Was du morgens vor deinem Kaffee trinken solltest
Kaffee ist das Lieblingsgetränk der Deutschen. 167 Liter pro Jahr konsumiert jeder Kaffeetrinker aktuellen Zahlen zufolge im Schnitt. Kaum vorstellbar, dass man morgens zuerst etwas anderes macht, als zur beliebten Tasse Koffein zu greifen – und das oft noch mit verschlossenen Augen. Doch genau das sollte man nicht tun, sagen Experten. Denn der Konsum von Kaffee auf nüchternen Magen lässt deinen Cortisolspiegel weiter ansteigen und kann zu Verdauungsproblemen führen. Das wiederum kann zur Folge haben, dass du dich noch niedergeschlagener fühlst als zuvor.
Außerdem benötigt unser Körper nach dem Schlafen Flüssigkeit. Kaffee soll jedoch genau den gegenteiligen Effekt haben: Er führt dazu, dass wir uns noch dehydrierter fühlen. Bevor du also morgens deinen heißgeliebten Kaffee trinkst, solltest du lieber zu einem anderen Getränk greifen.
Das solltest du tun, bevor du deinen Kaffee trinkst
Das bedeutet nun aber nicht, dass du auf deine Dosis Koffein am Morgen völlig verzichten musst. Aber Ernährungsexperten empfehlen, (mindestens) ein Glas Wasser zu trinken, bevor man sich seinen Kaffee gönnt. Besser wäre es, die Tasse Kaffee sogar noch zu einem späteren Zeitpunkt zu trinken, da ein paar Stunden nach dem Aufwachen der Cortisolspiegel im Körper niedriger ist.
"Viele von uns verlassen sich am Morgen auf den ersten Schluck Kaffee, um Energie für den Tag zu tanken. Allerdings kann das Trinken von Kaffee auf nüchternen Magen am Morgen tatsächlich zu erhöhtem Stress und Müdigkeit führen", erklärt Ashleigh Tosh von Prepped Pots powered by MuscleFood gegenüber Yahoo Life.
"Das liegt daran, dass dein Cortisolspiegel am Morgen bereits natürlich hoch ist und Koffein ihn noch weiter steigen lässt. Eine Tasse Kaffee auf nüchternen Magen kann auch den Magen reizen und Verdauungsprobleme verursachen."
"Wenn du trotzdem Kaffee in deine Morgenroutine einbauen möchtest, dann solltest du den Zeitpunkt anpassen und ihn mit dem Essen zu dir zu nehmen oder erst nach der ersten Mahlzeit des Tages."
"Am besten ist es, zwischen dem Aufwachen und dem Genuss von Koffein ein paar Stunden zu warten. Wenn du beispielsweise um sieben Uhr aufwachst, dann solltest du deine erste Tasse erst am Vormittag gegen zehn oder elf Uhr trinken."
Die Ernährungsexperten von Prepped Pots erklären, warum es wichtig ist, etwas zu sich zu nehmen (und idealerweise eine Weile zu warten), bevor du deinen Koffein bekommst:
1. Cortisol
Seinen Höhepunkt erreicht der Cortisolspiegel, wenn du aufwachst. Eine Tasse Kaffee am Morgen kann ihn noch weiter steigen lassen. Da die frühe Tasse Kaffee die körpereigene Cortisolproduktion beeinflusst, kann das dazu führen, dass du dich gestresster und ängstlicher fühlst. Der ideale Zeitpunkt fürs Kaffeetrinken ist am Vormittag, drei bis vier Stunden nach dem Aufwachen, wenn dein Cortisolspiegel niedriger ist.
2. Magenbeschwerden
Das Trinken von Kaffee auf nüchternen Magen kann Verdauungsprobleme verursachen und Symptome des Reizdarmsyndroms verschlimmern. Das liegt daran, dass die Bitterkeit des Kaffees die Produktion von Magensäure auslösen kann. Bereite deinen Magen darauf vor, die Auswirkungen des Koffeins auf deine Verdauung abzumildern, indem du deinen Kaffee nach dem Frühstück oder zusammen mit Essen genießt.
3. Flüssigkeitsmangel
Da Koffein eine harntreibende Wirkung auf den Körper hat, kann es Flüssigkeiten entziehen. Deshalb ist es besser, morgens zuerst zu einem Glas Wasser statt Kaffee zu greifen.
4. Koffeintoleranz
Die wiederholte Einnahme von Koffein kann eine Toleranz erzeugen, wodurch der natürliche Cortisol-Schub durch Koffein ersetzt wird. Dadurch kann auch unsere Gehirnchemie verändert werden und erfordert zunehmend größere Mengen an Koffein. Wenn regelmäßige Kaffeetrinker sich morgens erschöpft fühlen, ohne einen Kaffee getrunken zu haben, könnte das daran liegen, dass ihre Cortisolproduktion beeinträchtigt wurde.
5. Schlafstörungen
Wenn die Cortisolhormone in deinem Körper gestört sind, kann das deinen zirkadianen Rhythmus (innere Uhr) beeinträchtigen und deinen Schlaf beeinträchtigen. Ein hoher Cortisolspiegel kann zudem deinen Blutzuckerspiegel erhöhen, was zu einer Insulinresistenz und einem Energietief führen kann. Darüber hinaus kann überschüssiges Cortisol deine Schlafmuster und -qualität beeinflussen, da dein Körper nachts mehr Stresshormone produziert, wenn der Cortisolspiegel eigentlich niedrig sein sollte. Die Folge: Schlafstörungen und Müdigkeit.