10 Fakten: Social-Media-Challenges für mehr Awareness
Awareness ist ein Thema, das in unserer Gesellschaft immer wichtiger wird. Dank der Sozialen Medien lässt sich Awareness, auf deutsch Bewusstsein, für bestimmte Themen besonders wirksam generieren – durch Challenges, die Aufmerksamkeit mit Unterhaltung kombinieren. Lust, mitzumachen? Hier kommen zehn kreative Social-Media-Challenges und Aktionen für mehr Awareness.
Krebs, Demenz, ALS – das sind schwere Krankheiten, die theoretisch jeden treffen können. Und doch fehlt im Alltag oft das Bewusstsein dafür, wie wichtig eigentlich unsere Gesundheit ist. Dafür gibt es im Englischen einen Begriff, der sich auch bei uns immer mehr durchsetzt: Awareness. Stiftungen, Vereine oder Betroffene wollen die Awareness für Krankheiten und wichtige Themen steigern und initiieren Social-Media-Challenges, die mit einer Aktion oder einem Accessoire oder beidem für Bewegung im Netz sorgen.
Aufmerksamkeit für Demenz: #Bademantel-Challenge
Aktuellstes Beispiel ist hier die "Bademantel-Challenge" der DZNE-Stiftung. Die Stiftung setzt sich für die Forschung bei Demenz, Parkinson und ALS ein. Vor allem Demenz ist eine Volkskrankheit, die immer mehr Menschen im Alter betrifft. Mit einem Bademantel will sich die DZNE jetzt für mehr Forschung und Solidarität stark machen.
Prominente Unterstützung: Darum ruft Martin Rütter zur Bademantel-Challenge auf
Seit dem 1. September läuft nun die "Bademantel-Challenge". Mitmachen ist denkbar einfach: Bademantel schnappen und sich an einem öffentlichen Ort oder einem ungewöhnlichen Platz fotografieren. Dann unter dem Hashtag #bademantelchallenge hochladen. Aber warum eigentlich ein Bademantel? Für die DZNE steht dieser als Symbol für den schleichenden Verlust der Selbständigkeit sowie für die Überforderung der Erkrankten und ihrer Angehörigen.
Viele prominente Persönlichkeiten aus TV, Web und Gesellschaft zeigen bereits ihre Unterstützung im Bademantel, etwa Schauspielerin Katy Karrenbauer oder die TV-Stars Detlef Steves und Martin Rütter.
Laufen gegen Prostata-Krebs: #108MilesinSeptember
Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern, jährlich gibt es in Deutschland laut RKI rund 63.400 Neuerkrankungen. Um Betroffene im Kampf gegen die Krankheit zu stärken, wird der September in den USA zum Prostatakrebs-"Awareness-Month" ("Bewusstseins-Monat") der Stiftung Prostate Cancer Foundation.
Die Challenge ist hier kein Bild mit Accessoire, sondern ganz im Sinne der Gesundheit eher sportlich: Betroffene und Unterstützer werden mit der Aktion ermutigt, insgesamt 108 Meilen (173 km) im Rahmen eines privaten Spendenlaufes zu laufen oder zu joggen. Die Spenden sollen via Facebook über ein Tracking-Tool für die Stiftung gesammelt werden und dienen der weiteren Forschung und der Hilfe von Patient*innen.
Bart züchten für einen guten Zweck: #Movember
Einst als Jux im Freundeskreis gestartet, gilt die Movember-Bewegung heute als eine der bekanntesten Social-Media-Aktionen für den guten Zweck. Die Movember-Wohltätigkeitsorganisation finanziert weltweit Projekte zum Thema Männergesundheit. Wer mitmischen will, muss züchten – und zwar einen Schnurr- oder Vollbart als Zeichen der Solidarität. Alternativ können Unterstützer*innen auch mit einer lustigen #Movember-Aktion in den Sozialen Medien Flagge bzw. Bart zeigen.
Einer der besten Momente von Movember ist die Dokumentation deines Mo-gress. Wir lieben die Vorher-Nachher-Bilder. Ihr auch?#Movember2022 #TogetherWeGrow pic.twitter.com/jLL8XALEqT
— Movember Germany (@MovemberGER) December 14, 2022
Eimer-Klassiker gegen ALS: #IceBucketChallenge
Kaum zu glauben, aber diese Challenge ist schon fast zehn Jahre her – und immer noch aktuell. Damals, im Jahr 2014, schlug die #IceBucketChallenge hohe Wellen auf Facebook, Instagram und Co. Teilnehmende nominierten sich gegenseitig für die Aktion und kippten sich Eimer mit Eiswasser über den Kopf. Warum? Um auf die tödliche degenerative Nervenkrankheit ALS aufmerksam zu machen und die Forschung zu unterstützen. An der Ice Bucket Challenge nahmen viele Prominente teil, unter anderem Bill Gates, Jennifer Lopez oder Mark Zuckerberg.
