Leinsamen sind gesund – doch Vorsicht bei der täglichen Menge
Warum man trotz zahlreicher gesunder Inhaltsstoffe Leinsamen nicht in zu großer Menge verzehren sollte
Ob Acai-Beeren, Chiasamen oder Spirulina-Algen: In den letzten Jahren haben immer wieder neue sogenannte Superfoods unsere Wege gekreuzt und es auf unsere Teller geschafft. Während es sich lange Zeit um vorwiegend exotische Lebensmittel handelte, die mit besonders gesunden Inhaltsstoffen oder Eigenschaften unseren Ernährungsplan aufwerten sollten, geht der Trend mittlerweile zu lokal verfügbaren Superfoods.
Dazu gehören auch Leinsamen, die eine ähnliche Wirkung wie Chiasamen haben, aber eben lokal verfügbar und dadurch auch deutlich günstiger im Einkauf und auch nachhaltiger für die Umwelt sind. Reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren und anderen ungesättigten Fetten sollten die kleinen Körner eigentlich jeden Tag auf unserem Teller landen – immerhin haben sie dank zusätzlich enthaltener Ballaststoffe, Proteine und einem hohen Anteil an Magnesium eine bemerkenswert gesunde Wirkung auf den menschlichen Körper. Der Darm ist zudem dankbar für die enthaltenen Schleimstoffe in den Leinsamen, dank denen sie sich auf das bis zu Achtfache ihres Volumens ausdehnen und so den Darm unterstützen und auch noch lange satt machen können.
Ob also im Brot, im Müsli oder eingeweicht als veganer Ei-Ersatz: Der Verzehr von Leinsamen bringt viele gesundheitliche Vorteile mit sich – vorausgesetzt, man überschreitet eine gewisse Menge nicht.
Vorsicht bei der Menge: Leinsamen enthalten Blausäure
Neben den zahlreichen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen enthalten Leinsamen, genau wie beispielsweise Mandeln, nämlich in geringem Maße Blausäure in Form von cyanogenen Glykosiden. Wie die Ratgeber-Seite chip.de schreibt, setzen diese Glykoside beim Essen und der Verdauung Blausäure frei. Übermäßig verzehrt ist Blausäure hochgiftig für den Menschen, weswegen auch beim Verzehr von Leinsamen ein gewisses Maß nicht überschritten werden sollte. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät dazu, nicht mehr als 15 Gramm Leinsamen pro Mahlzeit (entspricht ca. 1 Esslöffel) zu verzehren. Bei üblicherweise drei Mahlzeiten pro Tag ergibt sich ein Tagesrichtwert von 45 Gramm Leinsamen, die ohne Bedenken von einem Erwachsenen konsumiert werden können.
Kinder hingegen sollten grundsätzlich keine Leinsamen essen, da es hier zu wenige Daten über kritische Mengen und Richtwerte gibt. Zwar verflüchtigt sich die Blausäure beim Kochen bzw. dem Übergießen mit und Quellen in heißem Wasser, doch lässt man Kinder das reichhaltige Korn gar nicht verzehren, geht man auf Nummer sicher.
Laut fitforfun.de sollten darüber hinaus auch Schwangere und stillende Mütter wenigere Leinsamen essen. Hier wird zu maximal einem Esslöffel Leinsamen pro Tag geraten.
Worauf beim Verzehr von Leinsamen noch zu achten ist
Da Leinsamen die Aufnahme von Medikamenten im Darm beeinflussen können, sollten zwischen dem Verzehr der Samen und der Einnahme von Medikamenten bestenfalls mehrere Stunden liegen.
Wer Leinsamen zu sich nimmt, sollte unbedingt darauf achten, ausreichend zu trinken.
Von den wertvollen Inhaltsstoffen profitiert nur, wer geschrotete Leinsamen verzehrt – im Ganzen werden die Samen unverdaut wieder ausgeschieden.
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