Morosche Karottensuppe: Dieses simple Rezept sollte jeder Hunde- und Katzenbesitzer kennen
Schon seit über Hundert Jahren gibt es ein simples und gesundes Hausmittel gegen Durchfall, das bei Mensch und Tier wirkt, aber mittlerweile vor allem bei Hundebesitzern als Geheimtipp gilt - und selbst Katzen vertragen es: Wir verraten dir alles, was du über die Morosche Karottensuppe wissen musst.
Erfunden wurde die Suppe bereits 1908 von dem deutschen Kinderarzt Ernst Moro, dem es mit seinem schlichten Gebräu gelang, die Sterblichkeitsrate aufgrund von Durchfall in seiner Kinderklinik erheblich zu senken. Warum die Karottensuppe so gut half, konnte man sich damals noch nicht erklären. Heute weiß man jedoch genau, warum und wie die Suppe wirkt.
Der Schlüssel liegt in der überlangen Kochzeit der Möhren. Dabei entsteht ein spezielles Zuckermolekül. Diese sogenannten Oligosaccharide docken an den Darmwänden an und erschweren damit schädlichen Bakterien die Ausbreitung.
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Selbst parasitäre Einzeller wie Giardien haben mit der Karottensuppe weit weniger Chancen, sich im Darm festzusetzen. Zusammen mit dem Karottenbrei werden die schädlichen Keime oder Parasiten damit aus dem Körper ausgeschieden, ohne dass nützliche Darmbakterien dabei Schaden nehmen.
Morosche Karottensuppe: So leicht geht das Rezept
Die Herstellung der Moroschen Karottensuppe ist einfach: Für das Grundrezept braucht du ein Kilo Karotten, die du wäschst und in kleinere Stücke schneidest. Diese Stücke in einem großen Topf mit zwei Litern Wasser aufgießen und zum Kochen bringen.
Ab jetzt beginnt die Kochzeit: Mindestens 90 Minuten sollten die Karotten auf niedriger Stufe durchgängig köcheln. Diese besonders lange Kochzeit ist entscheidend, denn erst dabei entstehen die gesunden Oligosaccharide.
Sollte der Wasserstand zu niedrig werden, gegebenenfalls zwischendurch Wasser nachgießen. Am Ende der Kochzeit die Karotten abgießen und das Kochwasser dabei auffangen - auch darin stecken jede Menge Zuckermoleküle. Die Karotten mit einem Pürierstab oder einem Mixer pürieren. Je feiner die Karotten sind, desto besser legt sich die Suppe an die Darmwände. Gieße nun das Kochwasser zurück, bis die Suppe etwa die Konsistenz von dicker Buttermilch hat.
Sofern dein Hund oder deine Katze keine Nierenprobleme hat, kannst du einen halben Teelöffel Tafelsalz hinzufügen. Und damit ist die Suppe auch schon fertig. Vorsicht: Vor dem Füttern auf Zimmertemperatur abkühlen lassen!
Wie die Morosche Karottensuppe zu dosieren ist
Da durch die lange Garzeit schwer verdauliche Stoffe verkocht werden, ist die Suppe auch für reine Fleischfresser wie Katzen in der Regel gut verträglich. Sollte dein Haustier Karotten verschmähen, kannst du etwas Nassfutter, Hühnchen oder Leberwurst für Geschmack hinzufügen. Das Grundrezept bleibt jedoch immer gleich.
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Die Suppe sollte dein Haustier nun vor jeder Hauptmahlzeit bekommen - jeweils eine Dünndarmfüllung voll. Bei Katzen und sehr kleinen Hunden sind das etwa 100 Milliliter, bei kleinen bis mittleren zwischen 250 und 500 Millilitern und bei großen Hunden bis zu einem Liter. Die Suppe lässt sich auch gut einfrieren, also kannst du sie auch in größeren Mengen auf Vorrat kochen.
Alternativ kann sie über den Tag hinweg in kleinen Mengen verabreicht werden, zum Beispiel alle 5 Minuten zehn Milliliter bei einem zehn Kilo schweren Hund.
Wann dein Hund oder deine Katze bei Durchfall zum Tierarzt sollte
Es sei an dieser Stelle jedoch darauf hingewiesen: Trotz der positiven Eigenschaften, die in aller Regel ohne Nebenwirkungen einhergehen, handelt es sich bei Karottensuppe um ein normales Nahrungsmittel, das medizinische Behandlung nicht ersetzen, sondern nur ergänzen sollte. Bei Giardien-Befall bleibt eine medikamentöse Behandlung oft nicht aus, und sollte der Durchfall anhalten, müssen meist ebenso andere Mittel angewandt werden.
Auch reagiert nicht jedes Tier gleich auf die Suppe: Während bei den einen der Durchfall schon nach kurzer Anwendung verschwunden ist, wirkt sie bei anderen weniger gut. Da die Suppe allerdings nicht schadet, kann man sie ohne Sorge ausprobieren - solange vorab der Auslöser des Durchfalls vom Tierarzt geklärt wurde.
Lass dich also in jedem Fall von deinem Tierarzt beraten, wenn dein Hund oder deine Katze anhaltende Verdauungsprobleme hat. Auch bei zusätzlichen Symptomen wie Blut im Stuhl, Erbrechen, Fieber, Zittern oder Bauchschmerzen sollte der Gang so schnell wie möglich zum Tierarzt führen.
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