Holzhaus bauen: Diese Möglichkeiten gibt es
Holzhäuser und Blockhäuser wirken gemütlich, warm und sind größtenteils ökologisch. Insbesondere nachhaltiges Bauen wird heutzutage immer wichtiger. Kein Wunder, dass sich immer mehr Häuslebauer für den Bau eines Holzhauses entscheiden. In diesem Artikel geben wir Ihnen wichtige Infos rund um das Holzhaus, die verschiedenen Haustypen sowie die Finanzierung.
Das Wichtigste in Kürze
Der moderne Hausbau mit Holz ist mit der Langlebigkeit von Ziegel- und Betonbauten vergleichbar.
Holz ist ein vielseitig einsetzbares Baumaterial. Es kommt sowohl bei der Konstruktion als auch bei der Fassade sowie der Innenausstattung zum Einsatz.
Holzhäuser sind in zahlreichen Baustilen erhältlich. Neben der rustikalen Optik eines Blockhauses können Sie sich auch für ein Holzhaus im Bungalow-Stil entscheiden.
Der Witterung ausgesetzte Holzelemente benötigen regelmäßige Pflege. Für Fassaden bieten sich von Natur aus robuste Holzarten wie Kiefer, Lärche oder Eiche an.
Gründe, ein Holzhaus zu bauen
Gesundes Wohnen und ein hoher Wohnkomfort machen Holzhäuser zu etwas ganz Besonderem. Wer also vor allem auf Nachhaltigkeit und ökologisches Bauen Wert legt, ist mit dem Bau eines Holzhauses gut beraten. Auch bei den meisten Ökohäusern handelt es sich um Holzhäuser.
Welche Holzbauweisen gibt es?
Holzhäuser bestehen hierzulande sowohl aus Nadelhölzern wie Fichte, Tanne, Kiefer, Douglasie als auch aus Laubhölzern wie Eiche, Buche, Teak und Merbau. Ein Holzhaus muss heute keineswegs mehr aussehen wie eine Blockhütte in den Bergen. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Bauweisen, die ein Holzhaus so vielfältig machen wie ein Haus aus Stein. Folgende Bauweisen gibt es:
Holzrahmenbau und Tafelbau
Bei diesen beiden Bauweisen besteht der tragende Rahmen aus Holz. Ausgesteift wird das Gerüst mit Platten. Vorteil: Die Wände benötigen nur wenig Platz und die Dämmwerte sind sehr gut. Beim Holzrahmenbau wird das Ständerwerk erst vor Ort aus einzelnen Pfosten zusammengesetzt, während beim Tafelbau die einzelnen Elemente bereits beplankt zur Baustelle gebracht werden – optimal beim Bau eines Fertighauses aus Holz.
Massivbau aus Holz
Auch ein massives Holzhaus wird aus vorgefertigten Wand- und Deckenelementen errichtet. Meist dauert es nur etwa drei Tage, bis das Haus Ihren Wünschen entsprechend fertig aufgebaut ist.
Holzhaus bauen: Vorteile und Nachteile Vorteile eines Holzhauses
Ein Holzhaus zu bauen, bringt viele Vorteile. So kann das Holz, aus dem Ihr Haus gebaut wird, aus heimischen Wäldern verwendet werden. Das spart sowohl lange Transportwege als auch -kosten. Außerdem überzeugt Holz als nachwachsender Rohstoff mit einer guten Öko-Bilanz. Wer ein Holzhaus baut, weiß auch die natürliche Dämmung und die gute Feuchtigkeitsregulierung zu schätzen.
Ein klarer Vorteil ist zudem die kurze Bauzeit im Vergleich zu Häusern aus Stein. Das geringere Gewicht im Gegensatz zum Ziegelbau ermöglicht sogar die Bebauung auf schwierigen Bodenverhältnissen.
Nachteile eines Holzhauses
Trotz vieler Vorteile gibt es auch einige Nachteile, die man vor dem Bau eines Holzhauses beachten sollte. Eine Fassade aus Holz erfordert regelmäßige Pflegemaßnahmen, damit das natürliche Material lange vor Witterungseinflüssen geschützt bleibt. Außerdem sind Holzhäuser zum Teil nicht so schalldicht wie Häuser aus Stein und die Versicherungssumme wird teilweise höher angesetzt.
Baustile: So vielseitig können Holzhäuser sein
Wer ein Holzhaus bauen möchte, denkt vielleicht zuerst an ein Schwedenhaus oder ein Blockhaus. Dabei können Holzhäuser auch ganz anders aussehen – zum Beispiel wie eine Stadtvilla oder ein Bungalow. Sämtliche Haustypen sind umsetzbar und machen Holz zu einem vielversprechenden Baumaterial.
Ob Sie ein Blockbohlenhaus mit Holzfaserdämmung realisieren oder ein Massivholzhaus im modernen Stil gestalten möchten, sollten Sie dabei von Ihren persönlichen Designvorstellungen abhängig machen.
Nachhaltigkeit im Fokus
Wenn Sie ein Holzhaus bauen, sollte das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass dem Wald nicht mehr Holz entnommen wird als nachwachsen kann.
