Parmesanrinde bloß nicht wegwerfen: Was sich alles damit machen lässt

5 coole Rezept-Ideen, die überraschen

Parmesanrinde landet oft im Müll - dabei lässt sich so viel damit machen (Symbolbild: Getty Images)
Parmesanrinde landet oft im Müll - dabei lässt sich so viel damit machen (Symbolbild: Getty Images)

Parmesan schmeckt frisch gerieben einfach besser - nicht nur, weil streufertiger Käse oft mit Trenn- und Konservierungsmittel versehen ist, sondern weil geriebener Käse schnell an Aroma verliert. Wer den nussig-heben Geschmack von Parmesan liebt, kauft ihn also lieber am Stück und verfeinert damit frisch gerieben Gerichte wie Pasta, Risotto, Suppe oder Aufläufe.

Was viele nicht wissen: Die Parmesanrinde kann man ebenfalls essen. Wie jede natürlich gereifte und unbehandelte Käserinde ist sie zum Verzehr geeignet - doch wer will sich schon die Mühe machen, die harte, zähe Rinde des meist besonders lange gereiften Parmesan zu reiben oder gar zu knabbern?

Dabei steckt in der Parmesanrinde reichlich Geschmack, der ihn viel zu schade für den Abfall macht. Man muss sie zum entfernen möglicher Konservierungsstoffe lediglich gut abwaschen und den äußeren Teil mit der Prägung grob abkratzen. Hier ein paar leckere Rezeptideen für die Rinde-Reste vom Parmesan.

Brühe aus Parmesanrinde

Parmesanrinde eignet sich als verfeinernde Geheimzutat für nahezu jede Suppe, indem man sie während der Kochzeit in den Topf gibt und vor dem Servieren wieder herausnimmt - ähnlich kann man indes bei Pasta-Saucen verfahren. Dadurch spart man dank des intensiven Geschmacks auch Salz, was die Gerichte gleich gesünder macht.

Aus Parmesanrinde lässt sich eine leckere, klare Brühe zaubern (Symbolbild: Getty Images)
Aus Parmesanrinde lässt sich eine leckere, klare Brühe zaubern (Symbolbild: Getty Images)

Doch Parmesanrinde kann auch die Basis für eine köstliche Brühe sein, die sich mit diversen Suppen-Einlagen kombinieren lässt.

Zutaten:

  • 2 Liter Wasser

  • 4 Parmesanrinden, gereinigt und abgeschabt

  • 2 EL Olivenöl

  • 3 Karotten

  • 4 Selleriestangen

  • 2 Zwiebeln

  • 1 Lorbeerblatt

  • 1/2 Bund frische Petersilie

  • Salz

Zubereitung:

Karotten, Sellerie und Zwiebeln waschen, schälen oder putzen und grob hacken. Das Olivenöl in einem Topf erhitzen und das gehackte Gemüse darin etwa fünf Minuten anbraten und dabei mit Salz würzen. Das Wasser, das Lorbeerblatt und die Parmesanrinden hinzufügen, zum Kochen bringen und bei reduzierter Hitze etwa 40 Minuten köcheln lassen. Danach Gemüse, Käserinden und Lorbeerblatt mit einem feinen Sieb herausfiltern und die Brühe nach Belieben als Suppenbasis verwenden oder mit leckeren Einlagen servieren.

Low-Carb Deluxe: Parmesan-Popcorn

Wer Parmesan-Popcorn hört, denkt an herkömmlichen, gepoppten Mais mit Käsegeschmack. Tatsächlich handelt es sich bei dem Rezept, das direkt von der italienischen Rezepteschmiede Academia Barilla in Parma stammt, um gepoppte Parmesanrinde, die man mithilfe einer Mikrowelle als herzhaften Low-Carb-Snack ganz leicht selbst herstellen kann.

Zutaten:

  • Parmesanrinde in beliebiger Menge

Zubereitung:

Die Parmesanrinde säubern und in Würfel von etwa 1,5 Zentimeter Kantenlänge schneiden. Die Würfel auf einen mikrowellenfesten, mit Backpapier ausgelegten Teller legen. In der Mikrowelle auf höchster Stufe etwa zwei bis drei Minuten erhitzen - und schon ist das Parmesan-Popcorn fertig. Es eignet sich perfekt zum snacken, macht sich aber auch als leckeres Topping von Salaten oder Suppen.

