#rawcarrotsalad: Übertriebener Hype oder echtes Beauty-Food?

TikTok-Trend im Gesundheits-Check

Karottensalat
Ein einfacher, roher Möhrensalat ist auf TikTok zum Gesundheits-Trend-Food avanciert. Doch ist er wirklich so gesund wie behauptet? (Symbolbild: Getty Images)

Birria Tacos, Pasta Chips, Dalgona Coffee, Cloud Bread oder Frozen Honey – auf TikTok gibt es unzählige kreative Foodtrends zu entdecken und ständig kommen neue hinzu. Die Trends basieren oft auf einfachen und leicht verfügbaren Lebensmitteln wie Nudeln, Instant-Kaffee oder, wie im Fall des viralen #rawcarrotsalad, auf Karotten.

Glaubt man den Videos, soll der Salat in nur wenigen Minuten zubereitet sein und sich sowohl positiv auf den Darm als auch auf den Hormonhaushalt auswirken. Klingt toll. Aber ist der Food-Trend wirklich so gesund wie behauptet? Oder hat der einfache Rohkostsalat den Hype gar nicht verdient? Wir werfen einen Blick auf die Fakten zum #rawcarrotsalad.

Ein paar frische Zutaten und schon sind Hormonhaushalt und Hautprobleme wieder im Gleichgewicht, Menstruationsbeschwerden verschwunden und die Haut strahlt? Klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Doch glaubt man den Creator*innen auf TikTok, vermag der virale Raw Carrot Salad genau das. Das Basisrezept des Rohkostsalats ist simpel: Frische Karotten werden in dünne Streifen geschnitten, dazu kommen je nach Geschmack weitere Zutaten wie Apfelessig, Meersalz, Zitronensaft, Sesamöl und frische Kräuter.

Doch was sagen Expert*innen zu der angeblichen Gesundheitswirkung des Salats? Dr. Laura Purdy, MD, Chief Medical Officer bei Wisp (Online-Plattform für sexuelle und reproduktive Gesundheit) erklärt in einem Interview mit dem Online-Magazin Bustle, dass der Karottensalat, keine schnelle Lösung für eine gesunde Hormonproduktion ist.

"Der #rawcarrotsalad-Trend basiert auf der Annahme, dass die Ballaststoffe in Karotten dem Darm, der eine wichtige Rolle bei der Hormonregulierung spielt, helfen können, den Östrogenspiegel zu senken", erklärt sie gegenüber Bustle. "Das ist möglich, aber es ist wichtig zu wissen, dass es keine wissenschaftlichen Beweise gibt, die rohen Karottensalat - oder rohe Karotten im Allgemeinen - mit einer Senkung des Östrogenspiegels in Verbindung bringen."

Zwar ist der virale Rohkostsalat zweifellos gesund, aber es ist noch nicht bewiesen, dass er wirklich all die angeblich lebensverändernden gesundheitlichen Vorteile bringt, die die Nutzer*innen in ihren TikTok-Feeds teilen. "Ein Rezept wie roher Karottensalat ist wahrscheinlich nicht schlecht für die hormonelle Gesundheit, aber es gibt keinen wissenschaftlichen Beweis für einen Zusammenhang zwischen Hormonregulierung und rohen Karotten", so Purdy.

Menschen, die sich Sorgen um ihre hormonelle Gesundheit machen, sollten laut Purdy immer zuerst mit ärztlichem Fachpersonal sprechen, bevor sie drastische Änderungen an ihrem Lebensstil und ihrer Ernährung vornehmen. Laut Purdy werden in solchen Fällen häufig körperliche Bewegung, bestimmte Medikamente oder Lebensmittel mit hohem Proteingehalt und gesunden Fetten wie Eier, Fisch, Linsen, Avocados und Nüsse empfohlen.

Zutaten für 2 Personen:

  • 4 Möhren (ca. 250 g)

  • 2 EL hochwertiges Pflanzenöl (Rapsöl, Leinöl oder Olivenöl)

  • 2 EL Zitronensaft (alternativ Essig)

  • Salz

  • Pfeffer

  • optional 1 Prise Zucker

Zubereitung:

Möhren waschen, schälen und nach Belieben fein oder grob raspeln. Alternativ mit einem Sparschäler in dünne Streifen schneiden.

Die Karotten mit Öl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer vermengen. Optional mit Zucker abschmecken.

Variationsmöglichkeiten:

Bestreue den Karottensalat mit gerösteten Sonnenblumenkernen, Leinsamen, Sesam, Kürbiskernen oder gehackten Nüssen. Diese liefern zusätzlich hochwertige Fette.

Auch geraspelter Apfel passt gut zum Karottensalat. Damit der geraspelte Apfel sich nicht braun verfärbt, einfach mit zwei bis drei Teelöffeln Zitronensaft beträufeln. Auch Orangensaft und/oder Orangenzeste harmoniert mit den Karotten.

Wer es würziger mag, kann eine kleine Zwiebel in feine Würfel schneiden und sie mit Schnittlauch, Koriander oder Petersilie in den Karottensalat geben. Dazu passt Ingwer oder Kurkuma und schwarzer Pfeffer.

Der Karottensalat lässt sich im Kühlschrank zwei bis drei Tage aufbewahren.