Die skurrilsten Ängste bei Menschen

Wenn Enten und Erdnussbutter zum Verhängnis werden

Riesige Augen, angelegte Ohren - auch Tiere haben Ängste. (Bild: Getty Images)
Riesige Augen, angelegte Ohren - auch Tiere haben Ängste. (Bild: Getty Images)

Angst vorm Zahnarzt oder vor Spinnen – diese Ängste sind weit verbreitet. Aber es gibt auch Menschen mit sehr seltenen Phobien, die so skurril sind, dass sie fast unlogisch scheinen und für manchen bestimmt auch lustig klingen.

Das Gefühl der Angst kennt jeder. Ist sie in einem gesunden Maß vorhanden, kann sie uns in brenzligen Lebenssituationen helfen und dabei, nicht unnötig große Risiken einzugehen, die unser Leben in Gefahr bringen. Handelt es sich um übermäßige Angst, die immer wieder im Zusammenhang mit bestimmten Situationen oder Objekten auftritt, spricht man von Phobien. Die sind für Betroffene kein Spaß und machen ihnen das Leben schwer.

Zu den häufigsten Phobien gehören etwa Angst vor engen Räumen, vor Spinnen und Schlangen, vor Höhe, vor Menschenmassen oder auch vorm Fliegen. Aber es gibt viele hundert Phobien mehr und einige davon sind wirklich sehr kurios.

Okay, jeder von uns hatte sicher schon mal die Befürchtung, dass nach dem Essen beim Griechen die Knoblauchfahne zu stark sein könnte. Bei Menschen, die unter Alliumphobie leiden, auch Scorodophobie genannt, lösen Knoblauch oder Zwiebeln allerdings handfeste Panikattacken aus. Dafür müssen die würzigen Speisezutaten nicht mal auf dem Teller landen, der bloße Geruch reicht oft schon aus.

Sage mir deinen Namen und ich sage dir wer du bist – für einen Nomatophobiker ist das der blanke Horror. Denn bestimmte Namen – ob gelesen oder gehört – lösen bei den Betroffenen krankhafte Angst aus. Menschen die darunter leiden, verbinden mit diesen Worten Bedrohung oder die Ankündigung von Unglück.

Die bunt angemalten Spaßmacher, die meist im Zirkus oder auf Kindergeburtstagen auftreten, findet nicht jeder Mensch lustig. Naht dann erst einmal Halloween und auf den Straßen tummeln sich wieder zahlreiche Horrorclowns, dann trauen sich Coulrophobiker wohl nicht mehr aus den vier Wänden. Meist sind von dieser Angststörung Kinder betroffen, die sich deshalb fürchten, weil sie das Gesicht, die Kleidung und die Bewegungen der Clowns unheimlich finden. Aber es gibt auch Erwachsene, die vor Clowns lieber das Weite suchen.

Zum Fürchten? Clowns jagen manchen Menschen Angst ein. (Bild: Getty Images)
Zum Fürchten? Clowns jagen manchen Menschen Angst ein. (Bild: Getty Images)

Die einen schlabbern sie genüsslich weg, andere tun sie lieber zur Seite – die Haut auf heißer Milch oder dem frisch gekochten Schokopudding. Menschen die unter Glucodermaphobie leiden, sollte man besser keine Speisen und Getränke anbieten, auf denen sich Haut bilden kann. Denn die lösen bei den Betroffenen extremen Ekel bis hin zum Brechreiz aus. Manchmal reicht sogar schon der Gedanke daran.

Haut auf heißer Milch. Lecker oder nicht? (Bild: Getty Images)
Haut auf heißer Milch. Lecker oder nicht? (Bild: Getty Images)

Der Freitag läutet bei den meisten Arbeitnehmern das Wochenende ein und ist somit ein Grund zur Freude. Nicht so bei Friggaphobikern. Bei diesen Menschen schrillen an Freitagen die Alarmglocken. "Freie Tagen" stellen für Friggaphobiker übrigens kein Problem dar, lediglich der fünfte Wochentag.

Lesen, Schreiben, Sprechen – wer Angst vor langen Wörtern hat, versucht sie in allen Situationen tunlichst zu vermeiden. Diese Angst läuft unter Hippopotomonstrosesquippedaliophobie. Vor diesem Wort kann man schon mal Angst bekommen, oder? Aber keine Sorge, mit dem Synonym haben sich Wissenschaftler lediglich einen Scherz erlaubt. Die reguläre Bezeichnung für Angst vor langen Wörtern lautet Sesquipedalophobie.

Dass es mit Schwiegermüttern Konfliktpotenzial geben kann, ist hinlänglich bekannt. Leidet jemand unter Novercaphobie, auch Pentheraphobie, ist damit eine krankhafte Angst vor der Schwiegermutter gemeint. Noverca kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Stiefmutter. Und wie böse die sein kann, haben uns ja schon die Gebrüder Grimm in ihrem Märchen Aschenputtel erzählt.

Schon mal ein "Peanut Butter Jelly Sandwich" probiert? Das ist Erdnussbutter auf Toast mit Marmelade – so lecker! Arachibutyrophobiker würden diesen Snack aber wohl nicht anrühren. Sie haben panische Angst vor Erdnussbutter, im Speziellen auch davor, dass sie an ihrem Gaumen kleben bleibt.

Peanut Butter Jelly Sandwich. (Bild: Getty Images)
Peanut Butter Jelly Sandwich. (Bild: Getty Images)

Blumen, Sonne, Ampeln, Bienen, Käse, Küken, Bananen, Paprika, Tennisbälle – die Reihe gelber Dinge lässt sich wahrscheinlich unendlich fortsetzen. Wenn einen die Xanthophobie erwischt, wird's also richtig blöd. Denn: Menschen, die darunter leiden, meiden alles, was gelb ist, bekommen schon beim Gedanken daran Panik und vermeiden es auch, "gelb" auszusprechen.

Die wohl am ulkigsten klingende Phobie kommt zum Schluss. Anatidae ist lateinisch und bedeutet Enten oder auch Schwäne und Gänse. Betroffene haben keine Angst vor den Tieren selbst, sondern nur davor, von ihnen beobachtet zu werden. Es heißt, Anatidaephobiker schauen sich im Freien ständig um, weil ja hinter jedem Baum und Strauch ein Vogel mit durchdringendem Blick lauern könnte.

Erwähnt wurde Anatidaephobie Ende der 80-iger in dem Comic "The Far Side Observer" von Gary Larson. Es gibt Vermutungen, dass sich der Cartoon-Zeichner die "Entenangst" nur ausgedacht haben könnte und falls nicht, kommt sie wohl nur höchst selten vor.