Wie nachhaltig ist Holz als Baustoff?
In Deutschland werden Häuser hauptsächlich aus Stein beziehungsweise Beton und Stahl gebaut. In vielen anderen Ländern wie zum Beispiel in Japan oder den USA ist Bauholz weit verbreitet. Auch hierzulande steigt das Interesse an Holzhäusern, jedoch stellt sich in dem Zusammenhang auch gleichzeitig die Frage, wie nachhaltig das tatsächlich ist. Die Antwort: Wenn ein paar Dinge beachtet werden, kann die Verwendung von Holz ebenfalls zum Klimaschutz beitragen.
Die Herstellung von Holz als Baumaterial ist meist mit einem geringeren Energieaufwand verbunden als die Herstellung von anderen Materialien. Wenn das Holz aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammt, handelt es sich zudem um eine nachwachsende Ressource. Holz lässt sich auch einfach recyceln und wenn es nicht mehr benötigt wird, kann es zur weiteren Energiegewinnung beitragen, indem es verbrannt wird.
Wie nachhaltig das Holz ist, hängt allerdings auch von seiner Art sowie von seiner Verwendung ab. Tropenholz stammt häufig aus gefährdeten Wäldern Südamerikas. Wenn es lange Transportwege zurücklegen muss, bis es bei uns ankommt, ist das schlecht für die Ökobilanz. Heimische Holzarten sind daher zu bevorzugen. Massivholz ist außerdem besser als ein Kompositwerkstoff, da dieser schlechter wiederverwertet werden kann.
Holzhaus bauen: Kosten
Wie bei allen Neubauten variieren die Kosten eines Holzhauses je nach Größe, Art und Bauweise. Außerdem schlagen Faktoren wie Keller, eingebaute Technik, Heizungsart, Ausstattung und die Frage, ob Sie beispielsweise schlüsselfertig bauen wollen, zu Buche.
Die Quadratmeterpreise schwanken daher stark. Für ein Holzhaus mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern können Sie, je nachdem, welche Wünsche Sie haben, mit mindestens 300.000 Euro rechnen. Grundsätzlich sind den Preisen nach oben hin jedoch keine Grenzen gesetzt. Auch 500.000 Euro sind hier keine Seltenheit. Vorab sollten Sie zudem die Baunebenkosten kalkulieren, die den Betrag je nach Bundesland noch einmal deutlich erhöhen können.
Sind Sie bereit, etwas mehr Eigenleistung zu erbringen, können Sie auf ein schlüsselfertiges Holzhaus verzichten und die Gesamtkosten reduzieren. Besonders günstig ist die Anlieferung eines Bausatzes. Alle Bauherren müssen jedoch die teils hohen technischen Anforderungen, die für den Erhalt von Förderungen nötig sind, im Blick behalten. Dies gilt vor allem in Bezug auf die Wärmedämmung und andere energetische Maßnahmen. Im besten Fall kommen zudem nur ökologische Dämmstoffe zum Einsatz.
Finanzierung: Das Traumhaus in Holzbauweise realisieren
Ein Holzhaus zu bauen, ist zwar kein günstiges Unterfangen, aber dennoch eine Investition, die sich für die Zukunft lohnt. Die meisten Menschen sind daher beim Hausbau, ganz gleich, ob es sich um ein Massivhaus oder ein Fertighaus handelt, auf einen Baukredit angewiesen, um den Wunsch nach einem Eigenheim wahr werden zu lassen. Dafür sind nicht zuletzt die hohen Preise für Bauholz und weitere Baumaterialien verantwortlich.
Neben den direkten Baukosten sowie den Baunebenkosten spielt auch der Zinssatz eines Baudarlehens eine wichtige Rolle. Denken Sie daher – wenn möglich – frühzeitig über die Finanzierung nach, um bereits in jungen Jahren ein finanzielles Polster als Startkapital für eine spätere Baufinanzierung aufzubauen. Ein Bausparvertrag ist eine der Möglichkeiten. Er bringt zusätzlich den Vorteil mit sich, dass er durch die Arbeitnehmersparzulage und die Wohnungsbauprämie auch staatlich gefördert wird. Das unterstützt Sparer bei der Beschaffung des nötigen Eigenkapitals.
Besitzen Sie bereits einen Bausparvertrag, prüfen Sie, ob dieser zuteilungsreif ist. Mit diesem Bausparvertrag haben Sie sich vermutlich günstige Zinsen gesichert, von denen Sie jetzt profitieren können. Dadurch fällt die Gesamtbelastung niedriger aus und Sie kommen Ihrem Traumhaus in Holzbauweise ein Stück näher. Die maximale Darlehenssumme, die Sie aufnehmen können, um ein Holzhaus zu bauen, hängt maßgeblich von Ihrem Nettohaushaltseinkommen ab. Sie sollten jedoch einen ausreichenden Puffer einplanen, um für steigende Baukosten oder spätere Modernisierungen des Hauses in Holzbauweise gewappnet zu sein.
