Aufbau der Fußbodenheizung
Eine Fußbodenheizung kann auf unterschiedliche Art und Weise verlegt werden. Der Aufbau der Heizung im Boden bleibt dabei jedoch in der Regel gleich. Ein Überblick über die verschiedenen Schichten der Fußbodenheizung und ihre Funktionen.
Das Wichtigste in Kürze
Der Aufbau einer Fußbodenheizung ist in der Regel trotz unterschiedlicher Verlegungsarten gleich.
Dabei wird zwischen der unteren Tragschicht, der mittleren Zwischenschicht und der oberen Nutzschicht unterschieden.
Die eigentliche Heizung bzw. der Heizkörper wird mitsamt allen notwendigen Schichten wie Dämmschicht, Trittschalldämmung und Estrich in der Zwischenschicht angelegt.
Mit einer Fußbodenheizung gibt es keine kalten Füße mehr. Die Flächenheizung wird immer beliebter, da sie über den Boden für eine bessere Wärmeverteilung im Raum und damit zu einem höheren Heizkomfort führt. Aufgrund des Vorteils einer größeren Heizfläche sind zudem niedrigere Vorlauftemperaturen möglich, wodurch Heizkosten und Energie eingespart werden können.
Doch wie sieht der Aufbau einer Fußbodenheizung eigentlich aus? Ein Überblick über die unterschiedlichen Schichten der Heizung im Fußboden und ihre Funktionen.
Fußbodenheizung verlegen: Diese Möglichkeiten gibt es
Eine wasserführende Fußbodenheizung kann auf verschiedene Arten und Weisen verlegt werden. Dabei wird bei den Heizungen gerne zwischen sogenannten Nasssystemen und Trockensystemen unterschieden.
Als Nasssystem bezeichnet man eine Fußbodenheizung, wenn die verlegten Heizungsrohre anschließend unter einer Schicht mit flüssigem Estrich verschwinden. Typische Nasssysteme sind zum Beispiel Tackerplatten, Klettsysteme, Noppenplatten oder Dünnschichtsysteme. Alternativ kann das Heizsystem im Fußboden auch unter Trockenestrich oder einem Trockenbau-System installiert werden.
Die unterschiedlichen Möglichkeiten bei der Fußbodenheizung hängen davon ab, ob die Heizung in einem Neubau, in einem Bestandsgebäude oder in einem Altbau installiert werden soll und welche Aufbauhöhe zur Verfügung steht.
Übrigens
Zusätzlich zur unterschiedlichen Art der Verlegung gibt es auch noch zwei unterschiedliche Arten von Fußbodenheizungen an sich: die wasserführende und die elektrische Variante.
Tragschicht
Egal, wie eine Fußbodenheizung nun verlegt werden soll oder um welche Variante es sich handelt, eines bleibt dabei im Regelfall gleich: der Aufbau der Bodenheizung. Dabei unterscheidet man häufig zwischen drei Schichten: die untere Tragschicht, die mittlere Zwischenschicht und die obere Nutzschicht.
Die Tragschicht ist dabei einfach der Untergrund eines Rohbaus und besteht meistens aus Beton. Auf diesem wird anschließend die Fußbodenheizung in der sogenannten Zwischenschicht installiert.
Zwischenschicht
Die Zwischenschicht besteht aus allen Komponenten bzw. Schichten, die für eine Fußbodenheizung notwendig sind. Dabei wird nochmals zwischen diesen Schichten unterschieden:
Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit
Je nach Lage des Raumes, in dem die Fußbodenheizung installiert werden soll, kann es notwendig sein, zunächst eine abdichtende Schicht gegen aufsteigende Feuchtigkeit zu verlegen. Dies betrifft zum Beispiel Räume über dem Kellergeschoss. Die Abdichtung kann hier durch einen Bitumenvoranstrich sowie Bitumenschweißbahnen erfolgen. In oberen Stockwerken ist eine Abdichtung gegen Feuchtigkeit nicht zwingend notwendig, je nach Zustand der Gebäudesubstanz.
