Was ist Sharkara-Zucker?
Alles über den ayurvedischen Zucker
In ayurvedischer Literatur wird Sharkara-Zucker oft als "gesunder Zucker" und perfekte Alternative für Industriezucker beworben. Gesundheitsbewusste Menschen greifen deswegen trotz seines höheren Preises gerne auf die ayurvedische Zuckerart zurück, um sich mit gutem Gewissen etwas Süßes gönnen zu können. Die Ayurveda-Lehre gibt an, dass Sharkara den Körper nicht übersäuert, ihn entschlackt und zudem wichtige Nährstoffe sowie Antioxidantien liefert. Doch was ist Sharkara-Zucker und ist er wirklich gesünder?
Wie auch die ersten historischen Nachweise von regulärem Zucker stammt Sharkara-Zucker aus Indien - tatsächlich leitet sich das Wort Zucker aus dem altindischen śárkarā ab. Und wie industrieller Zucker wird Sharkara aus Rohrzucker gemacht. Doch Herstellung - und auch fertiges Produkt - unterscheiden sich etwas.
So wird Sharkara-Zucker hergestellt
Um Sharkara-Zucker herzustellen, wird aus geerntetem Rohrzucker eine Zuckerlösung gekocht, der dann ruhen darf, bis sich besonders viele Zuckerkristalle gebildet haben. In diesem Zeitraum sollen sich außerdem Verunreinigungen und auch die säurebildenden Bestandteile im Zucker unten absetzen. Dieser Bodensatz wird verworfen, während die Zuckerkristalle getrocknet und gemahlen werden.
Das Ergebnis ist ein dunkler, unraffinierter Vollrohrzucker, der ganz ähnlich wie die weiße, industrielle Raffinade zum Süßen oder Backen verwendet werden kann.
Ist Sharkara-Zucker wirklich gesünder als herkömmlicher Industriezucker?
Für die gesundheitlichen Vorteile, die von Ayurveda-Büchern und -Webseiten immer wieder angepriesen werden, gibt es keinerlei wissenschaftliche Belege. Immer wieder betonen Ernährungswissenschaftler, dass es so etwas wie Schlacken im Körper nicht gibt und gesunde Nieren die Entgiftung gut im Griff haben. Konkrete gesundheitliche Vorteile braucht man sich von Sharkara-Zucker also nicht zu erwarten.
Tatsächlich hat Sharkara allerdings mehr Nährstoffe als industrieller Zucker. Durch sein Herstellungsverfahren bildet sich darin ein kleiner Anteil von Melasse, einem Zuckerrübensirup. Dadurch hat Sharkara - ähnlich wie Honig oder Ahornsirup - gewisse Anteile von bestimmten Nährstoffen und auch Antioxidantien, während Raffinadezucker tatsächlich nur aus leeren, süßen Kalorien besteht.
Minimale Nährstoffdichte bei gleichem Effekt wie Zucker
Wie Healthline vorrechnet, ist diese Nährstoffdichte allerdings so verschwindend gering, dass man beispielsweise 100 Gramm Sharkara zu sich nehmen müsste, um auf 20 Prozent des täglichen Magnesium-Gehalts zu kommen.
So viel sollte jedoch in keinem Fall konsumiert werden, denn wie jede andere Zuckerart auch wirkt sich Sharkara negativ auf den Blutzuckerspiegel aus und kann bei Überkonsum Übergewicht, Stoffwechselprobleme und auf Dauer Diabetes auslösen.
Ein klein wenig gesünder mag es also sein, Industriezucker durch Sharkara, Honig oder Ahornsirup zu ersetzen. Doch am Ende bleibt bei allem Wunsch nach gesunder Süße jede Zuckerart - egal welche - immer Zucker und sollte in so geringen Mengen wie möglich konsumiert werden.
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