Braucht nur die Rinde: Parmesancreme

Auch Starkoch Roland Trettl ist es zuwider, Parmesanrinden wegzuwerfen. Er hat daraus eine raffinierte Creme kreiert, die er zusammen mit einem nussigen Topping zu gebackenem Brokkoli kombiniert, die aber auch zu anderem Gemüse oder auch auf Brot gut schmeckt.

Hier das Rezept für die Creme:

Zutaten:

  • 250 Milliliter trockener Weißwein

  • 150 Gramm Parmesanrinden

  • 1 Zwiebel

  • 1 Prise geräuchertes, mildes Paprikapulver

  • 80 Gramm Sahne

  • Salz

  • Pfeffer

Zubereitung:

Die Zwiebel schälen und in grobe Stücke schneiden. Den Weißwein in einem Topf aufkochen. Die Zwiebeln, die geputzten Parmesanrinden und das Paprikapulver hinzufügen. Die Mischung drei bis vier Minuten bei moderater Hitze köcheln lassen, dann mit etwas Wasser auffüllen, die Sahne hinzufügen und mit Pfeffer würzen. Weitere zehn Minuten köcheln lassen, bis die Käserinde weich und gummiartig geworden ist. Dann die gesamte Mischung in einem leistungsstarken Mixer vermengen und mit Salz abschmecken.

Trüffel war gestern: Parmesan-Öl

Wer endgültig die Nase voll hat von Trüffelöl, kann mit Parmesanrinde selbst ein aromatisches Öl herstellen, das jeden Salat, jedes getunkte Brot und jedes Pastagericht noch köstlicher macht. Dabei gilt wie bei allen Rezepten mit Olivenöl: je hochwertiger das Öl, desto besser schmeckt das gesamte Gericht. Auch für ein selbstgemachtes Aromaöl sollte man also ein gutes, natives Olivenöl verwenden.

Aromatisiertes Olivenöl kann man ganz leicht selbst machen - ein Stückchen Parmesanrinde genügt (Symbolbild: Getty Images)
Aromatisiertes Olivenöl kann man ganz leicht selbst machen - ein Stückchen Parmesanrinde genügt (Symbolbild: Getty Images)

Zutaten:

  • 500 Milliliter Olivenöl

  • 45 Gramm Parmesanrinde

  • eine Knoblauchzehe (optional)

Zubereitung:

Die Parmesanrinde putzen und in einen sauberen Glasbehälter geben. Bei Bedarf eine Knoblauchzehe schälen und am Stück ebenfalls hinzugeben. Das Glas mit Olivenöl auffüllen. Einige Tage an einem lichtgeschützten, kühlen Ort aufbewahren - fertig!

Mehrere Hartkäserinden übrig? Dann ist diese Suppe perfekt

Übrigens lassen sich Hartkäserinden auch wunderbar einfrieren und damit etwa drei Monate aufbewahren. Auf diese Weise kann es passieren, dass man nach einer Weile gleich mehrere Hartkäserinden übrig hat. Doch man kann sie alle perfekt verwerten, indem man eine köstliche Cremesuppe daraus zaubert, die alleine serviert oder mit diversen Toppings garniert werden kann.

Zutaten:

  • 150 Gramm würzige Käserinden (z.B. Parmesan, Bergkäse, Gruyère oder Emmentaler)

  • 300 Gramm mehligkochende Kartoffeln

  • 1 Zwiebel

  • 1 Knoblauchzehe

  • 750 Milliliter Milch

  • 200 Milliliter Brühe oder Fond

  • 1 Handvoll mediterrane Kräuter (z.B. Rosmarin oder Thymian)

  • Pflanzenöl

  • Salz

  • Pfeffer

Zubereitung:

Die Käserinden reiben, hacken oder im Blitzhacker zerkleinern und beiseitestellen. Die Kräuter waschen, kleinhacken und ebenfalls beiseitestellen. Derweil die Kartoffeln, die Zwiebel und die Knoblauchzehe schälen und würfeln. Das Öl in einer Pfanne erhitzen und die Gemüsewürfel darin kurz anschwitzen, bis sie glasig sind. Brühe oder Fond und die Milch hinzufügen und alles aufkochen. Die Käsestücke hinzufügen und 20 Minuten auf mittlerer Stufe mitkochen. Die Kräuter hinzufügen, die Suppe fein pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.