Better Life: Was viele nicht über Cashews wussten

Cashewkerne kennen die meisten. Dass sich allerdings noch so viel mehr aus der Cashewfrucht gewinnen lässt, wissen die wenigsten. Eine wahre Vitaminbombe können die Zuschauer in der ersten Folge der 14. Staffel von "Die Höhle der Löwen" bewundern.

Cashewkerne am Baum
Vom Cashewapfel gegessen, werden nur die Cashewkerne, der Rest wird entsorgt. (Symbolbild: Getty Images)

Im Curry, gemischt mit Trockenfrüchten oder pur als Snack: Cashews sind beliebt und voller wertvoller Proteine und Mineralien. Das allein macht die nussigen Kerne zum Superfood. Dabei kann man sich den Vitaminboost auch in Form einer spritzigen Schorle oder eines Cocktails holen. Wie der Gründer von Akoua in der ersten Folge der 14. Staffel von DHDL beweist, lässt sich aus dem Cashewapfel auch ein leckerer Saft gewinnen – ganz ohne Zusatzstoffe.

Wieso der Cashewapfel auf dem Müll landet

Die Idee zum Cashewsaft kam Simon Debade aus Ratingen, als er mal wieder genüsslich an den beliebten Cashewkernen knabberte. "Warum nicht mehr aus den köstlichen Cashewäpfeln machen, anstatt nur die Kerne zu genießen?", fragte er sich. Denn, obwohl natürlich jeder Cashewkerne kennt, findet der Cashewapfel nur wenig Beachtung – und das, obwohl er vor Vitaminen nur so strotzt.

Was noch viel schlimmer ist: Um ein Kilogramm Cashewkerne zu verarbeiten, landen ganze zehn Kilogramm Cashewäpfel im Müll. Im Grunde genommen werden nur die Kerne geerntet, der Rest einfach weggeworfen, da der Apfel bei Druck fault und dadurch schnell unbrauchbar wird. Er eignet sich daher auch leider nicht für den Export und wird nach der Ernte höchstens zu Marmelade, Sirup, Fruchtsäften oder Gelee verarbeitet. In Südthailand hingegen genießt man die Cashewäpfel gerne frisch, oft mit einer Prise Salz oder Zucker.

Simon Debade präsentiert den Cashew-Fruchtsaft Akoua (Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer)
Simon Debade präsentiert den Cashew-Fruchtsaft Akoua (Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer)

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Der Cashewbaum, ursprünglich aus Brasilien stammend, liefert den Einheimischen ein Getränk namens Caiuina, das aus dem klaren Saft des Cashewapfels hergestellt wird. In Indien wird sogar Schnaps namens Cashew-Feni aus diesem Saft destilliert.

Mit Akoua will der DHDL-Gründer nicht nur den Bauern und Arbeitern in seiner Heimat helfen, sondern auch etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun. "Auch die Frauengemeinschaften, die die Früchte ernten und den Saft herstellen, profitieren. Sie verdienen durch Akoua schon 30 Prozent mehr", sagt Debade. Die Früchte werden direkt vor Ort geerntet und gleich als Saft gepresst. Der Saft, den der DHDL-Gründer aus dem Cashewapfel gewinnt, enthält fünfmal mehr Vitamin C als Orangensaft, sowie viele weitere Vitamine und Mineralstoffe.

Warum der Cashewapfel so gesund ist

Die Cashewfrucht weist einen beeindruckenden Eiweißanteil von bis zu 20 Prozent auf und enthält mehr Tryptophan, eine wertvolle Aminosäure, als jedes andere Lebensmittel. Cashewkerne sind reich an Zink und Kupfer, und enthalten einen höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Außerdem haben sie mehr Kohlenhydrate und weniger Fett als Walnüsse. In seiner vollen Reife entfaltet der Cashewapfel einen intensiv fruchtig-süßen Duft. Der Geschmack des Cashewsafts ist angenehm süß-säuerlich mit einer leichten Karamellnote, jedoch milder als herkömmlicher Apfelsaft. Besonders als Schorle ist der Saft äußerst erfrischend – wie Simon Debade verrät.

Investorin Tijen Onaran nimmt den Cashew-Fruchtsaft von Akoua geschmacklich genau unter die Lupe (Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer)
Investorin Tijen Onaran nimmt den Cashew-Fruchtsaft von Akoua geschmacklich genau unter die Lupe. (Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer)

Cashewkerne sind eine fantastische Wahl für Vegetarier und Veganer auf der Suche nach einer natürlichen, nährstoffreichen Proteinquelle. Mit einem Proteingehalt von etwa 18 Gramm pro 100 Gramm sind sie eine der besten pflanzlichen Quellen für diesen wichtigen Nährstoff. Neben ihrem hohen Proteingehalt enthalten Cashewkerne auch andere essenzielle Nährstoffe wie ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E und Mineralien wie Magnesium, Zink und Kupfer. Diese Nährstoffe tragen dazu bei, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern, die Hautgesundheit zu fördern und den Energiestoffwechsel zu unterstützen.

