Schluckauf: Woher das Hicksen kommt und wie es wieder verschwindet

Das Hicksen kennt jeder – aber wo liegen eigentlich die Ursachen?

Schluckauf kommt beispielsweise nach zu hastingem Essen oder Trinken. (Symbolbild: Getty Images)
Schluckauf kommt beispielsweise nach zu hastingem Essen oder Trinken. (Symbolbild: Getty Images)

Nach jedem Wort ein lautes "Hicks": Schluckauf überfällt Betroffene plötzlich – und eigentlich immer genau dann, wenn es so richtig ungünstig ist. Mitten im Date zum Beispiel oder beim Gespräch mit dem Chef. Der Schluckauf lässt sich nicht unterdrücken, er ploppt einfach wieder aus dem Mund. Viele fragen sich dabei: Wo kommt das lustige Geräusch eigentlich her?

Schluckauf, oder medizinisch auch Singultus genannt, entsteht im Zwerchfell. Wird der Zwerchfell-Nerv überraschend gereizt, „verklemmt“ er sich. Dadurch zieht sich das Zwerchfell reflexartig zusammen, die Stimmritzen zwischen den Stimmbändern verschließen sich kurzzeitig. So kann aber der Luftstrom der Atemluft nicht richtig entweichen, es entsteht ein Druck, der sich explosionsartig entlädt – mit dem typischen Hicksen.

Hastiges Schlucken kann beispielsweise dazu führen, dass sich das Zwerchfell verklemmt. Auch zu kalte oder zu heiße Getränke und Speisen führen bei manchen Menschen zu einem Schluckauf. Wieder andere bekommen ihn durch den Genuss von Alkohol oder Nikotin.

Wir alle kennen die gängigen Theorien, wie Schluckauf wieder verschwindet: Erschrecken, ein Glas Wasser ohne Absetzen trinken, ein Stück Zucker mit Zitrone auf der Zunge zergehen lassen oder den Atem anhalten. Und überraschenderweise ist an all diesen „Hausmitteln“ etwas Wahres dran. Denn sie zielen darauf, dass der Betroffene abgelenkt ist und sich der Zwerchfell-Nerv wieder entspannt. Medikamente gibt es keine gegen Schluckauf. Das ist auch gar nicht nötig: In den allermeisten Fällen verschwindet Schluckauf nach kurzer Zeit von selbst wieder.

Hält der Schluckauf länger als zwei Tage an, sollte sich ein Arzt die Sache ansehen. Ein sogenannter chronischer idiopathischer Schluckauf ist oft die Folge einer Grunderkrankung, etwa aufgrund von Tumoren, Schilddrüsen-, Magen-Darm- oder Lebererkrankungen.

Der längste Schluckauf der Welt dauerte übrigens 68 Jahre (!) und plagte den US-Amerikaner Charles Osborne von 1922 bis 1990.