Zeichen laut Experten, dass euer Hund glücklich ist

Und was man tun kann, damit Hunde sich wohl fühlen

Liegt ein Hund entspannt auf dem Rücken, zeigt das oft an, dass er sich sicher und wohl fühlt. (Bild: Getty Images)
Liegt ein Hund entspannt auf dem Rücken, zeigt das oft an, dass er sich sicher und wohl fühlt. (Bild: Getty Images)

Die meisten Hundebesitzer lieben ihre Vierbeiner sehr und würden wahrscheinlich alles tun, damit es ihnen gut geht. Doch oft gibt es auch Verständnisprobleme. Woran man erkennt, dass sich Hunde wirklich wohl fühlen und glücklich bei ihren Menschen sind – Experten haben Antworten.

Wenn du doch nur sprechen könntest – das hat sich wohl jeder Hundebesitzer schon einmal gewünscht. Bleibt das Fressen plötzlich unberührt stehen, schaut der Vierbeiner mit großen Augen oder ist gar krank, wäre es wirklich hilfreich, wenn ein Hund erzählen könnte, was los ist.

Kommunikationsprobleme zwischen Mensch und Tier sind keine Seltenheit und sicher passiert es auch erfahrenen Herrchen und Frauchen, dass sie die Zeichen ihres Hundes einfach falsch deuten.

Ein immer noch weit verbreiteter Irrglaube ist es, dass sich ein Hund freut, wenn er mit dem Schwanz wedelt. Das kann zwar tatsächlich so sein, ist es aber in den meisten Fällen nicht. Schwanzwedeln kann viele Bedeutungen haben und sogar ein Zeichen für Aggressivität sein.

"Das ist eins der größten Missverständnisse", erklärt auch Martin Rütter immer wieder, wie hier in einem Facebook-Video des MDR.

"Man muss dazu sagen, dass vor jeder schweren Beißattacke Schwanzwedeln steht. Wenn ein Dackel vorm Mauseloch steht, dann wackelt der Schwanz. Und der ist nicht sehr freundlich zu der Maus, wenn die rauskommt", so der Hundeexperte. Laut Rütter sei Schwanzwedeln nur dann freundlich gemeint, wenn der ganze Hund mit dem Schwanz mit wackelt.

Doch auch wenn ein Hund durch Schwanzwedeln zeigt, dass er sich freut, heißt das trotzdem nicht, dass er grundsätzlich in seinem Leben glücklich ist. Die US-amerikanische Onlinezeitung Huffpost hat dazu Hundeexperten verschiedener Universitäten befragt.

Für Dr. Kate Anderson, Veterinärverhaltensforscherin am Duffield Institute for Animal Behavior der Cornell University in New York, steht an erster Stelle die Erfüllung der Grundbedürfnisse. "Wenn ich an ‘glücklich‘ denke, denke ich an das Wohlergehen und daran, dass alle Bedürfnisse eines Hundes erfüllt werden", so Anderson.

Dafür verweist die Expertin auf die Five Freedoms (Fünf Freiheiten) der American Society for the Prevention of Cruelty to Animals. Die Tierschutzorganisation hat in fünf Punkten zusammengefasst, was für das geistige und körperliche Wohlergehen eines Tieres nötig ist:

  1. Genügend Wasser und Nahrung, um gesund und kräftig zu bleiben.

  2. Eine behagliche Unterkunft, inklusive eines komfortablen Ruhebereichs.

  3. Frei von Schmerzen, Verletzungen und Krankheiten zu sein, indem vorgesorgt und schnell behandelt wird.

  4. Genügend Platz und die Freiheit zu haben, sein natürliches Verhalten auszuleben.

  5. Frei von Angst und Not zu sein, indem Bedingungen geschaffen werden, die psychisches Leid vermeiden.

Viele Hundebesitzer meinen, ihr Tier müsse sie besser verstehen. Doch oft ist es so, dass wir Menschen einfach genauer hinschauen müssen, um unseren Hund lesen zu lernen. Anderson weiß, dass die Körperhaltung eines Hundes viel über sein Wohlbefinden verrät: "Glückliche Hunde sollten eine sehr lockere Körpersprache haben. Sie sollten keine Spannung haben. Ihre Ohren sollten nicht zurückgezogen werden. Sie sollten das Weiße in ihren Augen nicht sehen. Ihr Schwanz sollte je nach Rasse einen normalen Winkel von etwa 90 Grad zum Körper haben oder einfach entspannt sein."

Das sind auch für Dr. Kristi Flynn untrügliche Zeichen. Die Haustierärztin am College of Veterinary Medicine der University of Minnesota rät zudem, auch auf den Gesichtsausdruck des Hundes zu achten. Denn die Gesichtsmuskeln eines Hundes seien denen von Menschen ganz ähnlich. Ein zufriedener Hunde sehe "entspannt um die Augen herum und entspannt um den Mund herum" aus und habe auch keine gerunzelte Stirn.

Wer auf diese Zeichen achtet, lernt die Bedürfnisse seines Hundes schnell zu verstehen. Etwa auch dann, wenn er sich in Gegenwart von Fremden unwohl fühlt und Schutz braucht oder nicht gestreichelt werden möchte.

Grundsätzlich raten die Expertinnen, dem Hund Sicherheit zu bieten, indem man Routinen einführt. Ebenso wie bei Kindern vermittelt ein geregelter Tagesablauf den Tieren Geborgenheit und Sicherheit.

Durch Wiederholungen und feste Strukturen machen sie positive Erfahrungen. "Es ist nicht so, dass sie keine Neuheit und Aufregung wollen, aber sie wollen nicht, dass die ganze Welt ständig anders ist", so Anderson.

Und natürlich ist ausreichend Bewegung wichtig für einen Hund. Lange Spaziergänge, Trainings- und Spieleinheiten stärken die Bindung und halten Körper und Geist gesund.

Wer sich all das zu Herzen nimmt, verbringt ein glückliches Leben mit seinem Hund – Pfote drauf!