Von Zahnpastatuben bis hin zu Kassenbons: Diese Alltagsgegenstände lassen sich nicht recyceln

Zahnpastatuben, Kassenbons und Wattestäbchen sind alle nicht recyclebar. [Foto: Getty]
Zahnpastatuben, Kassenbons und Wattestäbchen sind alle nicht recyclebar. [Foto: Getty]

Wir wollen alle unser Bestes für unseren Planeten geben, aber sind unsere Bemühungen beim Recycling – entschuldigt bitte das Wortspiel – in Wirklichkeit Müll?

Umweltschutz ist selbstverständlich in einer Zeit, in der uns bewusst ist wie nie zuvor, dass wir unsere Erde dringend sauber halten müssen – von Plastikverschmutzung bis hin zur Ressourcenknappheit, die uns durch Wegwerfmode droht, ist die Liste der Umweltsünden lang.

Aber die Verwirrung darüber, wie man richtig recycelt, ist eine große Hürde und steht einem umweltfreundlichem Leben oft im Weg. Fast vier von 10 von uns (37 %) sagen, dass sie nicht immer wissen, ob bestimmte Produkte recycelt werden können.

Diese Dinge können nicht recycelt werden

Wattestäbchen

Fangen wir mit etwas Einfachem an: Wattestäbchen

Sie brauchen sich nur das berühmte Foto eines Seepferdchens anzusehen, um zu wissen, dass Wattestäbchen ein ernsthaftes Problem für unsere Erde darstellen. Zum Glück ist für das nächste Jahr ein Verbot geplant.

„Einige Dinge sind einfach zu klein, um sie zu recyceln. Sie können während des Transports zur Recyclinganlage herausfallen oder an die falsche Stelle einer Anlage geraten, bei der kleinere Gegenstände, die eine Ladung verunreinigen können, aussortiert werden“, erklärt Rachelle Strauss, die Gründerin der „Zero Waste Week“, die vom 2. bis 6. September in diesem Jahr stattfindet.

Stellen Sie bis dahin sicher, dass Sie umweltfreundliche Alternativen kaufen, die aus Bambus oder Papier hergestellt sind.

Plastikschalen von Fertiggerichten

Tu dir selbst – und dem Planeten – einen Gefallen und verzichte auf Fertiggerichte für Mikrowelle und Ofen.

„Die schwarzen Plastikschalen, in denen Fertiggerichte verpackt sind, können von den Lasern nur schlecht erkannt werden. Sie können also zu Problemen in der Recycling-Anlage führen.“

Unser Vorschlag, wie du dir Fertiggerichte ganz einfach abgewöhnen kannst? Mach es dir leicht und schiebe einfach eine Backkartoffel in die Mikrowelle und tobe dich anschließend bei den Füllungen aus – das ist günstiger und gesünder und geht fast genauso schnell.

Zahnpastatuben

Ja, dein wichtigstes tägliches Zahnpflegeprodukt ist tatsächlich eher eine Plage, wenn es um das Thema Recycling geht.

„Zahnpastatuben können nicht recycelt werden, da sie sehr schwer von ihrem Inhalt verunreinigt sind. Dazu bestehen sie aus mehreren verschiedenen Materialien, die wir in unseren Recycling-Anlagen nicht voneinander trennen können“, erklärt Sophie Hadden, PR-Chefin von Wrap.

Genauso können Chipstüten und Beutel für Katzenfutter Probleme fürs Recycling darstellen, da sie ebenfalls aus verschiedenen Materialien hergestellt werden.

Pyrex-Schüsseln

Hast du versehentlich deine liebste Pyrex-Aufbewahrungsschüssel zerbrochen? Das tut uns leid – aber gib die Reste bitte trotzdem nicht ins normale Recycling.

Pyrex-Produkte „können nicht mit Glass recycelt werden, denn Pyrex wurde bei der Herstellung besonders behandelt, um die hohen Temperaturen aushalten zu können“, sagt Strauss.

Hygieneartikel

Einige Damenbinden und Tampons von führenden Marken können nicht recycelt werden. Sie stellen laut der Internetseite von WRAP ein Risiko für „schlimme Verunreinigung“ dar, wenn sie mit anderen Produkten vermischt werden.

Allerdings gibt es wiederverwertbare Alternativen. Frauen haben außerdem die Möglichkeit, eine wiederverwertbare Menstruationstasse zu verwenden, die aus Silikon hergestellt wird.

Kassenbons

Man könnte annehmen, dass es okay ist, seine Kassenbons ins Altpapier zu geben, aber leider ist das nicht der Fall.

Die Mehrheit der Kassenbons ist nicht recyclebar. Obwohl das Papier selbst recycelt werden kann, „enthalten 93 % der Bons Bisphenol A (BPA). Dabei handelt es sich um eine giftige Chemikalie, die genutzt wird, um eine bestimmte Art von Plastik zu produzieren“, heißt es auf der Internetseite von Recycle Coach.

„Wenn möglich, wählen Sie digitale Bons. So können Sie die Umwelt auf einfache, aber wirkungsvolle Weise schützen“, rät Strauss.

Parfümflakons

Du denkst vielleicht, dass du deine leeren Parfümflaschen ins normale Altglas geben kannst, aber leider ist das nicht der Fall.

„Parfümflaschen können nicht wie das normale Altglas recycelt werden, da sie gesäubert werden müssen. Außerdem müssen die Metallteile davon entfernt und separat recycelt werden“, heißt es in einer Pressemitteilung des Parfümhandels „The Perfume Shop“.

Was macht man also mit Abfall, der nicht recycelt werden kann?

Die einfachste Möglichkeit? Verzichte einfach von Anfang an darauf, Dinge zu kaufen, die nicht recyclebar sind. Sieh dich in deinem Supermarkt nach Alternativen um oder schau auf der Interseite von Bio- oder umweltfreundlichen Läden nach. Hier findest du von Strohhalmen aus Papier bis hin zu Zahnbürsten aus Bambus alles.

Es ist außerdem wichtig zu wissen, dass jede Gemeinde anders mit Recycling umgeht: „Was also in einer Gegend richtig ist, kann in einer anderen schon wieder ganz anders sein“, erklärt Strauss.

Du kannst dich über die Regeln in deinem Ort bei der jeweiligen Müllabfuhr oder Entsorgungsabteilung erkundigen.

Falls du Gegenstände hast, die nicht recycelt werden können, kannst du deinen Müll über TerraCycle abholen lassen. Du kannst dies als Privathaushalt oder als größere Institution machen (sprich mit dem oder der Zuständigen deiner Firma, um einen regelmäßigen Abholungstermin zu arrangieren).

Britische Supermärkte wie Co-Op und Iceland wollen bis 2023 alle schwer-recyclebaren Plastikarten aus ihrem Sortiment nehmen.

Und was ist mit den Dingen (wie Parfum), auf die du nicht verzichten kannst? Versuche Unternehmen zu finden, die ihr eigenes Recyclingprogramm haben, so dass du deine leeren Flaschen dort abgeben kannst. Die britische Firma The Perfume Shop zum Beispiel hat so etwas in diesem Monat eingeführt.

„Wir freuen uns, eine neue Richtung anzugeben, was das Recycling von Luxus-Parfümflakons angeht“, sagt Cathy Newman, Leiterin für Marketing & Customer Experience bei The Perfume Shop.

Francesca Specter