Was ist Panela-Zucker?

Alles über die Zuckeralternative aus Lateinamerika

Panela-Zucker
Panela-Zucker ist braun und hat einen karamelligen Geschmack. (Symbolbild: Getty Images)

Panela, auch bekannt als Rapadura oder Vollrohrzucker, ist ein unraffinierter, karamellfarbener Zucker, der aus Zuckerrohr gewonnen wird. Er gehört in großen Teilen Mittel- und Südamerikas zu den Grundnahrungsmitteln und ist dort auch als Panocha, Raspadura, Piloncillo, Papellón, Empanizao, Atado Dulce, Tapa Dulce oder Chancaca bekannt.

Zur Herstellung von Panela wird der Zuckerrohrsaft bei hohen Temperaturen in Kupferkesseln zu einer zähflüssigen Melasse verkocht. Danach wird sie in Formen gegossen und getrocknet. Wenn die Melasse während des Abkühlens gerührt wird, entsteht ein krümeliges Pulver. Dieses besteht hauptsächlich aus Kohlenhydraten, darunter Saccharose und Fructose, und enthält zusätzlich geringe Mengen an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen.

Ähnliche Zuckerprodukte gibt es auch in asiatischen und afrikanischen Ländern, wie zum Beispiel Gur oder Sharkara in Indien, Gula Melaka in Malaysia und Kokuto in Japan.

Wie verwendet man Panela-Zucker?

Panela-Zucker hat eine ähnliche Konsistenz wie herkömmlicher Zucker, jedoch einen intensiveren Eigengeschmack. Ein Gramm Panela entspricht einem Gramm Zucker, weshalb er problemlos als Ersatz für weißen Zucker beim Backen oder Kochen verwendet werden kann. Der Geschmack von Panela ist malzig, karamellig bis lakritzartig, wodurch der Zucker besonders geeignet ist für die Zubereitung von Kuchen, Keksen und anderen Süßspeisen. Er kann aber auch beim Kochen von herzhaften Speisen eingesetzt werden. Aufgrund seines Geschmacks nach Toffee, Karamell, Honig und einem Hauch von Lakritz wird Vollrohrzucker aber vor allem in Heiß- und Kaltgetränken verwendet.

Ist Panela-Zucker gesünder als Industriezucker?

Dass erhöhter Zuckerkonsum nicht gesund ist, ist bekannt. Er gilt als möglicher Risikofaktor unter anderem für Fettleibigkeit, Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen, Gicht, dentale Probleme und verschiedene Krebserkrankungen. Panela hingegen wird als gesund gefeiert. Doch ist die Zuckeralternative wirklich so viel gesünder?

Ein wesentlicher Unterschied zu weißem Kristallzucker besteht darin, dass Panela nicht raffiniert wird und daher die Vitamine und Mineralstoffe des Zuckerrohrs erhalten bleiben. Im Gegensatz dazu werden dem herkömmlichen Industriezucker durch den zentrifugalen Verarbeitungsprozess alle Nährstoffe entzogen.

Harte Melasse von Panela-Zucker
Panela-Zucker in Form harter Melasse. (Symbolbild: Getty Images

Es ist wahr, dass Panela mehr Nährstoffe hat als normaler Zucker. Er enthält beispielsweise Eisen, Magnesium, Kalium, Zink und Kalzium sowie Vitamin B6 – allerdings nur in geringen Mengen. "Die Inhaltsstoffe in Panela tragen aber kaum zur Nährstoffversorgung bei, da auch dieser Zucker nur in Maßen gegessen werden sollte", erklärt Anja Schwengel-Exner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. Deshalb gilt wie bei jedem anderen Zucker auch: Weniger ist mehr.

Was du beim Kauf von Panela-Zucker beachten solltest

Beim Kauf von Panela ist es ratsam, auf Bio-Qualität zu achten. Das hat auch einen guten Grund: Zum einen unterstützt du damit den ökologisch nachhaltigen Anbau von Zuckerrohr und trägst zum Umweltschutz bei. Zum anderen kannst du sicher sein, dass die Bauern den Panela-Zucker fair und unter gerechten Arbeitsbedingungen produziert haben.

Dennoch: Panela wird nur in lateinamerikanischen Ländern hergestellt und muss daher nach Deutschland auf CO2-intensiven Transportwegen importiert werden. Im Gegensatz dazu wird Zuckerrübensirup hauptsächlich in Deutschland oder anderen mitteleuropäischen Ländern hergestellt, was für eine bessere Klimabilanz sorgt. Rübensirup enthält auch Mineralstoffe wie Folsäure, Kalium, Eisen und Magnesium und ist mit 299 Kalorien pro 100 Gramm deutlich gesünder als normaler Industriezucker. Der dunkelbraune Saft wird ohne künstliche Zusatzstoffe aus der Zuckerrübe gewonnen und hat ebenso wie Panela eine leichte Karamellnote.

Panela-Zucker: Rezept-Ideen

Lion's Cake

Zutaten (Backform mit ca. 25 cm Durchmesser)

Teig:

  • 275 Gramm geriebene Karotten

  • 250 Milliliter neutrales Öl

  • 250 Gramm Mehl

  • 2 Teelöffel Backpulver

  • 200 Gramm gemahlene Mandeln

  • 200 Gramm Panela

  • 4 Eier

  • 1 Teelöffel Zimt

Frosting:

  • 300 Gramm Frischkäse

  • 50 Gramm Panela

  • 1 Spritzer Zitronensaft

Zubereitung:

Den Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. In einer Schüssel die Eier, Panela, Zimt und Öl mit einem Handrührgerät oder einer Küchenmaschine etwa fünf Minuten lang vermischen. Das Mehl mit dem Backpulver durch ein Sieb geben und unter die Eiermasse rühren. Die geriebenen Karotten und die gemahlenen Mandeln unterheben. Den Teig in eine gefettete Springform füllen und bei 180 Grad etwa 40 Minuten lang backen. Mit der Stäbchenprobe testen, ob der Kuchen durchgebacken ist. Nach ein paar Minuten aus der Form nehmen und abkühlen lassen.

Den Frischkäse für das Frosting zusammen mit Panela und Zitronensaft in eine Schüssel geben und mit einem Mixer glatt rühren. Das Frosting anschließend mit einem Löffel oder einer Streichpalette auf den abgekühlten Kuchen auftragen und glatt streichen. Voilà, fertig ist der Lion's Cake!

Panela-Eiskaffee

Zutaten:

  • 125 Milliliter Milch

  • 1 Teelöffel Panela-Zucker

  • 1 Espresso

  • 1 Kugel Vanilleeis

Zubereitung:

Einen Espresso kochen und abkühlen lassen. Sobald der Espresso kalt ist, die Milch mit dem Panela-Zucker aufschäumen, in ein Glas gießen und den Espresso dazugeben. Mit einer Kugel Vanilleeis toppen!