Warum man im Flugzeug nicht vor dem Start einschlafen sollte
In der heiklen Phase von Start und Landung sollte man wach sein
Man muss noch keine Flugangst haben, um eine Reise über den Wolken möglichst schnell hinter sich bringen zu wollen. Die Sitze sind eng, potenziell schnarchende Mitreisende sind überall, das Essen dient vor allem als Abwechslung und die Toiletten sind so beengt, dass man sich anstrengen muss, um nicht mehr als irgendwie nötig zu berühren.
Die Versuchung, im Idealfall so lange wie möglich einfach zu schlafen, kann also nicht nur bei Flügen am frühen Morgen oder späten Abend groß sein. Und doch gibt es Zeiten, in denen Schlafen keine gute Idee ist. Und das hat gleich mehrere Gründe, wie eine Flugbegleiterin verraten hat.
Im Notfall sollte man bereit sein
Auf TikTok erklärt die US-Flugbegleiterin Ale Pedroza, sie könne zwar verstehen, dass Reisen anstrengend sein können und manche Passagier*innen einfach nur schnell einschlummern möchten. Allerdings lautet ihr Rat, zumindest so lange durchzuhalten, bis das Flugzeug auch wirklich in der Luft ist. Das Fahren und Beschleunigen auf der Rollbahn gehöre zu den wichtigsten Phasen einer Flugreise, die durchaus auch mit Gefahren verbunden ist: "Bei einem Notfall oder für den Fall, dass Sie evakuiert werden müssen, möchten Sie sicher, dass sie bei vollem Bewusstsein und ganz wach sind", sagt die Flugbegleiterin mit zehnjähriger Berufserfahrung in dem Clip.
Fast nebenbei erwähnt sie außerdem, dass Schlafen während des Starts auch nicht gut für die Ohren sei. Das Mittelohr ist nämlich ein mit Luft gefüllter Raum, dessen Druck dem des Außendrucks entspricht. Beim Starten und Landen ändert sich dieser Druck aber, woraus sich ein Druckunterschied ergibt. Oft öffnet sich dann die sogenannte Ohrtrompete, um den Druck quasi automatisch auszugleichen. Passiert das nicht, kann es unangenehm werden. Und während man das im Wachzustand bemerken würde und gegensteuern könnte, fällt diese Möglichkeit beim Schlafen weg.
Wer schläft, kann keinen Druckausgleich machen
Im schlimmsten Fall kann dann das Trommelfell reißen oder eine Membran im Mittelohr und der oder die Betroffene einen Hörschaden davontragen. Wer beim Starten und Landen dagegen wach ist, kann den Druckausgleich durch Kaugummikauen, Trinken, Gähnen oder das Bewegen des Unterkiefers selbst initiieren. Eine weitere Möglichkeit: Nase zuhalten, Mund schließen und dann pusten.
Unabhängig vom Schlafen oder Wachen rät die Flugbegleiterin Passagier*innen davon ab, ohne Schuhe oder barfuß durch das Flugzeug zu laufen oder gar die Toilette zu betreten. Der Boden sei nicht besonders sauber und man wisse nie, wo hinein man trete.
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