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Ein weiterer Pluspunkt für Vegetarier und Veganer: Cashewkerne lassen sich mühelos in verschiedene vegane Milch-Alternativen verwandeln, darunter Cashewkäse, Cashewbutter und Cashewsahne. Diese Optionen sind nicht nur gesund, sondern auch leicht in der eigenen Küche herzustellen.

Der Cashewapfel ist nicht die eigentliche Frucht des Cashewbaumes

Der Cashewapfel ist optisch gesehen leicht mit einer Paprika zu verwechseln und ist mit einem fleischigen Stiel verbunden. An diesem Stiel hängt die begehrte Cashewfrucht, auch bekannt als "Elefantenlaus". Interessanterweise handelt es sich beim Cashewapfel in Wirklichkeit um keine echte Frucht. Es ist eine Scheinfrucht, da sie keinen Samen hat und es sich botanisch gesehen dabei um Verdickungen des Fruchtstils handelt.

Ganz unten am Cashewapfel hängt die eigentliche Cashewfrucht, die etwa fünf bis zehn Zentimeter lang ist und eine nierenförmige, grün-gelb-orangefarbene, einsamige Steinfrucht besitzt. Diese Frucht birgt im Inneren die begegehrten Cashewkerne, die zwischen Februar und Mai geerntet werden.

Am unteren Ende des Cashewapfels hängt die eigentliche Cashewfrucht, in der sich die Cashewkerne befinden
Am unteren Ende des Cashewapfels hängt die eigentliche Cashewfrucht, in der sich die Cashewkerne befinden. (Symbolbild: Getty Images)

Dank seiner nierenförmigen Früchte wird der Baum im Volksmund auch "Nierenbaum" genannt. In Thailand, wo der Cashewbaum erfolgreich kultiviert wird, trägt er den Namen "Mamuang himaphan", was so viel wie "Mango des Waldes" bedeutet.

Toxisches Öl bei der Verarbeitung gefährlich für die Arbeiter*innen

Sobald die Cashewäpfel von den Bäumen fallen, müssen sie rasch aufgesammelt werden, da die Schalen schnell verfaulen. Mit einer kräftigen Drehbewegung oder einem Messer wird der Cashewapfel von der Frucht mit dem darin befindlichen Kern getrennt. Danach erfolgt das Herausdrehen der Kerne aus der Cashewfrucht. Diese werden getrocknet und geröstet, um sie für den Verzehr und Export vorzubereiten. Die meisten wissen jedoch nicht, dass die Ernte und Verarbeitung der edlen Cashewnuss fast ausschließlich in Handarbeit erfolgt und erhebliche gesundheitliche Risiken für die Arbeiter*innen vor Ort mit sich bringt.

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Das toxische Schalenöl namens Cardol, das aus den Schalen der Cashewnüsse gewonnen wird, führt bei Kontakt mit der Haut zu schweren Verätzungen und kann dauerhafte Schäden verursachen. Früher wurde das scharfe Cardolöl aus den Cashewschalen genutzt, um die Holzpfähle der Häuser damit einzureiben und sie auf diese Art und Weise vor Termitenbefall zu schützen. Um das schädliche Schalenöl zu entfernen, bevor die Nüsse geöffnet werden, werden die Cashews traditionell in großen Pfannen über offenen Feuern geröstet. Dabei entsteht schwarzer Rauch, begleitet von ätzenden und gesundheitsschädlichen Dämpfen. Das Öl in den Schalen tritt aus und entzündet sich, wodurch die Schalen spröde werden und die Nüsse von Hand geknackt werden können. Um sich vor dem aggressiven Öl zu schützen, tragen die Arbeiter*innen entweder Handschuhe oder tauchen ihre Hände in Asche oder Lehm.

Da das Cashewschalenöl, auch bekannt als Cashew Nut Shell Liquid (CNSL), ein begehrter Rohstoff in der chemischen Industrie ist, gewinnt das sogenannte Hot-Oil-Verfahren an Bedeutung. Hierbei werden die Nüsse in heißes Schalenöl getaucht. Bei einer Temperatur von 190 Grad tritt das toxische Öl aus den Schalen aus und kann anschließend abgetrennt werden. Aus den Schalen der Cashewnüsse wird übrigens auch der Rohstoff für umweltfreundliche Farbanstriche gewonnen, die auf Schiffen verwendet werden.

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Nach dem Schälen werden die Cashewkerne getrocknet und durch Erhitzen von der äußeren Schale befreit. Dabei wird darauf geachtet, dass keine Kontamination mit dem giftigen Schalenöl stattfindet. Anschließend werden die Nüsse von übriggebliebenen Schalenresten manuell gereinigt. Der letzte Schritt ist das Sortieren und Abfüllen der Kerne. In Indien geschieht dies oft von Hand, da nur ganze, weiße und große Kerne höchster Qualität den westlichen Anforderungen entsprechen.

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