in Meeren und Seen. Beim Kauf also lieber zu Baumwolle, Leinen und Wolle greifen. Wer bereits viel Kleidung aus Synthetik besitzt, sollte diese nicht zu oft waschen, sondern lieber mal auslüften. Wenn sich eine Wäsche nicht mehr vermeiden lässt, sollte auf Weichspüler verzichtet werden, denn der sorgt dafür, dass sich noch mehr Fasern aus der Kleidung lösen.
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In Plastik verpackte Waren meiden
Um die Lebensmittel auch über weite Strecken heil in die Supermärkte zu bekommen, sind dort viele Lebensmittel, auch Bio-Obst und -Gemüse, in Plastik verpackt. Hier kann es aus Umweltschutzgründen besser sein, zu regionalen und unverpackten Lebensmitteln zu greifen, als zu Bio-Obst und -Gemüse, das in Plastik verpackt ist. Überhaupt sollte man auf übermäßig verpackte Produkte verzichten, wie es oft bei Geschenkverpackungen zum Beispiel bei Süßigkeiten der Fall ist. Produkte wie Joghurt, Sahne oder Milch sollte man in Glasbehältern kaufen. Am besten ist es natürlich, frische unverpackte Lebensmittel zum Beispiel auf dem heimischen Markt zu kaufen. Zudem gibt es immer öfter auch Lebensmittelläden, die ihre Waren unverpackt anbieten. Und auch in klassischen Bioläden, nicht unbedingt in Bio-Supermärkten, werden die Waren normalerweise so umweltschonend wie möglich angeboten.
Leitungswasser ist besser als gekauftes Wasser
Gerade bei der Verpackung von Getränken fällt viel Plastik an. Wer sein Wasser unbedingt kaufen will, sollte das am besten in Glasflaschen tun. Wobei auch das zumindest in Deutschland überflüssig ist. Immer wieder zeigen Tests, dass das normale Wasser aus der Leitung in den meisten Fällen besser ist als abgefülltes stilles oder Mineralwasser. Zudem ist es mit durchschnittlich 0,2 Cent pro Liter hundert Mal billiger, als ein mit 20 Cent pro Liter besonders günstiges Mineralwasser.
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Einwegbesteck und Einweggeschirr meiden
Auf Einwegbesteck und -geschirr sollte man generell verzichten – auch dann, wenn es sich um vermeintliche “Bio-Alternativen“ handelt, deren Herstellung meist ebenfalls aufwendig ist. Es gibt aber zum Beispiel Picknick- oder Partygeschirr aus wiederverwendbarem Kunststoff, das deutlich besser ist. Ist es mit PE oder PP gekennzeichnet, ist das ein Zeichen dafür, dass es auch keine gefährlichen Weichmacher enthält.
Coffee to go nur mit dem eigenen Becher
Nach einer Studie des Umweltbundesamts verbrauchen die Deutschen 2,8 Milliarden Wegwerfbecher pro Jahr, in die sie sich ihren Coffee to go füllen lassen. Dazu kommen 1,3 Milliarden Deckel. Zumindest auf letzteren kann man wirklich gut verzichten. Noch besser ist es natürlich, sich den Kaffee in den eigenen mitgebrachten Thermobecher füllen zu lassen.
Essen lieber mitbringen, als fertig kaufen
Viel Plastikmüll fällt klassischerweise auch an, wenn man sich in der Mittagspause schnell im Supermarkt etwas zu essen besorgt. Gerade Salate sind wie viele gleich konsumierbare Speisen oft in viel Plastik verpackt. Vermeiden kann man das, indem man sich sein Essen von zuhause aus mitbringt und es nicht in Frischhalte- oder Alufolie verpackt, sondern in wiederverwertbare Essensboxen. Für Suppe kann man Schraubgläser verwenden, in denen man zuhause auch Lebensmittel aufbewahren kann, die man sonst in Folie packen würde.
Öko-Test: In vielen Handcremes stecken Mikroplastik und andere Schadstoffe
Bei der Körperpflege auf Naturkosmetikprodukte achten
In einer aktuellen Untersuchung hat Öko-Test in vielen Handcremes Mikroplastik gefunden. Weil es für eine angenehme Konsistenz sorgt, kommt es auch in anderen Pflegeprodukten wie Shampoos oder Duschgels zum Einsatz oder in Putz- und Waschmitteln. Hier hilft es nur, auf Naturkosmetikprodukte zu setzen. Verpackungsmüll aus Plastik kann man immerhin ein bisschen einsparen, wenn man zum Beispiel bei Flüssigseife einen Nachfüllbeutel statt eines immer neuen Spenders kauft. Noch besser ist natürlich feste Seife. Naturseife für den Körper kann Duschgel ersetzen und für die Haare gibt es spezielle Haarseifen oder feste Shampoos. Beim Waschen fährt man mit Waschpulverkonzentrat umweltfreundlicher als mit Flüssigwaschmitteln. Und auch für die üblicherweise aus Plastik hergestellten Zahnbürsten gibt es Alternativen in Form von Bambus-Bürsten mit Borsten aus biologisch abbaubarem Nylon oder Miswak-Zweige.
Auch die Periode kann ohne Plastik vorübergehen
Auch Hygieneartikel müssen nicht aus Plastik sein. Hersteller wie das deutsche Start-up The Female Company bieten Binden und Tampons mittlerweile aus Biobaumwolle an, zudem sind die Hygieneartikel zu über 98 Prozent kompostierbar. Daneben kann man auch zu Menstruationstassen greifen, die aus Silikon bestehen und mehrere Jahre benutzt werden können.
VIDEO: Mikroplastik im Trinkwasser