Säfte: Was ist der Unterschied zwischen Direktsaft und Konzentrat?

Ist eines gesünder als das andere?

Beim Einkauf greifen viele lieber zu Direktsaft als Konzentrat - doch gibt es da wirklich einen Unterschied? (Symbolbild: Getty Images)
Beim Einkauf greifen viele lieber zu Direktsaft als Konzentrat - doch gibt es da wirklich einen Unterschied? (Symbolbild: Getty Images)

Direktsaft oder Konzentrat - gibt es da tatsächlich einen Unterschied? Beim Einkauf greifen viele lieber zu Direktsaft als zu Konzentrat - schließlich verheißt die eine Bezeichnung frisch gepressten Fruchtsaft, während das andere auf eine stärkere Verarbeitung, Verdünnung und womöglich die Zugabe von Zusatzstoffe schließen lässt. Doch stimmt das wirklich und ist Direktsaft gesünder als Saft aus Konzentrat?

Saft ist grundsätzlich ein gesundes Lebensmittel und für viele eine Methode, schnell und effizient eine Portion Obst, viele wichtige Nährstoffe und zugleich etwas Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Doch im Supermarkt geht das große Rätselraten los, wenn man zwischen verschiedenen Bezeichnungen auf den Saft-Packungen unterscheiden soll. Was also ist der Unterschied zwischen Direktsaft und Fruchtsaftkonzentrat?

Wie werden Direktsaft und Konzentrat hergestellt?

Wenn Fruchtsaft auf der Packung steht, muss laut EU-Verordnung auch hundertprozentige Frucht darin sein - der Zusatz von Zucker, Konservierungs- oder Farbstoffen sind nicht erlaubt, und selbst zugesetzte Vitamine müssen gekennzeichnet werden. Hinzufügen dürfen Hersteller allerdings Aromastoffe hinzufügen, solange es sich um natürliche Fruchtaromen handelt. Sowohl Direktsaft als auch Säfte aus Konzentrat bestehen, wenn sie sich als Fruchtsaft bezeichnen, vollständig aus Früchten.

Direktsaft und Saft aus Konzentrat unterscheiden sich also nicht im Inhalt, sondern lediglich in der Herstellung. Bei Direktsaft wird Saft aus der Frucht gepresst und zum Zweck der Haltbarkeit erhitzt, also pasteurisiert.

Für Konzentrat wird der gepresste Saft ebenfalls erhitzt, bis die Hälfte des darin enthaltenen Wassers so weit verdampft ist, dass eine dicke Masse übrigbleibt. Zusätzlich wird das Aroma durch Destillation extrahiert. Durch diese Methode lässt sich der Saft leichter sowie platzsparender lagern und transportieren. Am Abfüllort wird schließlich das Konzentrat mit der gleichen Menge Wasser, die vorher verdampft wurde, und mit der extrahierten Menge Aroma vermischt.

Bei Konzentrat wird der Fruchtsaft in seine Einzelteile zerlegt und vor dem Abfüllen wieder zusammengesetzt - schlechter als Direktsaft ist er deswegen nicht (Symbolbild: Getty Images)
Bei Konzentrat wird der Fruchtsaft in seine Einzelteile zerlegt und vor dem Abfüllen wieder zusammengesetzt - schlechter als Direktsaft ist er deswegen nicht (Symbolbild: Getty Images)

Wird der Saft zudem gefiltert, entsteht bei bestimmten Sorten wie Apfelsaft eine klare Variante, während ungefilterter Saft naturtrüb ist.

Direktsaft oder Konzentrat: Ist eines gesünder als das andere?

Sowohl bei der Erhitzung zur Gewinnung des Konzentrats als auch bei der Pasteurisierung gehen viele Vitamine verloren. Experten sind sich also einig, dass es in Sachen Gesundheit und Inhaltsstoffen keinen großen Unterschied zwischen Direktsaft und Saft aus Konzentrat gibt.

Preisliche Unterschiede, die es zwischen den beiden Varianten oft gibt, sind mit der kostensparenderen Herstellung von Saft aus Konzentrat zu erklären. Doch wie der Verband der Fruchtsaftindustrie auf seiner Website schreibt, sind Verbraucher oft bereit, mehr für Direktsaft zu bezahlen, den sie als gesünder empfinden. Einen Unterschied gibt es indes zwischen klarem und naturtrübem Saft, da bei der Klärung weitere, wichtige Nährstoffe verloren gehen.

Wer besonders gesunden Saft haben will, sollte ihn allerdings lieber zuhause frisch pressen, wo keine Erhitzung notwendig ist. Und auch, wenn Fruchtsaft grundsätzlich als gesundes Lebensmittel gilt, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) dazu, die Obstrationen bevorzugt in Form von frischen Früchten zu sich nehmen anstatt von Saft oder Smoothies, bei denen sättigende Ballaststoffe und wichtige sekundäre Pflanzenstoffe verloren gehen und sich zudem die Fruchtzuckerkonzentration im Vergleich zum Nährwert erhöht. Mehr als ein Glas Saft pro Tag sollte man also nicht trinken, und am besten auch nicht auf leeren Magen.