10 Gründe, warum Schlaf so wichtig ist

Von wegen "Schlaf wird überbewertet": Tatsächlich ist Schlaf eine grundlegende biologische Notwendigkeit, die oft unterschätzt wird. Schlafmangel kann nämlich langfristig Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit haben. Zehn Gründe, warum ausreichender und qualitativ hochwertiger Schlaf so wichtig ist.

So wichtig: genügend Schlaf (Foto: REUTERS/ Nir Elias)
So wichtig: genügend Schlaf. (Foto: REUTERS/ Nir Elias)

Man kennt das ja: Es ist mal wieder so viel zu tun, dass der Augenblick, ins Bett zu gehen, in weitere Ferne rückt. Kaum schläft das Kind, werden die To-Do-Listen abgearbeitet, die Waschmaschine angeworfen und der nächste Tag geplant. Schon wieder nach Mitternacht und dabei noch gar nichts für sich selbst getan? Also fängt man noch mal eine Netflix-Serie an…

Dass dabei der Schlaf zu kurz kommt, ist naheliegend. In unserer hektischen und leistungsorientierten Gesellschaft neigen viele Menschen dazu, die Nachtruhe zu vernachlässigen, um ihren vollen Terminkalender zu bewältigen. Schlaf scheint zum Luxusgut geworden zu sein, das sich die wenigsten leisten können. Lange scheint einem der Schlafmangel nichts auszumachen, denn irgendwie kommt man ja immer durch den Tag – und sei es mit übermäßig viel Kaffee.

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Infografik: Schlafen Sie gut? | Statista
Infografik: Schlafen Sie gut? | Statista

Doch irgendwann kommt die Rechnung. Dass Schlafmangel nämlich langfristig ernste Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit haben kann, wird gern unterschätzt. Zehn Gründe, warum man unbedingt genug schlafen sollte:

Vermeidung chronischer Krankheiten

Zu wenig Schlaf kann zu einer Vielzahl von chronischen Erkrankungen und Gesundheitsproblemen führen. Chronischer Schlafmangel kann sich etwa negativ auf den Blutdruck und den Herzrhythmus auswirken. So erhöht Schlafmangel entsprechend das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzinsuffizienz. Auch kann ungenügender Schlaf das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Demenz erhöhen. Es gibt inzwischen sogar Hinweise, dass unzureichender Schlaf mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebsarten, wie beispielsweise Brustkrebs und Darmkrebs, in Verbindung gebracht werden kann.

Stärkung des Immunsystems

Ausreichender Schlaf ist ein wichtiger Faktor für ein starkes Immunsystem. Während der Ruhephase produziert der Körper Proteine, die gegen Infektionen und Krankheiten kämpfen. Gleichzeitig hilft Schlaf dabei, das Gleichgewicht von entzündlichen und anti-entzündlichen Prozessen im Körper zu regulieren.

Regeneration des Körpers

Während des Schlafes erholt sich der Körper von den Strapazen des Tages. Es werden Wachstumshormone freigesetzt, die die Reparatur von Gewebe und Zellen fördern. Dies ist essenziell für die Regeneration und den Aufbau von Muskeln und Knochen.

Gewichtsregulation

Schlafmangel kann zu einer Störung des Appetits führen und das Risiko von Übergewicht und Fettleibigkeit erhöhen. Während des Schlafes werden Hormone freigesetzt, die den Hunger regulieren und ein gesundes Körpergewicht unterstützen. Gleichzeitig kann Schlafmangel zu einem Anstieg des Stresshormons Cortisol führen, das wiederum eine erhöhten Fetteinlagerung im Bauchbereich begünstigt.

Förderung der kognitiven Funktionen

Während des Schlafes werden Toxine und Abfallprodukte aus dem Gehirn entfernt, was die kognitiven Funktionen verbessert und gleichzeitig das Risiko von Demenz und Alzheimer reduziert. Ebenso ist Schlaf entscheidend für die Gedächtnisbildung und -konsolidierung.

Regulierung des Hormonhaushalts

Schlaf ist wichtig für die Steuerung des Hormonhaushalts, insbesondere für Hormone wie Insulin, Leptin und Ghrelin, die den Blutzuckerspiegel und das Hungergefühl beeinflussen. Schlafmangel kann entsprechend zu einer verringerten Insulinempfindlichkeit führen, was das Risiko für Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes erhöht.

Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit

Schlaf spielt eine entscheidende Rolle bei der Verarbeitung von Informationen und der Stärkung des Gedächtnisses. Während des Tiefschlafs werden neuronale Verbindungen gestärkt; Informationen, die während des Tages aufgenommen wurden, werden sortiert und in das Langzeitgedächtnis übertragen. Ein erholsamer Schlaf fördert die Konzentration, Kreativität und Problemlösungskompetenz.

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Infografik: 43% der Deutschen haben Schlafprobleme | Statista
Infografik: 43% der Deutschen haben Schlafprobleme | Statista

Stressabbau

Schlaf ist eine natürliche Methode, um Stress abzubauen. Während der Ruhephase sinkt der Stresshormonspiegel, was langfristig zu einer verbesserten Stressbewältigung führt. Gleichzeitig entspannen während sich des Tiefschlafs die Muskeln und können sich von den Belastungen des Tages erholen. Dies kann dazu beitragen, körperliche Anspannungen und Schmerzen zu lindern, die oft mit Stress einhergehen.

Emotionale Ausgeglichenheit

Schlafmangel kann zu Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Stress führen – insbesondere durch erhöhte Ausschüttung des Hormons Cortisol. Ein niedrigerer Cortisolspiegel trägt dagegen dazu bei, die physiologische Stressreaktion zu mildern und das allgemeine Stressniveau zu reduzieren. Genügend Schlaf fördert entsprechend die emotionale Stabilität und hilft dabei, mit Stresssituationen besser umzugehen.

Verlängerung der Lebensdauer

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Menschen, die ausreichend Schlaf bekommen, entsprechend eine höhere Lebenserwartung haben als Personen mit chronischem Schlafmangel.

Die Bedeutung von Schlaf für die Gesundheit und das Wohlbefinden kann also nicht genug betont werden. Es ist unerlässlich, genügend Zeit für qualitativ hochwertigen Schlaf einzuplanen. Einen gesunden Lebensstil zu führen, der ausgewogene Ernährung, körperliche Aktivität und ausreichend Schlaf einschließt, ist der Schlüssel zu einem vitalen und langen Leben.

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