Nach dem Schlafen Abdruck vom Kissen im Gesicht – sind Schlaffalten Grund zur Sorge?
Abdrücke vom Kissen beim Aufwachen: Normal oder Grund zur Sorge?
Wer nach dem Aufstehen mehr Falten hat als vor dem Hinlegen, hat entweder um einiges länger geschlafen als gedacht, oder er oder sie hat ein sogenanntes "Pillow Face" (zu Deutsch: "Kissengesicht"). Dieser Ausdruck beschreibt die eigenartigen Knitterfalten, die das Kissen beim Schlafen im Gesicht hinterlässt.
Wie fiese rote Striemen können sie aussehen, die auch "Schlaffalten" oder "Kissenlinien" genannten Abdrücke, die das Kissen oder andere Betttextilien im Gesicht hinterlassen können. Wen treffen die Schlaffalten besonders? Wie bekommt man den lästigen Kissenabdruck wieder weg? Kann man dem Kissengesicht vielleicht sogar vorbeugen? Und: Warum treten sie überhaupt auf? Yahoo Life klärt auf.
Abdruck vom Kissen im Gesicht nach dem Schlafen: Wer ist besonders anfällig?
Die Antwort auf die Frage nach den Auslösern fürs Kissengesichts ist denkbar simpel: Hat man aufgrund seiner Gesichts- oder Körperposition mit vergleichsweise hohem Druck auf dem Bett aufgelegen, drückt sich der Stoff (vor allem dann, wenn er rau oder grob ist) auf der sensiblen Haut ab. Das passiert nicht allen Schlafenden – vor allem Bauch- und Seitenschläfer dürften häufiger mit den eigenartigen Schlaffalten aufwachen, ebenso wie diejenigen, die tief schlafen, sich also denkbar wenig in ihrer Schlafposition bewegen.
Das will dir deine Haut mit dem Kissengesicht sagen
Und doch gibt es weitere Faktoren, die das Auftreten des Kissenabdrucks begünstigen: Zum einen sind es die Hautalterung und der damit einhergehende Verlust von Elastizität und Kollagen, die dafür sorgen, dass die feinen Linien entstehen und eine Weile bleiben. Interessanterweise können – so heißt es in einem Artikel der amerikanischen Huff Post – Dermatolog*innen den Gesichtern ihrer Patient*innen ihre Schlafgewohnheiten erkennen: "Ich kann fast immer feststellen, auf welcher Gesichtshälfte [meine Patient*innen] am liebsten schlafen, weil die Alterung auf dieser Seite weiter fortgeschritten ist", wird Dermatologin Kristina Collins vom Portal zitiert. So erschreckend wie naheliegend: Wiederholte, über einen gewissen Zeitraum andauernder Druck auf die Haut beschleunigt die Alterung der entsprechenden Hautpartie.
Nicht ob wir Schlaffalten haben, sondern wie die Haut darauf reagiert, ist wichtig
Doch es kommt noch besser beziehungsweise – aus der Perspektive der Haut – noch schlimmer: "Der regelmäßige Druck auf bestimmte Bereiche der Haut über Nacht kann zu einem langfristigen Verlust von Kollagen und elastischem Gewebe und einer schlechten Durchblutung in dieser Region führen", sagt Dermatologin Collins der Huffpost.
Ein Grund zur Sorge ist das Auftreten von Schlaffalten zwar nicht – wir alle haben sie dann und wann. Viel aussagekräftiger ist dagegen, wie unsere Haut damit umgeht: Verschwinden die feinen Linien nach einem gewissen Zeitraum nicht (wie: nach der ausgedehnten Morgendusche, dem Frühstück oder auch dem Radweg ins Büro), kann das ein Indiz dafür sein, dass es der Haut an Gesundheit, Elastizität und Kollagen fehlt.
Wie lassen sich Schlaffalten vermeiden?
Eine der Hautalterung ebenso wie dem Hauttyp angepasste Tages- und Nachtpflege mit Retinol und Peptiden und einer Extraportion Feuchtigkeit regt die Kollagenproduktion der Haut an und macht sie elastischer. Sie ist dann nicht mehr so anfällig für die Bildung dieser Falten beziehungsweise verschwinden diese dann schneller.
Weitere Möglichkeiten zur Vermeidung von Schlaffalten:
Tagsüber viel trinken und auf eine gesunde Ernährung achten – eine mit allen Nährstoffen versorgte und hydratierte Haut erholt sich schneller von Kissenabdrücken.
Falls möglich: Rückenschlaf angewöhnen – so hat die Gesichtshaut keinen Kontakt zum Kissen.
Kopfkissenbezug austauschen: Glattere Stoffe wie Seide oder Satin verursachen weniger bzw. weniger tiefe Schlaffalten als gewebte Seersuckerbezüge. Ein weiterer Vorteil von Satin und Seide gegenüber Leinen, Baumwolle und Co.: Sie absorbieren weit weniger von aufgetragenen Pflegeprodukten.
Falls möglich: Nicht im Schlaf das Gesicht auf die Hände betten – sonst wird der Kissenabdruck nur durch einen Handabdruck ersetzt.
Auf Wäscheparfüm und farbstoffreiche Waschmittel verzichten – diese greifen die Haut unnötig an und nehmen ihr die Energie, sich um Wichtigeres (sprich: die Knitterfalten!) zu kümmern.
Was tun gegen Kopfkissenfalten im Gesicht?
Wer nicht so lange warten will, bis das Kissengesicht von selbst verschwunden ist (in maximal zwei Stunden sollte der Spuk vorbei sein), der kann unterstützende Sofortmaßnahmen einleiten:
Kneippkur fürs Gesicht: Abwechselnd einen mit heißem Wasser durchfeuchteten Waschlappen und ein in eiskaltes Wasser getauchtes Handtuch sanft aufs Gesicht aufdrücken. Mehrfach wiederholen und anschließend eine Extraschicht Feuchtigkeitscreme auf die Haut auftragen.
Faltige Stellen durch Klopfmassagen "aufwecken" und so die Durchblutung anregen.
Benutzte Teebeutel mit grünem Tee (am besten schon am Vorabend in den Kühlschrank legen) auf die Knitterpartie legen. Antioxidantien und der Mini-Kälteschock helfen der Haut beim Entknittern.
Frische Luft und Bewegung: Wer es sich leisten kann, nimmt statt dem Bus lieber das Rad zur Arbeit – so werden Schlaffalten ganz schnell von rosigen Bäckchen abgelöst.