Neue Empfehlung der DGE: So viel Milch ist gut für uns
Milch gehört zum Grundnahrungsmittel. Ob pur, als Joghurt oder in Form von Käse, für viele Menschen sind Milchprodukte vom täglichen Speiseplan kaum wegzudenken. Doch wie viel Milch ist tatsächlich gut für uns? Für Milchliebhaber gibt es schlechte Nachrichten: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat ihre Empfehlung für den Milchkonsum erst kürzlich überarbeitet und dabei die täglichen Milchrationen heruntergeschraubt. Und nicht nur das: Auch beim Fleisch gibt es Einbußen. Am härtesten trifft es jedoch das Frühstücksei.
Mehr Hülsenfrüchte und Gemüse, weniger Milchprodukte und Fleisch – so lauten die neuen Empfehlungen der DGE. Aus gutem Grund: "Wenn wir uns gesund ernähren und gleichzeitig die Umwelt schonen wollen, müssen wir unsere Ernährung jetzt ändern“, erklärt Prof. Dr. Bernhard Watzl, DGE-Präsident und Leiter der DGE-Arbeitsgruppe "Lebensmittelbezogene Ernährungsempfehlungen der DGE“. "Wer sich überwiegend von Obst und Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Nüssen und pflanzlichen Ölen ernährt, schützt nicht nur seine Gesundheit. Eine pflanzenbetonte Ernährung schont auch die Umwelt.“
So viel Milch pro Tag ist empfehlenswert
Wer bisher seinen Alltag prall mit Milchprodukten gefüllt hat, sollte laut DGE nun etwas kürzer treten. Waren früher drei Portionen pro Tag empfehlenswert, so sind es laut Pressemitteilung jetzt nur noch täglich zwei Portionen Milch und Milchprodukte. Außerdem sei es ausreichend, wöchentlich maximal 300 Gramm Fleisch und Wurst sowie ein Ei, zum Beispiel in Form eines Frühstückseis, zu essen.
Die Produktion von tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Milchprodukten belaste die Umwelt stärker, ein hoher Fleischverzehr sei mit einem höheren Risiko für die Entstehung bestimmter Krankheiten verbunden, warnt die DGE. Gute Nachrichten gibt es lediglich für Pescetarier: Beim Fisch bleibt es bei ein bis zwei Portionen pro Woche.
Milch verträgt nicht jeder
Für Veganer ändern die neuen Richtlinien nichts, da sie sich ohnehin frei von tierischen Produkten ernähren. Doch wie sieht es mit dem Rest der Bevölkerung aus? Ein beträchtlicher Teil der Weltbevölkerung leidet unter Milchunverträglichkeit, insbesondere in Regionen wie Asien, Afrika und Lateinamerika. In Deutschland sind etwa 15 bis 20 Prozent der Bevölkerung von Laktoseintoleranz betroffen, wobei die tatsächliche Zahl wahrscheinlich noch höher liegt. Im Gegensatz dazu leiden weniger als fünf Prozent an einer Kuhmilchallergie. Bei einer Intoleranz können in der Regel kleine Mengen Milchzucker individuell vertragen werden, während der Körper bei einer Allergie bereits auf kleinste Mengen mit typischen Symptomen wie Schnupfen, asthmatischen Beschwerden oder Magen-Darm-Problemen reagiert.
Wer intolerant ist, verzichtet vermutlich ohnehin auf Milchprodukte, alle anderen müssen selbst entscheiden, ob sie weiterhin bei ihren drei Milchportionen pro Tag bleiben wollen oder sich nach den neuen Empfehlungen der DGE richten.
Hülsenfrüchte und Gemüse im Fokus
In den DGE-Empfehlungen stärker als bisher betont werden pflanzliche Lebensmittel, allen voran Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen sowie Nüsse. Die wichtigste Gruppe stellt nach wie vor Obst und Gemüse dar. Es wird weiterhin empfohlen, fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen, allerdings entfallen die ergänzenden einzelnen Portionsangaben von drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst. Wichtiger Hinweis: Die Empfehlungen der DGE richten sich an gesunde Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren, die sich mit einer Mischkost, die Fleisch und Fisch beinhaltet, ernähren.