Better Life: Pizza und Pinsa – was ist eigentlich der Unterschied?
Pizza oder Pinsa? Das ist hier die Frage! Die beiden Spezialitäten sind sich auf den ersten Blick sehr ähnlich. Das sind die entscheidenden Unterschiede.
Pizza oder Pinsa, Hauptsache Spanien! Also das würde jetzt vielleicht Andi Möller sagen, aber der Rest der Welt weiß natürlich: Pizza und Pinsa sind italienische Spezialitäten und stehen auch in Deutschland ganz oben auf der Speisekarte. Und weil heute der Welttag der Pizzabäcker ist – ja, diesen kuriosen Feiertag gibt es wirklich – könnte man ja auch einmal selbst den Teig schwingen und Pizza und Pinsa selbst backen.
Pizza – ein teigiger Bissen
Allein über der Frage, woher der Name Pizza überhaupt kommt, könnte man seitenlange, wissenschaftliche Arbeiten schreiben. So ganz einig ist man sich da nicht. Aber: Es gibt starke Befürworter*innen, die den Ursprung des Namens vom langobardischen Wort pizzo oder bizzo ableiten, was dem deutschen "Bissen" entspricht. Aber gut, egal, woher der Name kommt, wie zum Himmel bereitet man die Pizza zu?
Der Pizza-Teig – reduzierte Zutaten, kurze Ruhezeit
Der klassische Pizzateig zeichnet sich durch folgende Zutaten aus: Weizenmehl, Wasser, Hefe, Salz und Öl. Im Gegensatz zur Pinsa, die eine lange Ruhezeit hat, muss der Pizza-Teig meist nur etwa eine Stunde ruhen. Natürlich kann man den Teig auch am Abend vorher zubereiten, aber Not tut das nicht.
Jede*r, der schon einmal Pizza gemacht hat, weiß: Der Teig wird belegt, bevor die Pizza in den Ofen kommt. Was auf die Pizza soll, kann jede Person frei entscheiden. Auch wenn einige sicherlich der Ansicht sind, dass bestimmte Lebensmittel auf einer Pizza nichts zu suchen haben. Das Wort Ananas ist an dieser Stelle nur aus Versehen in den Text gerutscht.
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Zusammen mit dem Belag wird der Teig im Ofen gebacken. Traditionell passiert dieser Vorgang in einem Holzofen bei hoher Temperatur. Gerade in der Zubereitung des Teiges und dem Backvorgang gibt es große Unterschiede zur Pinsa.
Pinsa – die zerstampfte Teigware
Unter einer Pinsa versteht man eine Art Brot, das nach dem Backen belegt wird. Erfunden haben das Gericht nicht – wie oftmals geschrieben wird – schon Römer aus der Antike, sondern der italienische Unternehmer Corrado Di Marco, der den Namen pinsa romana eintragen ließ.
Aber Marketing ist alles, deshalb wurde das Gerücht, es handle sich bei der Pinsa um diese legendäre Teigware aus dem alten Rom, von Di Marco selbst in die Welt gesetzt.
Der Name Pinsa sollte eine Ähnlichkeit zur allseits bekannten Pizza aufweisen und eine Verbindung zum Lateinischen Verb pinsere herstellen – was zerstampfen oder zerstoßen bedeutet.
Der Pinsa-Teig – viel Geduld mit Reis- und Sojamehl
Der heilige Teig der Pizza wird bei der Pinsa noch um vier Komponenten ergänzt: Hinzu kommt ein Gemisch aus Reis-, Weizen- und Sojamehl sowie Sauerteig.
Vermischt wird das Ganze mit jeder Menge Flüssigkeit: Auf ein Kilo dieses Pinsa-Mehlgemisches kommen etwa 800 bis 900 Milliliter Wasser. Das Reismehl macht dabei den Teig leichter und Soja sorgt für die nötige Festigkeit.
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Der daraus hergestellte Sauerteig benötigt mehr Ruhezeit als der Teig der Pizza. Bis man den Teig weiterverarbeiten kann, sollte mindestens ein Tag vergehen, eher aber bis zu drei Tage.
"Die lange Fermentationszeit von bis zu 72 Stunden soll die Pinsa besonders schmackhaft und bekömmlich machen", erläutert Ernährungsexpertin Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale Bayern.
Hat man die lange Ruhezeit überbrückt, geht es an das Formen des Teiges und auch hier gibt es einen Unterschied zur Pizza: Denn die Pinsa hat eine längliche Form, die entweder oval oder rechteckig ausgeprägt ist. Zudem hat die Pinsa eine dickere Kruste als eine klassische Pizza.
Im Gegensatz zur Pizza wird die Pinsa als Teigling vorgebacken und im Anschluss lässt man das Ganze auskühlen. Erst dann wird die Pinsa belegt und fertig gebacken.
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Der Belag der Pinsa ist oftmals zurückhaltender als der der Pizza. Aber letztendlich kann man auch die Pinsa mit allem belegen, was man möchte. In einigen Restaurants findet man die Pinsa auch mit Heidelbeeren oder Rapsblüten.
Fazit: Der Teig macht den Unterschied
Die Pinsa ist durch die längere Fermentationszeit bekömmlicher für den Magen. Dafür hat der Pizza-Teig eine kürzere Ruhezeit, was eine Zeitersparnis mit sich bringt. Schließlich möchte man nicht immer drei Tage im voraus planen, was man essen möchte, richtig?
In Deutschland wurden allein im Jahr 2022 insgesamt 395.061 Tonnen Tiefkühlpizza abgesetzt. Aber wer weiß: Vielleicht kommt ja jetzt die Lust auf, eine Pizza oder Pinsa selbst zu backen. Wenn nicht am Welttag der Pizzabäcker, wann dann?
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