The Social Pulse: Babyname wird gefeiert – wegen seiner Abkürzung

Worüber im Netz diskutiert wird und warum

Raphael-Torsten – was ist an dem Namen schon so außergewöhnlich? Tatsächlich verwenden die Eltern dieses Kindes die Abkürzung des Doppelnamens als Rufnamen. Dies sorgt auf Social Media nun für Begeisterungsstürme – und am Ende vielleicht sogar für einen neuen Trend.

Wie soll der Kleine denn heißen? Ein Elternpaar ist bei der Wahl des Namens reichlich kreativ geworden. (Symbolbild: Getty Images)
Wie soll der Kleine denn heißen? Ein Elternpaar ist bei der Wahl des Namens reichlich kreativ geworden. (Symbolbild: Getty Images)

In den USA gibt es, anders als in Deutschland, kaum Gesetze, welche die Namensgebung einschränken. Dementsprechend kreativ werden manche Eltern, wenn es um den Vornamen ihres Babys geht. Die Website Nameberry hat nun eine Liste der Namen veröffentlicht, die sich im vergangenen Jahr in den Daten der Social Security Administration wiederfanden, was bedeutet, dass mindestens fünf Babys eines einzelnen Geschlechts dieses Namens registriert sein mussten. Gleich mehrere Eltern haben ihre Kinder demnach Chaos, Genius, Corleone, Money, Riot, Theory oder Charming genannt. Auch mehrere Babys namens Lucifer und God (englisch für Gott) gab es, was in der Zukunft sicherlich keinerlei Erwartungen an die Träger dieses Namens wecken dürfte.

Solcherlei Namensgebung wäre in Deutschland, wo die Namensgebung strengen Regeln unterliegt, ein Ding der Unmöglichkeit. Das Standesamt würde hier zum Schutz des Kindes schnell sein Veto einlegen. Nun ist es jedoch einem Elternpaar gelungen, einen Namen am Amt vorbeizuschmuggeln, den es nicht mal in den USA – zumindest nicht öfter als fünf Mal pro Jahr – geben dürfte. Verpackt in einen konventionellen Doppelnamen, wird daraus erst abgekürzt ein Rufname, der nun für Begeisterungstürme auf Social Media sorgt.

Raphael-Torsten – aber alle nennen mich Raptor

Auf X (vormals Twitter) teilte eine Nutzerin eine Geschichte aus dem Ausland, wo sie einer deutschen Familie begegnet ist, die ihren Sohn zu sich rief. Wie sie in Antworten auf ihren Original-Tweet schildert, war sie zunächst davon ausgegangen, dass es sich bei Raptor um einen dort geläufigen Namen handeln könnte, "aber dann sprachen die Deutsch und ich musste nachfragen".

Die Auflösung: Die tatsächlich deutschen Eltern haben ihren Sohn Raphael-Torsten genannt, rufen ihn aber Raptor. "Ich feiere die Eltern hier sehr", schrieb die Nutzerin zu ihrem Tweet – pardon, X – und findet reichlich Zuspruch in den Kommentaren.

Trend: Genderneutrale Namen auf dem Vormarsch

"Das feiere ich aus der Ferne mit", heißt es dort. "Da können die ganzen Hapes und Hajos aber abstinken dagegen", schreibt ein weiterer Nutzer. Und: "Das ist mal eine kreative Namensfindung." Oder: "Endlich mal ein Doppelname, der mir gefällt."

Ist ein Trend geboren?

Einige scheinen sich sogar inspiriert zu fühlen. "Bis vor ein paar Sekunden dachte ich, mein Baby bleibt namenlos, aber das ist schon sehr kreativ!", schreibt eine Nutzerin, die ihrem Profil nach zu urteilen tatsächlich gerade schwanger ist. Ein anderer macht – eher spöttisch – einen Vorschlag für eine weitere Variante. "Gut, dass der nicht Rudolf - Konrad - Lars heißt." Rukola macht als Rufname wohl tatsächlich wenig her. Doch eine weitere Nutzerin nennt ein reales Beispiel aus ihrem Freundeskreis: "Halte mit Yoris-Daniel dagegen." Rufname: Yoda.

Womöglich müssen die Standesämter in Zukunft also auf der Hut sein, was Doppelnamen betrifft – wer weiß, was die Eltern so alles darin verstecken.

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