Warum du saure Milch nicht wegkippen solltest
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist für viele der entscheidende Faktor dafür, ob Milch weggeschüttet werden sollte oder nicht. Dabei kannst du auch abgelaufene Milch noch wunderbar nutzen!
Ja, selbst saure Milch, zumindest eine bestimmte Sorte, kann noch verwendet werden! Dies behaupten nicht nur viele Großmütter; es entspricht schlicht der Wahrheit. Du wirst überrascht sein, welche Leckereien du noch daraus zaubern kannst.
Trinken solltest du abgelaufene Milch natürlich nicht mehr. In den Tagen nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verwandeln die in der Milch enthaltenen Bakterien den Zucker (die Laktose) in Milchsäure. Die Milch wird sauer – und dickflüssig. Die Milchproteine verklumpen im sauren Zustand.
Nur unbehandelte nicht pasteurisierte Milch verwenden
Pasteurisierte Milch, die abgelaufen ist, solltest du nicht mehr weiterverarbeiten. Die entstandenen Bakterien kommen bei dieser Sorte aus der Umgebung. Diese Sorte ist, egal was du daraus machst, nicht mehr zum Verzehr geeignet. Du kannst damit aber bestens Silber oder Armaturen reinigen.
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Einfach die abgelaufene Milch auf einen Lappen oder ein Stück Küchenrolle geben und Silberschmuck oder Armaturen damit abwischen. Danach mit klarem Wasser abspülen, beziehungsweise nachwischen.
Nicht pasteurisierte Milch für Frischkäse & Co.
Unbehandelte, nicht pasteurisierte Milch dagegen bietet einige Möglichkeiten. Dabei sind die Milchsäurebakterien noch aktiv und lebendig. Ein paar Tage nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums waren lediglich die natürlichen Bakterien aktiv und haben den Zucker in Säure umgewandelt.
Frag mal deine Großmutter – früher wurden diese fressfreudigen Bakterien in vielen Haushalten genutzt. Nach ein paar Tagen in einer Schale auf der Fensterbank entsteht eine länger haltbare, saure Milch. Diese ist nicht nur würzig und du kannst daraus beispielsweise Frischkäse herstellen. Sie ist ebenfalls besser verdaulich und gut für dein Immunsystem und die Darmflora.
Der einfachste Weg, Frischkäse herzustellen, ist, die Milch aufzukochen mit einem Schuss Zitrone. Anschließend verfeinerst du das Produkt mit Salz und Kräutern. Die Sauermilch hilft aber auch Backfans. In Österreich bereiten viele die beliebten “Pallatschinken“ (Pfannkuchen) mit Sauermilch zu – diese erhalten dann den typisch säuerlich-würzigen Geschmack.
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Scones, das von den britischen Inseln stammende Gebäck, werden ebenfalls oft mit säuerlicher Butter gebacken. In Suppen oder Saucen dient sie dagegen als Ersatz für Crème fraîche oder saure Sahne. Saure Milch kann, in die Marinade gemischt, zudem Fleisch besonders zart machen.
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