Supergewürz: Wie gesund ist Kardamom?
Wissenswertes zu Wirkung und Verwendung
Kardamom zählt neben Safran und Vanille zu den teuersten Gewürzen der Welt. Der hohe Preis kommt vor allem durch die aufwendige Ernte und Verarbeitung der kleinen Kapseln zustande. Kardamom wird hauptsächlich in tropischen Regionen wie Indien, Guatemala und Sri Lanka angebaut. Jede Kapsel muss mühsam von Hand geerntet werden. Sein einzigartiges und vielschichtiges Aroma macht Kardamom zu einem begehrten Gewürz in der internationalen Küche. Trotz seines hohen Preises wird der vielseitig verwendbare Kardamom weltweit geschätzt und genutzt. Kardamomkapseln verleihen vielen Gerichten wie Currys oder süßen Desserts ihren typischen Geschmack. Kardamom wird vielerorts auch für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt. Aber stimmt das auch?
Wissenswertes zur Kardamom-Pflanze
Botanisch gesehen gehört die Kardamompflanze zu den Ingwergewächsen. Ähnlich wie Ingwer bildet Kardamom unterirdische Rizome, die jedoch nicht verwendet werden. Das eigentliche Gewürz stammt von den Kapseln der Kardamomstaude. In den Kapseln befinden sich kleine, runde Samen, die gemahlen, gemörsert oder mit der Kapsel in Gerichten mitgekocht oder -gebraten werden. Bei der Ernte werden die noch unreifen Kardamomkapseln von der Staude gepflückt und anschließend getrocknet. Es gibt zwei Sorten - grünen und schwarzen Kardamom. Die Bezeichnung bezieht sich auf die Farbe der Fruchtkapseln.
Grüner Kardamom: In Südindien, Sri Lanka, Thailand und dem Irak heimisch. Er wird mittlerweile aber auch in Guatemala, Madagaskar oder Vietnam angebaut. Er hat ein komplexes Aroma mit leicht süßlichen und würzigen Noten. Sein Geschmack passt gut zu süßem Gebäck, Pudding und Getränken, wie beispielsweise Masala Chai.
Schwarzer Kardamom: Stammt ursprünglich aus Nepal. Mit seinem herb-rauchigen und erdigen Aroma passt er gut zu herzhaften Speisen, wie Biryani, Currys oder Fleischgerichten. Man findet ihn auch in Garam Masala, einer typisch indischen Gewürzmischung.
Bei Weißem Kardamom handelt es sich um gebleichte grüne Kapseln. Sie können wie die grünen Kapseln verwendet werden.
Gesundheitliche Wirkung von Kardamom
Die Kapseln der Kardamomfrüchte finden bereits seit Jahrhunderten Anwendung in der Küche und in der traditionellen Medizin - unter anderem in der Therapie von Atemwegserkrankungen, Verdauungsbeschwerden, Entzündungen und Nierenproblemen. "Auch aktuelle Studien zeigen, dass die enthaltenen ätherischen Öle tatsächlich verschiedene positive Effekte auf den Körper haben können. So deuten verschiedene Forschungsergebnisse unter anderem auf eine entzündungshemmende, antioxidative, antikanzerogene und antimikrobielle Wirkung sowie einen positiven Einfluss auf den Glukosestoffwechsel hin", erklärt die Verbraucherzentrale Sachsen im Interview mit Yahoo Life. Eine weitere Studie zeigt einen möglichen beruhigenden Effekt von Kardamom auf den Verdauungstrakt. Allerdings seien weitere Untersuchungen erforderlich, um diese Effekte eindeutig zu bestätigen.
Die Samen enthalten unter anderem folgende wertvolle Inhaltsstoffe:
ätherische Öle (Terpinylacetat, Terpinen-4-ol und Alpha-Terpineol)
Antioxidantien (Flavonoide und Phenolverbindungen)
Mineralstoffe (Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen und Phosphor)
Tipp der Verbraucherzentrale: Kardamom sollte, um die gewünschten Wirkungen zu erhalten, nicht stark erhitzt und deswergen erst kurz vor dem Servieren den Speisen zugegeben werden. Die Heilwirkung von Kardamom wird vor allem auf seine ätherischen Öle zurückgeführt, welche so ihre volle Wirkung entfalten können.
Allergische Wirkung von Kardamom
In der Regel gilt Kardamom als sicher in moderaten Mengen und wird von den meisten Menschen gut vertragen. Dennoch können einige Personen allergisch auf Kardamom reagieren. Personen mit einer bekannten Allergie gegenüber anderen Gewürzen sollten vor dem Verzehr von Kardamom Vorsicht walten lassen und nicht auf einmal größere Mengen des Gewürzes zu sich nehmen. Kardamom sollte stets trocken und luftdicht aufbewahrt werden, da sonst die Gefahr der Schimmelbildung steigt.
Fazit: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kardamom aufgrund seiner enthaltenen ätherischen Öle potenzielle gesundheitliche Vorteile bieten kann, insbesondere bei Verdauungsbeschwerden und Atemwegserkrankungen. Es ist ratsam, Kardamom als Teil einer ausgewogenen Ernährung zu genießen. Bei gesundheitlichen Problemen sollte stets ärztliches Fachpersonal aufgesucht werden.