Dämmschicht und Trittschalldämmung
Als nächstes erfolgt die Dämmschicht. Dazu werden Dämmplatten aus Hartschaum, Styropor oder anderen geeigneten Dämmstoffen verlegt. Die Wärmedämmung wird in der Regel bei jeder Fußbodenheizung verlegt, damit die Wärme nicht nach unten verloren geht. Auch hier spielt jedoch der energetische Zustand eines Gebäudes eine wichtige Rolle. Auf diese Dämmung kommt wiederum – falls erforderlich – die Trittschalldämmung.
Randdämmstreifen
Die Randdämmstreifen sind zwar keine eigene Schicht, dürfen bei einer Fußbodenheizung jedoch nicht fehlen. Ehe die Heizrohre verlegt werden, müssen zunächst auch noch alle aufragenden Bauteile eines Raumes mit einer Dämmung an den Rändern abgedeckt werden, also an Wänden, Säulen und anderen Bauteilen. Durch die Randdämmstreifen wird das Fußbodenheizungssystem mit dem späteren Estrich vom Rest des Gebäudes entkoppelt. Der Estrich erhält dadurch mehr Bewegungsraum bei Temperaturschwankungen und der Schallschutz wird verbessert.
Fußbodenheizung
Sind Dämmschicht, Trittschalldämmung und Randdämmstreifen erfolgreich verlegt, werden schließlich die Heizungsrohre installiert. Die Verlegung der Rohre erfolgt in der bevorzugten Art, zum Beispiel mit Tackerplatten, mit einem Noppensystem oder mit Trockenestrich. Die Rohrleitungen können schneckenförmig, mäanderförmig oder modular verlegt werden.
Estrich
Sind die Heizrohre fachgerecht verlegt und an den Heizkreisverteiler angeschlossen, wird schließlich der Estrich aufgetragen. Dies kann mit Fließestrich oder Zementestrich erfolgen oder mit Trockenestrich. Der Estrich sorgt dafür, dass die Rohre geschützt bleiben und sich die Wärme besser auf der Fläche verteilen kann, weshalb er auch Heizestrich genannt wird. Die Schicht an sich wird oft auch als Lastverteilschicht bezeichnet.
Nutzschicht
Die oberste Schicht einer Fußbodenheizung besteht schließlich aus der Nutzschicht. Dabei handelt es sich um den sichtbaren Bodenbelag in einem Raum. Als Bodenbelag kommen dabei unterschiedliche Materialien in Betracht, zum Beispiel Laminat, Vinyl, Parkett oder Teppich.
Wichtig
Der Bodenbelag muss an die Temperaturen einer Fußbodenheizung angepasst sein, um die Wärmeverteilung nicht zu beeinträchtigen. Achten Sie beim Bodenbelag auf die geeigneten Werte beim Wärmedurchlasswiderstand und bei der Wärmeleitfähigkeit.
Welche Aufbauhöhe hat eine Fußbodenheizung?
Eine Fußbodenheizung erfordert also eine Reihe von Schichten, die die Aufbauhöhe der Heizung beeinflussen. Nasssysteme wie das Tackersystem sind dabei in der Regel dicker als Trockensysteme. Durchschnittlich beträgt die Aufbauhöhe einer Fußbodenheizung mit flüssigem Estrich von der unteren Betonschicht bis hin zum Bodenbelag etwa 9,2 Zentimeter. Eine Fußbodenheizung mit Trockenestrich hat eine Aufbauhöhe von etwa 4,8 Zentimetern und ein Heizsystem mit Trockenbau etwa zwei Zentimeter.
Dies ist deshalb wichtig, da die Aufbauhöhe eine Rolle spielt, mit welchem Verlegesystem eine Fußbodenheizung in einem Gebäude installiert werden sollte. Gerade in Bestandsbauten bieten sich bei einer Sanierung Systeme an, die nur eine geringe Aufbauhöhe haben, um Platz zu sparen.