Bill Gates goes full nerd for the #IceBucketChallenge http://t.co/eF2dxpPLaq pic.twitter.com/begWby3PK8
— FutureShift (@futureshift) August 16, 2014
Ohne Make-up für sich selbst und auch gegen Krebs: #NoMakeupSelfie
Noch eine Bewegung aus dem Jahr 2014: Die #NoMakeupSelfie-Bewegung begann eigentlich durch Zufall, als eine bekannte US-Autorin ein Selfie ohne Make-up postete, um sich mit einer Schauspielerin zu soldarisieren, die wegen ihrer Schönheits-OPs gemobbt wurde. Es ging darum, Echtheit zu zeigen – damals wie auch heute noch in den Sozialen Medien ein eher seltenes Phänomen.
Nicht jede Challenge ist sinnvoll: Achtung, das kann die "Barbie Feet Challenge" anrichten
Aus dieser solidarischen Geste entstand dann eine Welle an #NoMakeupSelfies, auch von Promis wie etwa Gwyneth Paltrow. Schließlich verselbständigte sich das Phänomen und wurde nicht nur zu einem Online-Statement für natürliche Schönheit und Selbstbewusstsein, sondern auch zu einer globalen Social-Media-Aktion für wohltätige Zwecke, etwa für die Cancer Research Foundation in Großbritannien.
Für die Umwelt in die Flasche: #FillTheBottleChallenge
Sie sind leider ein täglicher Anblick: Zigarettenstummel auf dem Boden. Ihre Wirkung auf die Umwelt (und die eigene Gesundheit) können verheerend sein. Denn schon ein einziger Zigarettenstummel kann mit seinen rund 4.800 Chemikalien und 250 Giftstoffen bis zu 40 Liter Grundwasser verseuchen. Die #FillTheBottleChallenge will die Menschen dafür sensibilisieren und ruft zum weltweiten Sammeln von Zigarettenkippen auf. Dafür brauchen die Teilnehmer*innen nur noch ein passendes Equipment: Für die #FillTheBottleChallenge (#FüllDieFlasche) ist das natürlich eine Flasche.
Die Müll-Verwandlung: #TrashtagChallenge
In fast jedem Ort gibt es diese Plätze, die als inoffizielle Müllkippen missbraucht und verunreinigt werden. Wer sich schon immer mal gedacht hat: "Wie das da wohl ohne den ganzen Müll aussieht…", kann sich direkt ein paar Müllsäcke schnappen und bei der #TrashtagChallenge mitmachen. Das tolle Ziel der Challenge: Orte vom Müll befreien und als Beweis ein Vorher-Nachher-Bild unter dem Hashtag hochladen.
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Karaoke für die Hygiene: #IWillSurvive-Challenge
Händewaschen ist eine der wichtigsten und wirksamsten Methoden gegen die Verbreitung von Infektionskrankheiten. Theoretisch wusste man das schon lange, praktisch fingen erst alle mit der Corona-Pandemie mit dem Händewaschen an. Doch wirksam ist das nur, wenn man auch richtig Hände wäscht. Um zu zeigen, wie das geht, engagierte sich Sängerin Gloria Gaynor im Netz mit einem kurzen Erklär-Video auf Tiktok – untermalt von ihrem Welthit "I Will Survive". Der Clip ging viral – und Tausende filmten sich fortan beim Händewaschen und sangen dabei "I Will Survive".
High-Fashion-Titelbild für alle: #VogueChallenge
Die Zeitschrift Vogue ist das Sinnbild für Mode, Style und Luxus. Die #VogueChallenge ging aus der Anti-Rassismus-Aktion einer Studentin hervor, die ein Vogue-Cover nachstellte und dazu schrieb "Being black is not a crime" (Schwarz sein ist kein Verbrechen). Es dauerte nicht lange, bis die Aktion Nachahmer fand und viral ging – meistens mit kreativen Fotograf*innen, die mit ihren farbenprächtigen Covern ein Zeichen gegen die monotypische High-Fashion-Industrie setzen wollten.
Asanas für den Tierschutz: #YogaFuerArtenvielfalt
Die Liste der bedrohten Arten unserer Erde wird immer länger. Wer sich für den Tierschutz einsetzen will, kann sich mit der Aktion #YogaFuerArtenvielfalt des WWF wirkungsvoll in Pose setzen.
Der Hashtag spielt dabei mit den Asanas, den Körperpositionen des Yoga, die meistens Tiernamen tragen. So können Yogis etwa mit dem Affen, dem Delfin oder dem Adler im Netz ein sportliches Zeichen für mehr Artenschutz setzen.
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