Breaking Good: London führt Ampelmännchen im Rollstuhl ein
Die gute(n) Nachricht(en) des Tages
Wie schön, dass du (wieder) hier bist! Mit unserem täglichen Breaking Good möchten wir dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Und beweisen: Es gibt sie immer noch – gute Nachrichten, gute Menschen und natürlich gute Laune. Heute: London bringt Rollstuhlfahrer*innen auf Ampel-Symbole, Fischotter dürfen in Bayern nicht abgeschossen werden, und ein Pub in Nordirland wirkt der Einsamkeit zu Weihnachten entgegen.
🤗Happy News des Tages
Als Zeichen der Vielfalt: London führt Ampelmännchen im Rollstuhl ein
Menschen sind sehr verschieden, kommen in allerhand Größen, Formen, Haut- und Haarfarben und mit den unterschiedlichsten Merkmalen, Einschränkungen und Eigenschaften. Das ist für uns alle irgendwie selbstverständlich und doch sind einige Personengruppen in vielen Bereichen auffällig unterrepräsentiert. So hat es lange gedauert, bis ein Afro-Amerikaner Präsident der USA wurde, ähnlich lange, bis Barbie-Puppen nicht alle mit perfekter Wespentaille aus der Verpackung kamen. Diversität wird in unserem Alltag aber zum Glück immer präsenter – und in eben diese Kerbe schlägt nun auch eine Aktion der Stadt London: Um ein Zeichen für Vielfalt und Inklusion zu setzen, wurden in der britischen Hauptstadt jetzt fünf Ampeln mit rollstuhlfahrenden Ampelmännchen (und -frauen) ausgestattet.
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Gleichgeschlechtliche Ampelpärchen sind mittlerweile selbst im streng regulierten deutschen Straßenverkehr in vielen Städten zu finden, ihren Siegeszug haben sie 2015 in Wien begonnen. Startet London jetzt also einen weiteren Vorstoß in Richtung Repräsentation? Gut möglich, schließlich ist die Hauptstadt Englands ein weltweit beliebtes Reiseziel, und die Standorte der neuen bereiften Ampelpersonen wurden bewusst gewählt: Sie alle befinden sich in der Nähe großer U-Bahn-Stationen, die barrierefreien Zugang bieten.
Die Idee zu diesem besonderen Zeichen für Menschen mit Behinderung hatte übrigens der dreifache Olympiasieger Pete Reed, der sich in der offiziellen Meldung zu den Neuerungen so äußert: "Ich hoffe, die Kampagne bringt die Leute zum Innehalten und Nachdenken. Vielleicht denken sie darüber nach, warum das Rollstuhl-Symbol da ist. Vielleicht denken sie darüber nach, wie viel Glück sie haben, dass sie gehen können. Vielleicht fangen sie an, wahrzunehmen, welche Hindernisse Menschen mit Behinderung auf der Straße, bei der Arbeit oder zu Hause im Weg sind." Veränderung fängt oft im Kleinen an, also wer weiß, vielleicht sehen wir die Rollstuhlfahrer*innen-Symbole bald auf der ganzen Welt – und nehmen sie als Anlass, achtsamer mit Mitmenschen umzugehen, für die der Alltag meist ein bisschen schwieriger zu bewältigen ist als unser eigener.
🧮 Zahl des Tages
32 – so vielen bayerischen Fischottern wurde jetzt von einem Gericht das Leben gerettet. Gemäß der vorgesehenen Quote hätte diese Anzahl nämlich bis Ende des Jahres durch Jäger*innen zum Schutz heimischer Fischarten abgeschossen werden dürfen. Drei Umweltverbände hatten beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof dagegen geklagt, die Tiere mit dem lateinischen Namen Lutra lutra, die international als gefährdet gelten und auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten stehen, zum Abschuss freizugeben – mit Erfolg.
Laut Zeit Online handelt es sich um eine vorläufige Entscheidung und ein Urteil im Hauptsacheverfahren steht noch aus, doch die Chancen stehen gut, dass die Verordnung, die die Jagd erlaubt hätte, als rechtswidrig eingestuft wird. Zwar werden die Fischotter immer öfter zum Problem für Fischzuchten, deren Bestand sie gerne plündern, doch Tatsache ist, dass der Fischotter eine heimische Art ist, die lange Zeit nahezu ausgestorben war. Es gilt unter Tierschützer*innen als Erfolg, dass sich der Bestand seit einigen Jahren erholt.
💟 Social Post des Tages
Jetzt stecken wir mittendrin in der Adventszeit und für viele Menschen bedeutet das Vorfreude auf Geselligkeit an den Weihnachtsfeiertagen. Viele fahren zu ihren Familien oder treffen sich nach langer Zeit mal wieder mit alten Freunden, es wird gemeinsam gegessen, getrunken, gefeiert. Doch es gibt auch Menschen, die niemanden haben, auf den sie sich zu Weihnachten freuen können. Für genau solche Menschen lässt "Charlie's Bar" im nordirischen Enniskillen die Pforten auch am 25. Dezember geöffnet. Um aktiv gegen das Problem Einsamkeit vorzugehen, hat der Pub zudem eine "Christmas Kindness"-Spendenaktion auf Gofundme eingerichtet – und ein ganz besonderes Werbevideo gedreht, das ganz ohne Worte direkt ins Herz geht:
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram anEin Beitrag geteilt von Irish Traditional Live Music Pub, Enniskillen (@charliesbarenniskillen)
Zu sehen ist ein älterer Mann mit weißen Haaren, der sich beim Gehen auf einen Stock stützen muss. Zunächst bringt er Blumen an ein Grab, dann läuft er durch die Stadt – ganz allein, während um ihn herum alle in Gesellschaft sind und sich fröhlich unterhalten. Obwohl das Video ganz einfach produziert sein scheint, wird die dargestellte Einsamkeit auf berührende Weise deutlich. Dann kommt der Mann an Charlie's Bar an und bekommt direkt von einem jungen Pärchen die Tür offen gehalten. Im weiteren Verlauf setzt sich das Paar in dem festlich geschmückten Pub zu dem älteren Herrn, der nun strahlt, während er sich angeregt unterhält.
Ratgeber: Tipps für Weihnachten alleine
Beendet wird das Werbevideo mit einem Zitat des irischen Dichters William Butler Yeats:
There are no strangers here, only friends you haven’t yet met.
"Hier gibt es keine Fremden, nur Freunde, die du noch nicht getroffen hast." Wenn das keine passende Aussage für eine Bar ist, die sich der Bekämpfung der (weihnachtlichen) Einsamkeit verschrieben hat, dann wissen wir auch nicht. In diesem Sinne: Cheers an alle, die am 25. Dezember gemeinsam das Glas in Charlie's Bar erheben werden!
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