Studie überrascht: Welcher Virus das Alzheimer-Risiko erhöhen soll

Neue Forschung legt nahe, dass ein weitverbreitetes Virus an der Entstehung von Alzheimer beteiligt sein könnte. Wir klären auf, was dahintersteckt und welche neuen Ansätze zur Früherkennung und Behandlung denkbar sind.

Alzheimer zählt zu den häufigsten Demenzerkrankungen weltweit. Doch trotz intensiver Forschung sind die Ursachen der Krankheit bislang nicht vollständig geklärt. Eine neue Studie aus den USA bringt nun eine unerwartete Verbindung ans Licht: Ein weit verbreitetes Virus könnte eine Rolle bei der Entstehung von Alzheimer spielen. Lesen Sie, welche Entdeckungen Wissenschaftler gemacht haben und welche Ansätze zur Früherkennung und möglichen Prävention daraus entstehen könnten.

Häufiges Virus rückt in den Fokus der Alzheimer-Forschung

Weltweit leiden Millionen Menschen an Alzheimer, einer neurodegenerativen Erkrankung, die Gedächtnis, Sprache und Orientierung zunehmend beeinträchtigt. Der fortschreitende Abbau von Nervenzellen wird durch Ablagerungen sogenannter Amyloid-Plaques und Tau-Proteine im Gehirn verursacht. Doch was genau diese Ablagerungen auslöst, ist weiterhin Gegenstand der Forschung.

Ein Team von US-Wissenschaftlern hat nun Hinweise darauf gefunden, dass das Zytomegalievirus (CMV), ein Herpesvirus, möglicherweise eine Rolle bei der Entwicklung von Alzheimer spielt, wie t-online berichtet. Dieses Virus ist äußerst verbreitet: Bis zum 80. Lebensjahr tragen etwa 90 Prozent der Menschen Antikörper gegen CMV im Blut, was auf eine frühere Infektion hinweist.

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Vom Darm ins Gehirn: Wie das Virus wirken könnte

In den meisten Fällen verläuft eine CMV-Infektion harmlos, oft sogar ohne Symptome. Doch Forscher entdeckten nun, dass bei manchen Menschen das Virus im Körper aktiv bleiben und über den sogenannten Vagusnerv vom Magen-Darm-Trakt bis ins Gehirn vordringen könnte.

Im Gehirn angekommen, könnte es Entzündungsprozesse auslösen, die wiederum zur Entstehung der typischen Alzheimer-Plaques beitragen. Diese Ablagerungen stören die Kommunikation der Nervenzellen und fördern deren Absterben, was schließlich zu den bekannten kognitiven Einschränkungen führt.

Neue Hoffnung: Bluttest zur Früherkennung?

Der Biomediziner Ben Readhead von der Arizona State University, Hauptautor der Studie, betont, dass es sich um einen möglichen biologischen Subtyp der Alzheimer-Erkrankung handeln könnte, der bis zu 45 Prozent der Betroffenen betrifft.

Besonders vielversprechend: Die Forschenden arbeiten derzeit an einem Bluttest, der chronische CMV-Infektionen im Darm nachweisen könnte. Sollte dieser Test erfolgreich entwickelt werden, könnten Patienten möglicherweise frühzeitig identifiziert und mit antiviralen Medikamenten behandelt werden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Was bedeuten diese Erkenntnisse für Betroffene?

Die Forschung steht noch am Anfang, doch die Ergebnisse könnten den Weg für neue Diagnose- und Therapieansätze ebnen. Besonders für Personen mit bekannten CMV-Infektionen könnte die Forschung eine wichtige Rolle in der Prävention und Behandlung von Alzheimer spielen.

Fazit

Während die genauen Ursachen der Alzheimer-Krankheit weiterhin erforscht werden, könnte der Zusammenhang mit dem CMV-Virus eine vielversprechende Spur sein. Wissenschaftler hoffen, durch weitere Studien und den geplanten Bluttest eine effektivere Früherkennung und gezielte Therapie entwickeln zu können.


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