Grundsätzlich gilt: Je höher der Eigenkapitalanteil für das geplante Holzhaus ist, desto besser fallen Ihre Konditionen des Darlehens aus.
Baukosten für das Holzhaus durch staatliche Förderung senken
Um die monatliche Belastung zu reduzieren, bietet die KfW zinsvergünstigte Darlehen an. Das KfW-Wohneigentumsprogramm sieht leicht zinsvergünstigte Kredite von bis zu 100.000 Euro vor. Wenn Ihr zukünftiges Massivhaus oder Holzfertighaus die Effizienzhaus-Stufe 40 erreicht, verbessert sich die Förderung deutlich. Für klimafreundliche Wohngebäude, die zusätzlich die Anforderungen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude Plus oder Premium erfüllen, ist sogar ein Förderkredit von bis zu 150.000 Euro möglich. Zudem darf das Gebäude nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt werden. (Stand: Januar 2025)
Höhere Förderung sichern
Die Siegel QNG Plus und QNG Premium werden für Gebäude erteilt, die im Hinblick auf Nachhaltigkeit von überdurchschnittlicher oder deutlich überdurchschnittlicher Qualität sind. Es handelt sich um ein staatliches Gütesiegel des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen durch Gebäude. Es kann nur durch akkreditierte Zertifizierungsstellen vergeben werden. Die Fördermöglichkeiten und Anforderungen dafür sollten bereits im Rahmen der Bauplanung des Holzhauses berücksichtigt werden.
Langlebigkeit: Welche Lebensdauer haben moderne Holzhäuser?
Aufgrund der Kosten, die meist über viele Jahre hinweg abbezahlt werden, stellt sich die berechtigte Frage der Langlebigkeit. Früher wurde Steinhäusern oft eine durchschnittliche Lebensdauer von 100 Jahren bescheinigt. Bei einem Holzhaus wurde die Lebensdauer oft nur mit 80 Jahren angegeben. Heutige Standards führen jedoch dazu, dass keine Unterschiede zwischen Holz- und Steinhäusern gemacht werden. Die rein technische Lebensdauer liegt somit bei 100 Jahren und mehr.
Eine entsprechende Lebensdauer lässt sich allerdings nur erreichen, wenn alle Gewerke professionell arbeiten. Zudem müssen der Witterung ausgesetzte Holzelemente regelmäßig überprüft und unter Umständen neu gestrichen werden. Dies gilt sowohl bei einem alten Fachwerkhaus als auch bei einem modernen Wohnblockhaus sowie einem per Bausatz gelieferten Holzfertighaus.
Bei der Bestellung eines Bausatzes aufpassen
Berücksichtigen Sie, dass ein per Bausatz geliefertes Haus fachgerecht montiert werden muss und ein hohes technisches Verständnis voraussetzt. Viele Firmen bieten Ihnen daher die Möglichkeit, bei der Bestellung eines Bausatzes gleichzeitig einen Experten für die Aufstellung zu beauftragen.
Holzbauweise und Wohngesundheit
Synthetische Baustoffe können giftige Dämpfe freisetzen, die gesundheitliche Folgen haben. Holz hat wie andere Naturmaterialien auch, keinerlei negative Auswirkungen auf die Gesundheit, wenn es nicht mit Chemikalien behandelt wurde. Unbehandeltes Holz ist in der Regel schadstofffrei und eignet sich daher besonders für Allergiker.
Zusätzlich hat es den Vorteil, dass es Feuchtigkeit gut aufnimmt und zu einem ausgeglichenen Raumklima und einer angenehmen Temperatur beiträgt. Gleichzeitig fungiert es als Luftfilter und wehrt Schimmelsporen in der Luft ab.
Bei allen Vorteilen, die Holz als Baumaterial mit sich bringt, sollte dabei bedacht werden, dass beim Bau eines Holzhauses auch andere Stoffe zum Einsatz kommen, die weit weniger gesundheitsfreundlich sind. Dazu zählen beispielsweise Konservierungsmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel und Versiegelungen oder Farben, die häufig Lösungsmittel und andere chemische Substanzen enthalten. Die wiederum können sich in der Raumluft absetzen und zu gesundheitlichen Problemen wie etwa Kopfschmerzen und Schwindel führen.
Beste Ergebnisse im Hinblick auf die Langlebigkeit und eine geringe Schadstoffbelastung erreichen Sie, wenn Sie Harthölzer verwenden, die auch unbehandelt oder mit geringem Farbeinsatz gut eingesetzt werden können. Besonders im Bereich der Fassade ist ein natürlicher Feuchteschutz vorteilhaft. Dieser ist beispielsweise bei den heimischen Baumarten Kiefer, Eiche und Lärche gegeben. Deutlich günstiger sind hingegen Holzfassaden aus Fichte. Wenn Sie ein Holzhaus bauen, kann sich das günstige Baumaterial jedoch als Nachteil erweisen, da es sehr weich und anfälliger für Schädlinge ist. Beim Holzbau kommt Buche meist innen zum Einsatz. Das Holz ist eine gute Wahl für Treppen oder Innenverkleidungen, da es sehr strapazierfähig ist.