Keine guten Nachbarn: Diese Sorten solltest du im Garten auf keinen Fall nebeneinander pflanzen
Egal ob im Balkonkasten oder im eigenen Beet: Wer Lebensmittel anpflanzen möchte, muss auf der Hut sein, denn nicht alle Pflanzen sind miteinander verträglich. Mit etwas Raffinesse kann man sich die unterschiedlichen Bedürfnisse von Gewächsen jedoch zunutze machen.
Es ist ein Anblick, der im Herzen weh tut: Braune, zusammengeschrumpfte Blätter ranken sich um faulige, braune Stellen an den sonst so prallen, roten Tomaten – die Kraut- und Braunfäule hat zugeschlagen. Viele Hobbygärtner werden von der Pflanzenkrankheit eingeholt, vor allem dann, wenn die Mischkultur im Beet nicht optimal ist. Denn es gibt Gewächse, insbesondere Gemüsesorten, die sich nicht gut miteinander vertragen.
Was ist Mischkultur?
Mit der uralten Methode der Mischkultur soll verhindert werden, dass sich Pflanzen mit ihren individuellen Bedürfnissen in die Quere kommen. Idealerweise ergänzen sich Beet-Nachbarn so, dass sie sich weder mit den Blättern noch mit dem Wurzelwerk gegenseitig behindern; für einen ausgeglichenen Boden ist es jedoch auch wichtig, dass die Pflanzen nicht zu ähnliche Bedürfnisse haben, etwa was die Nährstoffe angeht. Denn nur wenn eine Pflanze genügend Licht, Wasser und Nährstoffe bekommt, kann sie gedeihen.
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Ein weiterer Aspekt der Mischkultur ist die Anfälligkeit für Schädlinge. Indem man bestimmte Pflanzen miteinander kombiniert und andere voneinander getrennt hält, kann man die Gesundheit des Beetes fördern, ohne dass man auf Insektenschutzmittel zurückgreifen muss.
Welche Garten-Gewächse passen zueinander?
Erdbeeren und Knoblauch geben zum Beispiel ein gutes Team ab, da letzterer Grauschimmelanfälle an den Erdbeeren verhindert. Möhren paart man hingegen am besten mit Schnittlauch, da dieser vor einem Befall der Möhrenfliege schützt. Ein weiterer guter Nachbar ist der Dill, da sein Duftstoff Schädlinge fernhält und er zudem die Keimfähigkeit der Möhren steigert.
Oft sind es tatsächlich Lebensmittel, die auch auf dem Teller gut zusammen passen, die sich am besten ergänzen: Tomaten und Basilikum (das Gewürz hält Mehltau und weiße Fliegen ab) zum Beispiel oder Gurken und Dill.
Diese Gemüse sollte man im Beet unbedingt trennen
Andere Pflanzen hingegen sollte man nur mit ausreichend Abstand zueinander anpflanzen; das gilt insbesondere für Pflanzen derselben Gattung, da diese oft ähnliche Bedürfnisse haben und auch für dieselben Krankheiten anfällig sind. Sprich: Wenn eine Pflanze krank ist, werden die Nachbarn auch krank und ehe man sich versieht, ist die ganze Ernte hinüber.
Ein paar Beispiele für schlechte Nachbarn sind:
Nachtschattengewächse: Tomaten, Kartoffeln, Auberginen, Paprika
Korbblütler: Eisbergsalat, Kopfsalat, Endiviensalat
Kreuzblütler: Meerrettich, Blumenkohl, Senf
Doldenblütler: Sellerie, Fenchel, Möhre
Lauchgewächse: Knoblauch, Zwiebeln, Lauch
Hülsenfrüchtler: Bohnen, Erbsen
Pilzkrankheiten bei Gemüse: Das kannst du jetzt tun
Der verregnete Sommer fördert Pilzkrankheiten wie die Kraut- und Braunfäule – auch, wenn du in Sachen Nachbarschaft alles richtig gemacht hast. Sofort aufgeben musst du dein Gemüse aber nicht. Sobald du erste Schäden wie braune, faulige oder schwarze Blätter bemerkst, gilt es, diese möglichst schnell zu entfernen. Bist du dir sicher, dass es sich dabei um die Kraut- und Braunfäule handelt, kannst du betroffenes Laub und Gemüse auf dem Kompost entsorgen, da die Pilze nur auf lebenden Pflanzen überleben können.
Hände und Gartenwerkzeug desinfizieren
Wichtig: Desinfiziere im Anschluss nicht nur unbedingt deine Hände oder Handschuhe, sondern auch das Gartenwerkzeug, welches mit dem Pilz in Berührung kommt. Sonst läufst du Gefahr, die Sporen auch auf andere Pflanzen zu übertragen.
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Salbeisud und Acker-Schachtelhalm-Jauche helfen
Anschließend kannst du die Pflanzen mit einem Sud aus Salbeiblättern und Backpulver besprühen. Diese Mixtur entzieht dem Pilz die nötige Feuchtigkeit, um weiter zu gedeihen. Auch sehr bewährt ist die Acker-Schachtelhalm-Jauche. Dafür etwa ein Kilogramm Acker-Schachtelhalm zerkleinern, zusammen mit zehn Litern Wasser in einen Eimer geben und täglich gut umrühren. Den Eimer mit einem grobmaschigen Tuch abdecken, damit sich keine Mücken ansiedeln oder zu viel Feuchtigkeit verdünstet. Die Jauche ist fertig, wenn keine Blasen mehr aufsteigen – was im Schnitt nach zehn bis 14 Tagen der Fall ist. Jetzt die Pflanzenreste absieben und die Jauche im Verhältnis 1:5 mit Wasser mischen und damit die betroffenen Pflanzen gießen.
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